Stuttgart/Region (dpa/lk) – Mit einer sogenannten Ehrenamtskarte sollen engagierte Menschen in Baden-Württemberg Vergünstigungen erhalten, mit denen ihr Einsatz in Verbänden, Vereinen oder auch in der Pflege anerkannt wird.
Das haben die designierten grün-schwarzen Regierungsfraktionen in ihrem am Mittwoch vorgestellten Koalitionsvertrag für die kommende Legislaturperiode beschlossen. „Sie soll den Ehrenamtlichen einen praktischen Nutzen bieten und ihnen ein paar wohlverdiente schöne Stunden ermöglichen – beispielsweise beim kostenfreien Besuch von Kultureinrichtungen“, heißt es unter anderem im Vertragswerk. Für die Karte hatte sich die CDU stark gemacht. Die genaue Ausgestaltung soll nach früheren Angaben mit Kommunen und Vereinen beraten werden.
Im Bund will sich das Land zudem für eine höhere steuerfreie Aufwandspauschale einsetzen. Außerdem sagt das Land zu, Jugendfreiwilligendienste stärker zu finanzieren und nach Möglichkeit die Plätze im Freiwilligen Sozialen Jahr und Freiwilligen Ökologischen Jahr auszubauen. Ziel sei es, für das Ehrenamt zu werben und den Einsatz attraktiver zu gestalten. „Wir wollen erreichen, dass sich alle Menschen engagieren können – unabhängig von Alter, Herkunft, einer Behinderung, Einkommen, Bildung, Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung“, erklären die Parteien.
Ganz neu ist die Idee allerdings nicht. In Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern etwa gibt es die Karte bereits, auch in Nordrhein-Westfalen können Ehrenamtliche mit der Karte preiswerter Museen, Kinos oder Theater besuchen, ebenso Schwimmbäder oder auch Kurse in Volkshochschulen. Die Karte erhält dort, wer sich mindestens fünf Stunden in der Woche oder 250 Stunden im Jahr für das Gemeinwohl engagiert.