Mühlacker (dpa/lk) – Der frühere Ironman-Weltmeister Sebastian Kienle aus Mühlacker hat den Zeitpunkt für das Ende seiner Triathlon-Karriere angekündigt.
„Ich habe entschieden, noch zwei weitere Jahre im Sport zu sein. Und dann war es das“, sagte der 37-Jährige aus Mühlacker in einem Video bei Youtube. „Es fühlt sich komisch an, das zu verkünden“, räumte er ein. In den vergangenen zwei Jahren seien die Gedanken an einem Rücktritt gewachsen. Besonders, nachdem er bei der Challenge Roth Anfang September aufgeben musste. Danach habe er gewusst, dass er einen Schlussstrich benötige. „Ich wollte mit einem klaren Schlussstrich aufhören. Und dieser Schlussstrich wird Ende 2023 sein“, sagte er.
In den vergangenen Wochen habe er viel darüber nachgedacht, habe mit vielen Menschen gesprochen, natürlich auch mit der Familie. Nächstes Jahr wolle er noch einen WM-Titel gewinnen, „2023 wird dann zur Abschiedstour“, kündigte er an. „Ich werde Rennen machen, die ich nie machen konnte. Und ich möchte einige Orte noch einmal wiedersehen.“ Nach 2023 wolle er keine Triathlon-Wettbewerbe mehr bestreiten. Vielleicht werde er an anderen Rennen teilnehmen, „aber ohne den Druck, den ich mir in den letzten anderthalb Jahren gemacht habe“.
Kienle zählt seit Jahren zu den weltbesten Triathleten auf der Langstrecke. Seit größter Erfolg war 2014 der Gewinn des WM-Titels auf Hawaii. Er begründete damit die Dominanz deutscher Athleten mit dem Dreimal-Sieger Jan Frodeno und zweimaligen Weltmeister Patrick Lange in den Folgejahren. Kienle wurde bei dem Klassiker noch einmal Zweiter (2016) und zweimal Dritter (2013, 2019). Er kürte sich zudem dreimal zum Europameister in Frankfurt/Main (2014, 2016, 2017).