Karlsruhe (pm/lk) – In den vergangenen Tagen ist die Zahl der Corona-Infektionen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe stark angestiegen. Laut Gesundheitsamt Karlsruhe soll unter anderem ein Gottesdienst Auslöser für den Anstieg sein. Innerhalb einer Woche haben sich 40 Personen neu infiziert.
Schwerpunkt des Infektionsgeschehens mit 22 Fällen ist eine in Quarantäne befindliche Familie mit weiteren Kontaktpersonen auf Karlsruher Stadtgebiet. Sie sollen einen freikirchlichen Gottesdienst besucht und anschließend ein Familienfest gefeiert haben. Nachdem auch Personen aus anderen Regionen Deutschlands an dem Gottesdienst teilgenommen hatten, werden die Infesktionswege aufwendig verfolgt. Weitere Infektionen in anderen Bundesländern können nicht ausgeschlossen werden.
Fünf Infektionsfälle haben sich an einem Kurs am Brettener Edith-Stein-Gymnasium ergeben. Schule und Schulträger haben ohne Abstimmung mit dem Gesundheitsamt bis zum Ergebnis der weiteren Testungen der Kontaktpersonen vorsorglich den Schulbetrieb ausgesetzt. „Das Kultusministerium hat für die Schulen im Land ein sehr stringentes Hygienekonzept verordnet, das verhindern soll, dass sich zum einen Infektionen generell ausbreiten und zum anderen, dass beim Auftreten von Infektionen wirksam schrittweise vorgegangen werden kann, um zu verhindern, dass gleich die ganze Schule geschlossen werden muss“, sagt Peter Friebel, Leiter des Gesundheitsamtes. Jetzt gilt es, die Testergebnisse der Kontaktpersonen abzuwarten, um zu entscheiden, ob die Schule am Donnerstag (02.07.) wieder geöffnet werden kann.
Das Gesundheitsamt macht mit Hochdruck Kontaktpersonen von Infizierten ausfindig und beordert sie in häusliche Isolation. Gleichzeitig wird die Quelle der Infektion ausfindig gemacht und es laufen weiterhin Testungen, alleine 868 in den letzten sieben Tagen, die allermeisten mit negativem Ergebnis. So wurden in der letzten Woche über 100 Testungen im Edeka-Fleischwerk veranlasst. Zwei Personen von Fremdfirmen waren zwar postitiv, deren Kontaktpersonen bei Edeka aber wiederum negativ waren. Alle weiteren Testungen waren ebenfalls negativ. Auch in der Gemeinschaftsunterkunft im Ubstadt-Weiherer Ortsteil Zeutern wurden sämtliche Bewohner getestet. Auch hier ergaben sich bislang keine positiven Ergebnisse; fünf Bewohner im Bereich der Anschlussunterbringung befinden sich aktuell in Isolation.
Der Gesundheitsexperte appelliert eindringlich an alle Einwohner, die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten. „Lockerungen sind nicht gleichbedeutend damit, dass die ganz grundsätzlichen Regeln wie die Husten- und Niesetikette, das regelmäßige gründliche Händewaschen, das Einhalten von Mindestabständen oder das Tragen von Mund-/Nasenschutz in Geschäften oder öffentlichen Verkehrsmitteln außer Kraft sind. Im Gegenteil: Es liegt ganz maßgeblich an unserem eigenen Verhalten, wie sich das Virus ausbreitet.“