Kraichtal (pol/dpa/tk/lk) – Beim Brand eines Einfamilienhauses in Kraichtal-Unteröwisheim sind am Dienstagmittag eine 41-jährige Frau und ihre drei Kinder im Alter von sechs und acht Jahren ums Leben gekommen. Ein Ersthelfer kam mit schweren Brandverletzungen in ein Krankenhaus. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern noch an.
Nach den bisherigen Erkenntnissen nahmen Zeugen am Dienstagmittag gegen 13.10 Uhr in dem Einfamilienhaus in Unteröwisheim einen lauten Knall wahr. Bereits kurz darauf stand das Dachgeschoss des Hinterhauses in der Eisenbahnstraße in Flammen und brannte vollständig aus. Ein Ersthelfer versuchte das Feuer zu löschen und erlitt dabei schwere Brandverletzungen. Er wurde von einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Nach Auskunft eines Polizeisprechers war er zunächst nicht ansprechbar. Die alarmierte Feuerwehr war mit über 100 Einsatzkräften vor Ort und brachte das Feuer schließlich unter Kontrolle.
Noch während der Löscharbeiten fanden Feuerwehrleute im Dachgeschoss des Hauses eine Frau und zwei ihrer Kinder tot auf. Ein weiteres Kind galt zunächst als vermisst. Bei der Suche im Brandobjekt nach Abschluss der Löschmaßnahmen konnte auch das dritte Kind nur noch tot geborgen werden. Zwei der Söhne waren sechs Jahre alt, ein Bruder acht Jahre. Die genaue Todesursache muss noch geklärt werden. Über den Verbleib des Vaters hatte die Polizei zunächst nichts gesagt. Nach ersten Erkenntnissen lebte er getrennt. Die Familie war den Angaben nach erst vor kurzem in das Haus gezogen.
Von einem technischen Defekt bis hin zu einer vorsätzlichen Brandlegung ist aktuell nichts auszuschließen. Brandermittler des Kriminalkommissariats Bruchsal haben inzwischen mit Unterstützung von Kriminaltechnikern die Ermittlungen hierzu aufgenommen. Der entstandene Sachschaden an dem älteren Haus beläuft sich auf mehrere 10.000 Euro.
Neben den rund 100 Einsatzkräften der Feuerwehr mit neun Abteilungen aus Kraichtal, Bad Schönborn und Oberderdingen waren rund 25 Rettungskräfte im Einsatz. Darunter drei Rettungswagenbesatzungen, zwei Notarztfahrzeuge, die DRK-Ortsbereitschaft und drei Rettungshubschrauber. Seitens der Polizei waren unter anderem mit Suchkräften insgesamt 30 Beamtinnen und Beamte vor Ort. Zur Fertigung von Luftaufnahmen des Brandobjekts war eine Drohne der Polizei sowie ein Polizeihubschrauber im Einsatz.