Nach Darstellung der Ankläger soll das Paar die Geschäftsführerin umgebracht haben, nachdem es sie mit gefälschten Rechnungen mehrerer Scheinfirmen betrogen hatte. Die in Untersuchungshaft sitzende Frau hatte demnach einen leitenden Posten in der Firma des späteren Opfers. Sie habe dies ausgenutzt und ihrem Partner in sieben Fällen die Beträge zu den angeblichen Aufträgen im Wert von fast 41 000 Euro überweisen lassen. Außerdem habe sie gehofft, den hochdotierten Posten der Geschäftsführerin nach deren Tod übernehmen zu können.
Chefin erstochen
Allerdings habe es «betriebsinterne Zerwürfnisse» gegeben, teilte die Staatsanwaltschaft Tübingen nach den Ermittlungen der Sonderkommission «Loipe» mit. Weil sie fürchtete, ertappt zu werden, soll die Frau gemeinsam mit ihrem Freund den Mord beschlossen haben. Während der gebürtige US-Amerikaner ins Wohnhaus eingedrungen sei und «mit erheblicher Gewaltanwendung» zugestochen habe, habe die Deutsche «gewichtige organisatorische Tatbeiträge übernommen», teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Mann geständig, Frau schweigt
Der Mann hat sich laut Anklagebehörde zu den Tatvorwürfen bereits eingelassen, die Frau schweigt. Beiden droht im Falle der Verurteilung eine lebenslange Freiheitsstrafe. Ob und wann es zum Prozess kommt, entscheidet das Landgericht Tübingen.