Karlsruhe (pm/jal) – Der 14. Dezember war für die PS Karlsruhe LIONS ein erster Schritt zur Bewältigung der aktuellen Ergebniskrise. Mit einer über weite Strecken konzentrierten Leistung sicherten sich die Badener vor heimischem Publikum nach zuletzt fünf Niederlagen einen verdienten 77:56-Sieg gegen die Bozic Estriche Knights Kirchheim. In der Tabelle der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA klettert das Karlsrudel damit vorläufig auf Rang 14. Je nach Ergebnis in den noch ausstehenden Partien des 13. Spieltags kann es noch zu geringfügigen Verschiebungen kommen.
Wegen eines Feueralarms in der Europahalle begann die Begegnung mit 20 Minuten Verspätung. Zwar gingen die Gäste mit ihrem ersten Angriff in Führung. Es sollte allerdings gleichzeitig ihre letzte an diesem Abend sein. Denn die LIONS, mit einer insgesamt besseren Anfangsphase, gingen in Minute zwei in Front. Der Spielstand von 6:5 zur Hälfte des ersten Viertels deutete nach den vergangenen Karlsruher Ergebnissen erneut auf ein Low Scoring-Game hin. Die Defense, an der es auch in der Vergangenheit wenig auszusetzen gegeben hatte, zeigte sich aufgeräumt und ließ kaum gute Chancen zu. Doch auch in der zuletzt schwachen und wenig effektiven Offense zeigte sich das Team von Headcoach Aleksandar Scepanovic sichtbar besser. Jedoch sprang in spielerisch wenig ansehnlichen ersten zehn Minuten zu wenig für die Hausherren heraus.
Immerhin hielten die LIONS mit Beginn des zweiten Viertels eine knappe 13:12-Führung. Eines der aktuell drängendsten Probleme trat wieder deutlich zutage: Kein einziger der insgesamt acht Distanzwürfe der Badener hatte bis zu diesem Zeitpunkt sein Ziel gefunden. Das änderte sich aber gleich nach Wiederbeginn. Kapitän Julian Albus brach mit seinem Dreier den Bann. Das Duell wurde insbesondere von der jeweiligen Defense sehr intensiv geführt, was eher schwache Trefferquoten auf beiden Seiten zur Folge hatte. Nachdem die Knights in Minute 15 beim 18:18 letztmals den Spielstand egalisiert hatten, profitierten in der Folge die LIONS von der steigenden Foulbelastung Kirchheims und nutzen ihre Chancen auf einfache Freiwurfpunkte. Überhaupt sahen 2.098 Zuschauer in der Europahalle eine wache und fast durchgehend sehr präsente Heimmannschaft, die allerdings zur Halbzeit höher als mit 32:29 hätte führen können, nachdem man zwischenzeitlich bereits zehn Zähler vorn gelegen hatte. Gut: In den ersten 20 Minuten hatte sich Karlsruhe lediglich vier Turnover geleistet. Schlecht: Man stand weiterhin bei nur einem Dreier aus nun insgesamt elf Versuchen. Das sollte sich zur Freude der Fans nach dem Seitenwechsel etwas bessern und dazu führen, dass sich die Hausherren wieder etwas absetzen konnten. Der Gegner war häufig einen Schritt zu spät oder ließ sich in Fehler zwingen. Dennoch dauerte es fast 28 Spielminuten bis zur zweistelligen Führung.
Die Knights indes agierten etwas behäbig und konnten mit dem schnellen Gameplay der LIONS nicht mehr mithalten. Karlsruhe nutzte das Momentum, um sich bis zur letzten Pause auf 57:45 abzusetzen. Anfangs des Schlussabschnitts zeigten sich Scepanovics Schützlinge jedoch wenig clever und handelten sich sehr schnell eine hohe Foulbelastung ein. Aber auch Kirchheim war von dieser Problematik betroffen und bekam, anders als von Experten erwartet, keinen Zugriff mehr auf die Begegnung. So ging auch das letzte Viertel an Karlsruhe, das damit einen in dieser Phase äußerst wertvollen Sieg feierte.
LIONS-Topscorer war Abu Kigab. In seinem dritten Spiel für die Badener kam er auf 20 Punkte. Kapitän Julian Albus, der sich in den entscheidenden Phasen als sicherer Freiwurfschütze auszeichnen konnte, sammelte 14 Zähler. Ebenfalls zweistellig punkteten Lukas Herzog (12) sowie Melvin Jostmann (10). Der erste Erfolg seit dem 2. November sollte Scepanovics Mannschaft Auftrieb geben. Den benötigt sie auch. Denn am 21. Dezember wird ein weiterer schwerer Gegner in der Europahalle erwartet. Die VET-CONCEPT Gladiators Trier stehen in der oberen Tabellenhälfte und sind aktuell äußerst auswärtsstark.