(pm) Der 18. September 2015 gilt als Stichtag für den Beginn des sogenannten Dieselgate. An diesem Tag wurde die Manipulation von Dieselfahrzeugen durch die Volkswagen AG publik gemacht. Diese erfolgte durch eine Abschalteinrichtung in der Motorsteuerung, welche die Abgasreinigung außer Betrieb setzt, um die Leistung trotz erhöhter Abgaswerte über längere Zeit aufrecht zu erhalten. Dadurch wurden die US-amerikanischen Abgasnormen aktiv umgangen und eine deutlich höhere Umweltverschmutzung billigend in Kauf genommen. Weltweit sind etwa elf Millionen Fahrzeuge von dieser Manipulation betroffen.
Der Abgasskandal löste eine weltweite Krise innerhalb der Automobilindustrie aus. Die erhöhten Schadstoffemissionen werden statistisch mit den daraus resultierenden Gesundheitsschäden und vorzeitigen Todesfällen in Verbindung gebracht. Das führt dazu, dass durch die Abgasaffäre mehrere Milliarden Dollar zusätzliche Kosten in Europa und den USA entstanden sind.
Dass Dieselfahrzeuge in ihrer Beliebtheit stark gesunken sind, bemerken sowohl Fahrzeughalter als auch Händler. Das Interesse einen Diesel zu kaufen, ist spürbar eingebrochen. Besonders Fahrzeuge mit schlechten Abgaswerten haben kaum noch eine Chance auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Durch den hohen Wertverlust und den drohenden Fahrverboten möchten derzeit weder Händler noch Privatkäufer Dieselfahrzeuge kaufen. Allerdings ist die aktuelle politische Richtung für diese Kraftfahrzeuge so ungewiss, dass viele Fahrzeughalter über einen Verkauf nachdenken. Auch der Gedanke, ein Auto mit deutlich höheren CO2-Werten als angegeben zu fahren, behagt vielen Besitzern nicht. Für diesen Fall gibt es nicht mehr viele Möglichkeiten, ein solches Fahrzeug zu einem vernünftigen Preis zu verkaufen. Eine Option wäre der Export ins Ausland, wo die Grenzen für CO2-Emissionen nicht so streng sind. Eine andere Möglichkeit wäre der Ankauf Ihres Fahrzeuges durch einen professionellen Fahrzeugankäufer, der sich um das weitere Schicksal des PKW kümmert. Diese Variante ist mit dem geringsten Aufwand verbunden, da Sie nicht lange auf Kaufinteressenten warten müssen.
Für viele Autofahrer ist nicht nur der Wertverlust von manipulierten Dieselfahrzeugen relevant. Auch der Umweltschutz ist ein großes Anliegen, weswegen die meisten Betroffenen mittlerweile Ausschau nach umweltfreundlichen und gleichzeitig bezahlbaren Autos Ausschau halten. Wer bei einem Verbrennungsmotor bleiben will, sollte nach sparsamen Benzinern suchen. Aber auch Dieselfahrzeuge sind aktuell noch weit vorne, was verbrauchsarmes Fahren betrifft. Im Juli 2017 wurden in einem umfangreichen Test der AutoBILD die sparsamsten Autos aktueller Baureihen ermittelt.
Fahrzeugklasse |
Modell |
Kaufpreis in Euro |
Kraftstoff |
Verbrauch nach Herstellerangabe |
Kleinstwagen |
Skoda Citigo 1.0 MPO Green tec Active (60 PS) |
10.170 |
Super |
4,1 Liter |
Kleinwagen |
Renault Clio Grandtour Energy dCi 90 Start & Stop Luxe (90 PS) |
18.190 |
Diesel |
3,6 Liter |
Kompaktwagen |
Toyota Prius Plug-in Hybrid Life (136 PS) |
37.550 |
Super |
2,1 Liter |
Mittelklasse |
BMW 320d Efficient Dynamic Edition (163 PS) |
37.950 |
Diesel |
4,1 Liter |
Obere Mittelklasse |
Audi A6 2.0 TDI ultra S tronic (190 PS) |
47.700 |
Diesel |
4,2 Liter |
Oberklasse |
Audi A7 3.0 TDI ultra S tronic (218 PS) |
56.800 |
Diesel |
4,7 Liter |
SUV |
Renault Captur ENERGY dCi 90 Start&Stop Experience (90 PS) |
17.890 |
Diesel |
3,6 Liter |
Vans |
Mercedes B 180 d (109 PS) |
29.375 |
Diesel |
5,0 Liter |
Angaben nach AutoBILD
Doch mittlerweile sind nicht nur sparsame Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor eine lohnenswerte Neuanschaffung für Betroffene. Denn auch Elektroautos werden immer attraktiver für die breite Masse. Während die durchschnittliche Reichweite von Elektroautos bisher bei 240 Kilometern lag, soll diese bis zum Jahr 2020 bei über 400 Kilometern liegen. Auch die sinkenden Anschaffungskosten, die durch die Verwendung günstiger Materialien und der Reduktion der Grundausstattung erreicht werden, machen den Kauf von Elektrofahrzeugen interessant. Wem die noch ausbaufähige Reichweite rein elektrisch betriebener Autos zu wenig ist, kann alternativ auf ein Hybridfahrzeug zurückgreifen. Diese versuchen den Sprit- und Energieverbrauch durch ein effektives Zusammenspiel von Verbrennungs- und Elektromotor so gering wie möglich zu halten.
Im Zuge des Abgasskandals diskutierte die Bundesregierung eine finanzielle Entschädigung für Fahrzeughalter. Diese wurde in Form der Umweltprämie 2017 beschlossen. Viele Hersteller bieten im Zuge dessen eine Prämie an, um den Neukauf eines modernen Neuwagens im Tausch gegen alte Dieselfahrzeuge zu fördern. Dabei ist es egal ob der alte Diesel gegen ein Fahrzeug mit Benzin-, Hybrid-, Elektro- oder Dieselmotor eingetauscht wird. Der Kauf eines Autos mit guten Emissionswerten wird durch die Hersteller mit bis zu 10.000 Euro Rabatt unterstützt. Wer sich für ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug entscheidet, wird von den Herstellern zusätzlich belohnt. Die sogenannte Zukunftsprämie bringt in diesem Fall beim Kauf eines Neuwagens einen extra Rabatt von bis zu 2.380 Euro. Es ist also für Besitzer eines alten Dieselfahrzeugs äußerst sinnvoll an die Investition eines umweltfreundlichen Fahrzeugs zu denken.