Stuttgart (dpa/ass) – Ab Montag gelten wieder neue Corona-Regeln im Südwesten: Die Kontaktbeschränkungen in „Hotspot-Gebieten“ werden gelockert, in Autos herrscht dann eine Maskenpflicht und für Buchhandlungen sowie Bibliotheken gibt es neue Vorschriften.
Bisher durften sich in Gebieten, die die Notbremse gezogen haben, nur ein Haushalt mit einer zusätzlichen Person treffen. Doch ab Montag sind auch in „Hotspot-Regionen“ (Inzidenz-Wert über 100) wieder Treffen mit zwei Haushalten mit bis zu fünf Personen möglich. Kinder bis zu 14 Jahren zählen hierbei nicht mit. Paare, die nicht zusammenleben, gelten als ein Haushalt. Das teilte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Sonntag mit.
Was Kretschmann bereits am Mittwoch im Landtag erwähnt hatte, wird ab Montag gelten: So geht aus der am Sonntag vom Staatsministerium veröffentlichten Verordnung heraus, dass ab morgen in Autos alle Passagiere eine Maske (medizinische Maske oder FFP2-/KN95-/N95-Maske) tragen müssen, wenn haushaltsfremde Personen im Fahrzeug mitfahren. Paare, die nicht zusammenleben, gelten auch hier als ein Haushalt.
Nach einem Beschluss des Verwaltungsgerichtshof in Mannheim muss das Land Baden-Württemberg seine Regeln für den Buchhandel ändern. So gelten Buchhandlungen ab Montag laut der Corona-Verordnung nicht mehr zum Einzelhandel des täglichen Bedarfs. Für sie gelten nun auch die entsprechenden Regelungen von „Click&Collect“ beziehungsweise „Click&Meet“.
In Stadt- und Landkreisen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 dürfen Bibliotheken und Archive analog zu Museen ohne Einschränkungen öffnen.
Die landesweite Inzidenz steigt und steigt und liegt mittlerweile bei etwa 120. Der Ministerpräsident teilte der dpa mit, es würden keine Verzögerungen bei der Notbremse mehr zugelassen.
Der Regierungschef kündigte zudem an, neben Tübingen weitere Modellprojekte für Lockerungen mit Hilfe von verstärkten Tests zulassen zu wollen. Doch Kretschmann hat auch die steigenden Infektionszahlen im Blick: „Es sieht aber jeder, dass jetzt gerade nicht die günstigste Zeit ist.“ Da müsse man noch ein bisschen warten, bis die ersten wissenschaftlichen Ergebnisse aus Tübingen vorlägen.