Die Wildkatze kehrt in den Enzkreis zurück

16. Juli 2024 , 13:10 Uhr

Enzkreis (pm/dk) – Nach fast 100 Jahren Abwesenheit ist die Wildkatze wieder im Enzkreis heimisch geworden. Besonders im Raum Stromberg/Heuchelberg gibt es vermehrte Sichtungen. Ein Treffen vor Ort bestätigte dies anhand von Fotofallen und DNA-Analysen.

Wildkatze im Enzkreis heimisch

Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) hat sich nach fast 100 Jahren Abwesenheit wieder im Enzkreis angesiedelt. Vor allem in den Gebieten rund um Stromberg und Heuchelberg wurden in letzter Zeit vermehrt Wildkatzen gesichtet und bestätigt. Um sich ein Bild von der Verbreitung und Häufigkeit zu machen, trafen sich Holger Nickel, der Enzkreis-Dezernent für Landwirtschaft, Forsten und öffentliche Ordnung, und der Wildtierbeauftragte Bernhard Brenneis mit dem Wildkatzen-Freund und Jäger Jürgen Schwarz im Jagdrevier Dietlingen. Schwarz erklärte: „Wissenschaftlich begleitet von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg haben wir ein Monitoring durchgeführt. Dabei gab es immer wieder Sichtungen dieser streng geschützten Art. Eindeutige Nachweise sind aber letztlich nur durch DNA-Analysen möglich.“

Gefahr durch Hybridisierung und Straßenverkehr

Die Untersuchung zeigte, dass im Raum Stromberg/Heuchelberg bis zu 50 Prozent der Tiere Hybrid-Wildkatzen sind, also Kreuzungen zwischen Haus- und Wildkatzen. Brenneis empfiehlt daher eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen in diesen Gebieten. Nickel wies zudem auf den Straßenverkehr als weitere Gefährdung hin. Grünbrücken, wie die bei Wurmberg und die geplante bei Darmsbach, sollen den Wildtieren eine sichere Überquerung ermöglichen.

Lockstock-Methode für genetische Untersuchungen

Für genetische Untersuchungen wird die sogenannte Lockstock-Methode verwendet. Sägerauhe Holzlatten werden mit Baldrian beträufelt, um Katzen während der Paarungszeit anzulocken. Die an den Latten hängenbleibenden Haare werden dann analysiert. Diese Methode wurde auch im Revier Keltern-Dietlingen angewendet, jedoch ohne Erfolg.

Die Wiederansiedlung der Wildkatze im Enzkreis ist ein wichtiger Schritt für den Artenschutz und zeigt, dass Naturschutzmaßnahmen erfolgreich sein können.

Anzeige
Artenschutz DNA-Analyse Enzkreis Grünbrücken Heuchelberg Hybridisierung Kastrationspflicht Lockstock-Methode Stromberg Wildkatze

Das könnte Dich auch interessieren

26.08.2024 Eisingen: Hundeangriff endet tödlich für kleinen Pekinesen Eisingen (pol/svs) – Ein tragischer Vorfall ereignete sich am Freitagabend in Eisingen, im Enzkreis, als ein freilaufender Dobermann einen Pekinesen angriff und dabei tödlich verletzte. Die Besitzerin des Pekinesen erlitt bei dem Vorfall Gesichtsverletzungen und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. 21.08.2024 Chiara C. aus Niefern-Öschelbronn wird vermisst Niefern-Öschelbronn (pol/dk) – Die Polizei sucht nach der 13-jährigen Chiara C., die seit Sonntag, dem 11. August 2024, aus Niefern-Öschelbronn vermisst wird. Das Mädchen hat ihr gewohntes Umfeld verlassen und ist seitdem nicht mehr zurückgekehrt. Trotz intensiver Fahndungsmaßnahmen der Polizei gibt es bisher keine Hinweise auf ihren Aufenthaltsort. Beschreibung der Vermissten Chiara C. ist etwa 24.06.2024 Schwerer Unfall mit Traktor bei Tiefenbronn im Enzkreis Tiefenbronn (ER24/dk) – Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Montagmittag, 24. Juni 2024, auf einer Landstraße bei Tiefenbronn im Enzkreis. Gegen 11:20 Uhr kollidierte eine BMW-Fahrerin an der Gabelung Im Wurmtal (L573) zur L573 in Richtung Neuhausen mit einem Traktorgespann. Feuerwehr befreit schwer verletzte Fahrerin Durch den Zusammenstoß wurde der BMW schwer beschädigt und die 21.05.2024 Hochwasserzug des Enzkreises im Saarland im Einsatz Enzkreis (pm/dk) – Das Hochwasser im Saarland beschäftigt auch die Region – ein Hochwasserzug aus dem Enzkreis hilft in den Betroffenen Gebieten – und berichtet von der Situation vor Ort. Unterstützung aus dem Enzkreis Auf Anforderung des Regierungspräsidiums Karlsruhe hat der Enzkreis am Pfingstwochenende seinen Hochwasserzug zur Unterstützung der Einsatzkräfte in das Katastrophengebiet im Saarland