Südwesten (pol/jb) – Die Polizei hat im Südwesten eine weitgehend positive Bilanz zur Silvesternacht ziehen können. Verbotszonen wurden meist eingehalten und Gewalttaten waren zum Jahreswechsel vergleichsweise niedrig. Doch vor Allem Brände beschäftigten die Polizei und Feuerwehr im Südwesten.
Das Polizeipräsidium Karlsruhe hatte von 23.00 Uhr bis 03.00 Uhr insgesamt 164 Einsätze. Die Einsatzzahlen bewegten sich damit in einem geringeren Rahmen als die vergangenen Silvesternächte. Die Anzahl der Polizeieinsätze stieg erst ab Mitternacht leicht an. Auch dank der planmäßig erhöhten Anzahl von Polizeibeamten mit Unterstützung von Kräften des Einsatzzuges Karlsruhe und der Bereitschaftspolizei hielten sich die Polizeieinsätze durchweg in einem gut beherrschbaren Rahmen.
Positiv ist der Polizei das ordentliche und friedliche Verhalten der Besucher der Bereiche Marktplatz und Schlossvorplatz aufgefallen, die sich nach den Feuerwerksverbotszonen erkundigten. Bis auf wenige Ausnahmen wurden diese auch eingehalten.
Auch in den Städten und Gemeinden im Landkreis Karlsruhe feierten wieder viele Bürgerinnen und Bürger den Jahreswechsel auf den Straßen. Für die Polizei blieben die Einsatzlagen auch hier handhabbar und ohne besondere Einsatzlagen.
Im Bereich des Polizeipräsidiums Pforzheim (Pforzheim, Calw, Freudenstadt, Enzkreis) verlief der Jahreswechsel ebenfalls relativ ruhig. In der Leitstelle des Präsidiums gingen im Zeitraum von 18.00 Uhr bis 06.00 Uhr insgesamt etwa 300 Notrufe ein. Außer den für Neujahrsnacht üblichen Verstößen gegen Waffen- und Sprengstoffbestimmungen, gab es zahlreiche Einsätze wegen Ruhestörungen, Mülltonnenbränden und anderen Sachbeschädigungen. Auch wurden mehrere Auseinandersetzungen zwischen feiernden Personen gemeldet, die aber alle ohne schwere Folgen blieben.
Weniger entspannt lief es für das Polizeipräsidium Offenburg, welches für die Region zwischen Rastatt und Offenburg verantwortlich ist. Der Jahreswechsel bescherte den Einsatzkräften hier zwischen 18:00 und 06:00 Uhr nahezu 320 Einsätze, wovon etwa 230 als Notrufe eingingen. Dabei ereigneten sich auch in diesem Jahr eine Vielzahl von Bränden unterschiedlichster Ausprägung, welche neben den Polizeieinsatzkräften auch die örtlichen Feuerwehren sowie die Rettungsdienste beschäftigten.
Auch das Polizeipräsidium Rheinpfalz zieht nach dem Jahreswechsel eine positive Bilanz der Silvesternacht. Es kam es zu keinen besonderen Vorkommnissen. Der Großteil der Bürgerinnen und Bürger feierte friedlich den Jahreswechsel.
Beim Anzünden einer Feuerwerksbatterie im Karlsruher Citypark verletzte sich eine Person selbst am Auge und musste mit einem Rettungswagen in eine Klinik gefahren werden.
Ein Brand eines dauerhaft als Privatwohnung genutzten Wohnwagens auf einem Campingplatz in Waldbronn-Neurod löste bereits gegen 23.20 Uhr einen größeren Einsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei aus. Der Wohnwagen mit hölzernem Vorbau und eine Gartenhütte brannten dabei vollständig ab. Der Besitzer und ein Zeuge zogen sich bei dem Versuch den Brand zu löschen leichte Rauchgasvergiftungen zu, die in einem Krankenhaus behandelt wurden. Laut Polizei dürften zwei Kinder den Brand verursacht haben, die mit leicht entflammbaren Materialen gezündelt haben.
Gegen 0:35 hat ein 21-Jähriger eine Leuchtkugel in eine Menschenmenge am Europaplatz geschossen. In diesem Zusammenhang sucht die Polizei nach betroffenen Personen, die bei dem Vorfall möglicherweise geschädigt oder gefährdet wurden. Hinweise in diesem Zusammenhang werden an das Polizeirevier Karlsruhe-Marktplatz unter der Telefonnummer 0721 666-3311 erbeten.
Die Feuerwehr der Stadt Karlsruhe wurde im Zeitraum um Mitternacht zu 34 Einsätzen alarmiert. Diese waren hauptsächlich Kleinbrände, sowie mehrere Brandmeldeanlagen, ein Balkonbrand und eine brennende Gartenhütte. Die Feuerwehren des Landkreises rückten in dieser Zeit zu lediglich 31 Einsätzen aus. Auch hier kümmerten sie sich hauptsächlich um Kleinbrände wie Mülltonnen, Feuerwerksbatterien und sonstigen Unrat, sowie dem Großbrand auf dem Campingplatz in Waldbronn.
In Pforzheim warf am Leopoldsplatz gegen 01.20 Uhr eine unbekannte Person einen Stein gegen ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Pforzheim. Verletzt wurde dabei glücklicherweise niemand.
Gegen 01.40 Uhr wurde in einem Mehrfamilienhaus in der Pforzheimer Kolbergstraße ein Kellerbrand gemeldet. Zwei Bewohner des Hauses erlitten eine Rauchgasvergiftung. Das Haus ist jedoch weiterhin bewohnbar. Wie es zu dem Brand kam, ist noch unklar. Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung gibt es aber nicht.
In Enzklösterle, im Landkreis Calw kam es in der Silvesternacht zu einem Gebäudebrand. Der Dachstuhl eines Doppelhauses wurde vermutlich durch einen Feuerwerkskörper in Brand gesetzt. Durch das Feuer und das Löschwasser wurde das komplette Doppelhaus schwer beschädigt. Der Dachstuhl ist komplett zerstört. Verletzt wurde dabei glücklicherweise niemand und die Bewohner kommen nun anderweitig unter.
In Baden-Baden ist gegen 18:00 Uhr in einem Privatanwesen in der Weststadt, welches gleichzeitig als Firmensitz dient, ein Brand entflammt, bei welchem zahlreiche Solarpanele sowie Wechselrichter gelagert waren. Der Schaden geht vermutlich in den Millionenbereich, welcher im Wesentlichen dem Firmeninventar zuzurechnen ist, da kein gravierender Gebäudeschaden entstand.
In Achern-Mösbach ist ein Lager- sowie das angrenzende Wohngebäude gegen 00:30 Uhr in Brand geraten. Das Wohnhaus kann dadurch aktuell nicht mehr bewohnt werden, der Schaden geht auch hier aller Voraussicht nach in den Millionenbereich.
In Rastatt kam es gegen 23:30 Uhr im Drosselweg zu einem Fahrzeugbrand, den der Besitzer selbständig löschen konnte.
Größerer Schaden konnte glücklicherweise in einem Hochhaus in der Bühlerfeldstraße in Offenburg durch den energischen Einsatz der Feuerwehr abgewendet werden. Im siebten Obergeschoss ist ein Brand auf dem Balkon ausgebrochen, welcher sich auf die Wohnung ausbreitete.
Verletzt wurde in allen Fällen niemand, die zuständigen Polizeireviere haben die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen, die Kriminaltechniker sind ebenfalls in die größeren Brände eingebunden.