Karlsruhe (mt) – Am 06. Dezember ist Oberbürgermeisterwahl in Karlsruhe. Die Satire-Partei „Die Partei“ schickt ihre Kandidatin Vanessa Schulz ins Rennen, um die Demokratie zu retten. Sie ist bereits die vierte Kandidatin für den Posten.
Nachdem die Grünen keinen eigenen Kandidaten für die OB-Wahl stellen, sieht Vanessa Schulz von „Die Partei“ die Demokratie in Gefahr. Denn auch wenn die Politik des amtierenden Karlsruher Oberbürgermeisters Frank Mentrup „an sich schon nicht schlecht war“, ist die 39-Jährige gerade in den letzten Jahren mit vielen Entscheidungen Mentrups nicht mehr zufrieden. Die Neubesetzung solle diesmal eine Frau übernehmen. Davon gebe es nämlich zu wenig an der Spitze von Stadtverwaltungen. Dabei würde man gerade an Bundeskanzlerin Angela Merkel sehen, dass Frauen in Führungspositionen sehr gute Arbeit leisten würden.
300 Jahre lang ist die Stadt Karlsruhe nach einem Mann benannt. Das möchte „Die Partei“ jetzt ändern. Der neue Name soll demnach Karlasruhe sein. „Es ist natürlich ein bisschen Satire mit drin, aber im Grunde genommen steckt dahinter, dass eben Frauen sehr oft benachteiligt werden.“ Dies betreffe Frauen unter anderem bei der Job- und Wohnungssuche. Um eine Wohnung zu bekommen, musste Schulz selbst sogar schon einmal einen Nachweis über eine Sterilisation liefern. „Solche Sachen gehören in einer zivilisierten Gesellschaft einfach nicht dazu.“
Die Gleichberechtigung beschränke sich allerdings nicht nur auf Frauen, sondern schließe genauso verschiedene Sportarten und die Arbeit von Kultureinrichtungen mit ein. „Warum geben wir 140 Millionen für einen einzigen Verein, einer einzigen Sportart aus? Andere Sportarten müssen darum bangen, ob sie in der Bundesliga überhaupt weiterspielen dürfen oder nicht und müssen teilweise in die Pfalz ausweichen.“ Die Kandidatin fasst mit ihrer Kandidatur reale Ziele ins Auge. Denn auch wenn „Die Partei“ eine Satireparte ist, möchte Schulz den OB-Posten wirklich haben.
Die 39-Jährige selbst ist zwar in Raum Osnabrück geboren und aufgewachsen, Karlsruhe ist aber ihre absolute Herzensheimat. Bevor Schulz ihre politische Heimat in „Die Partei“ gefunden hat, war sie vor allem von den etablierten Parteien enttäuscht. Auf die Idee, sich als Bürgermeisterkandidatin zu bewerben, sei sie auf eher ungewöhnlichem Wege gekommen. Schulz habe auf Facebook die Gruppe „Karlsruhe“ moderiert. Dabei wurde ihr nach dem Teilen verschiedener Beiträge unterstellt, für die Stadtverwaltung zu arbeiten. Das brachte die 39-Jährige auf die Idee, sich dort tatsächlich für einen Job zu bewerben.