Die neuesten Fitness-Trendsportarten

12. Juli 2021 , 15:53 Uhr

Ab und zu muss es einfach etwas Neues sein, um den Alltagstrott zu unterbrechen. Das gilt auch für den Freizeitsport. Dabei ist es gar nicht nötig, sich so exotischen Aktivitäten zuzuwenden wie dem beliebten Käserennen im englischen Gloucester oder der finnischen Tradition des Frauentragens. Es gibt immer wieder Fitnesstrends, die gar nicht so ungewöhnlich, aber einfach in Vergessenheit geraten sind oder populäre Sportarten miteinander verschmelzen lassen.

Spaß haben und dabei Fett verbrennen

Einen Fußball muss man nicht unbedingt selbst kicken, schließlich gibt es ja die Zweite Bundesliga und den SC Karlsruhe. Immer nur an der westlichen Stadtgrenze am Rhein entlang zu Joggen, kann auf die Dauer allerdings langweilig werden. Und frische Luft gegen klimatisierte Sportstudios einzutauschen, macht bei sommerlich hohen Temperaturen auch den wenigsten Spaß.

Wer Lust auf eine neue körperliche Betätigung hat, sollte sich bei den aktuellen Fitnesstrends umschauen. Seilspringen beispielsweise erfreut sich derzeit in der Region am mittleren Oberrhein wieder großer Popularität auch abseits von Spielplätzen und Boxkampfstudios. Aber auch ausgefallene Teamsportarten sind im Kommen.

Doch warum sollte man sich überhaupt diesen Fitness-Trendsportarten zuwenden? Es sind mehrere miteinander verknüpfte Gründe:

  1. Wirklich jede Form von Sport liefert gesundheitliche Vorteile. Sie reichen vom Ausgleich für einen vom Arbeitsalltag unbewegten Körper bis hin zur Gewichtskontrolle beziehungsweise -reduktion.
  2. Je mehr der Spaß im Vordergrund steht, desto mehr tritt die Anstrengung aus psychischer Sicht in den Hintergrund. Es ist also leichter, auch dauerhaft bei einer Sportart zu bleiben und so seine gewünschten Gesundheitsziele besser zu erreichen.

Dabei sei jedoch unterstrichen, dass Sport allein je nach Zielsetzung nicht genügt. Er ist für die meisten Menschen nur ein wichtiger Baustein innerhalb eines insgesamt gesünderen Lebensstils. Das gilt ganz besonders, wenn das Ziel Gewichtsreduktion lautet. Hier sind noch weitere Schritte nötig, um die Pfunde schmelzen zu lassen – dauerhaft, ohne Jo-Jo-Effekt wohlgemerkt.

Gleiches gilt auch für alle, bei denen Rücken und Co. schon vorher schmerzen. Hier kann die kopflose Aufnahme einer neuen Fun-Sportart mehr schaden als nützen. Die Maßgabe lautet deshalb, bei solchen Beschwerden vorher zumindest beim Hausarzt eine Freigabe einzuholen. Wenn das alles jedoch klar beziehungsweise abgeklärt ist, kann es losgehen. Doch was darf es sein? Beginnen wir mit Sport…

Auf eigene Faust

Wer zeitlich und örtlich flexibel bleiben und während seiner sportlichen Aktivität auch einmal seine Gedanken schweifen lassen möchte, der sollte sich unter den neuen Einzelsportarten umsehen. Hier gibt es einige Trends zu entdecken!

Luftsprünge wagen …

… Erwachsene viel zu selten. Dabei ist es gar nicht nötig, auf einen Lottogewinn zu warten oder die Bestätigung für den ersehnten Baukredit. Viel schöner und dabei gesund sind Sprünge auf dem Trampolin! Weshalb nicht auch im fortgeschrittenen Alter Spaß an etwas haben, was auch Kinder lieben? Jumping-Fitness ist einer der heißesten Fitnesstrends des Sommers.

Ob unter Anleitung durch einen virtuellen Lehrer oder im eigenen Garten nach eigenem Gutdünken: Das sogenannte Rebounding stärkt Muskeln und Gelenke, verbessert die Ausdauer und lässt die Kilos schwinden. Allerdings ist es mit ein wenig lockerem Herumhüpfen nicht getan: Für eine ausreichende Versorgung mit Sauerstoff sollte maßgeschneiderten Trainingsplänen gefolgt werden.

Je nach körperlicher Voraussetzung können Einsteiger mit langsamen Sprüngen beginnen und so zunächst ihr Herz-Kreislaufsystem stärken sowie ihre Nervenbahnen und Wirbelsäule stimulieren. Wer bereits regelmäßig sportlich unterwegs ist, kann zu schnellen Musikrhythmen eine Mischung aus Aerobic-Bewegungen und Kraftsport-Kombinationen wagen. Das fast schwerelose, ganzheitliche Balancetraining mit Schwung hat sich aus Tschechien über die Grenze nach Deutschland verbreitet und erfreut sich seitdem auch hierzulande immenser Popularität. Wer keinen Platz für ein Trampolin hat, springt eben ohne.


Foto: Symbolbild/Adobe Stock/pavel1964

Auf der Stelle laufen

… klingt erst mal ein wenig langweilig. Muss es aber nicht sein! Denn mit dabei von der Partie ist ein Springseil. Und damit sieht das Work-out schon ganz anders aus. Bereits im Durchschnittstempo lässt sich jede Sekunde ein Sprung über das Seil absolvieren. Wem das immer noch nicht reicht, der kann es auf einem Bein versuchen, einen sogenannten Boxer Skip einbauen oder mit seinen Füßen die Fersen berühren.

https://www.youtube.com/watch?v=2njhKAvaDE0

Auch im fortgeschrittenen Alter kann mit Springseilspringen als Sportart begonnen werden, einzig bei Knieproblemen sollte wegen der erhöhten Gelenkbelastung auf eine andere Trendsportart zurückgegriffen werden. Was hingegen hilft, sind Rhythmusgefühl und Kreativität – wie wäre es zum Beispiel mit einem Versuch, im Sitzen zu springen? Auf welche Sprungart auch die Wahl fällt: Der Puls wird in die Höhe getrieben, die Koordination geschult, die Fettverbrennung angeregt. Ein gesundes Work-out mit absolutem Spaßfaktor!

Spielzeug als Sportequipment

… ist auch eine Option: Ein Dreh mit dem Handgelenk und zusehen, wie sich ein Reifen um die Hüften einer Puppe bewegt. Doch statt auf ein mechanisches Spielzeug aus den 1950er-Jahren greifen immer mehr hauptsächlich weibliche Fitnessfreunde auf das Sportgerät zurück, das in jenem Jahrzehnt von Hollywood aus bereits einmal die Welt eroberte. Was damals noch als ein lustiger Zeitvertreib galt, ist heute eine ernst zu nehmende Sportart, in der sogar internationale Wettbewerbe ausgetragen werden.

Die Übersetzung der Hawaiianisch-Englischen Wortschöpfung verrät bereits alles: Gekonnte Hüftschwünge mit dem „Tanzreifen“ Hula-Hoop aktivieren zeitgleich Bauch-, Seiten- und Rückenmuskeln, straffen das Bindegewebe und formen die Taille. Auch die Ausdauer wird bei der anmutigen Bewegungsmöglichkeit beansprucht und somit die Fitness verbessert.

Die Kombination macht’s

… diesmal allerdings nicht die nordische Kombination, sondern vielmehr eine Mischung aus Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit. Eine Stoppuhr ist allerdings Voraussetzung, je nach Vorliebe auch ein paar Hanteln oder eine Kettlebell. Der Ablauf gestaltet sich vom Prinzip immer ähnlich, die Zeiten der Intervalle lassen sich bedarfsgerecht anpassen: Sprints und Kraftübungen oder funktionelle Trainingselemente wie Liegestütze und Co. werden im Wechsel durchgeführt.

Wer zunächst zuschauen und erst danach selbst aktiv werden möchte, muss zwar noch etwas warten. Doch im April 2022 hat er dazu Gelegenheit, wenn Weltmeister Lukas Storath beim internationalen Hyrox Fitness-Event in Karlsruhe erneut von seinen Mitbewerbern herausgefordert wird.

Nach offiziellen Vorgaben müssen hier von jedem Teilnehmer nach einem 1000-Meter-Lauf an einer Workstation dem Fitnesslevel und der Altersgruppe entsprechende Ganzkörperübungen absolviert werden. Rund 90 Minuten dauert eine Wettkampfeinheit. Das im Jahr 2017 in den USA entwickelte Freizeit-Work-out lässt sich auch wunderbar gemeinsam mit Freunden durchführen – in diesem Fall gilt es, gleich zwei Gegner zu schlagen: die Uhr und die Konkurrenten.

Geteilte Freude ist doppelte Freude

Wer auf der Suche nach einer Teamsportart ist, wird bei den Fitnesstrends des Jahres ebenfalls fündig. Neben der Lust auf Gleichgesinnte sollten hierfür allerdings auch Bälle und Schläger geschätzt werden.

Den Ball ins Netz spielen


Foto: Symbolbild/Adobe Stock/coachwood

Dieser Tipp mag beim Tennis nicht zum Erfolg führen, beim Spikeball hingegen erweist er sich hingegen für jeden als Pflicht, der als Sieger vom Platz gehen möchte. Das Netz selbst ist in einen runden Rahmen gespannt und kann sowohl Outdoor als auch im Keller oder Wohnzimmer aufgestellt werden. Darüber hinaus werden für die auch als Roundnet bekannte Trendsportart vier Spieler benötigt, Spaß, Teamgeist sowie eine besondere Reaktionsgeschwindigkeit.

Bei der Kombination aus Tischtennis und Volleyball wird von beiden Zweier-Mannschaften erwartet, einen kleinen Kunststoffball durch gezielte Schläge auf das Netz am Boden in einem für die jeweils anderen unerreichbaren Winkel nach oben springen zu lassen. Die Verbindung zu Volleyball kommt bei den Regeln mit ins Spiel: Jede Mannschaft darf pro Angriff drei Ballkontakte nicht überschreiten, die Punktevergabe erfolgt nach dem sogenannten Rally-Point-System, ein Satz endet, sobald ein Team 15 Punkte erreicht hat.

Rückschläge austeilen

… anstatt sie einzustecken: Das ist möglich beim klassischen Rückschlagspiel Racketlon. Dabei verknüpft der skandinavische Fitnesstrend Tennis und Tischtennis, Badminton und Squash auf eine interdisziplinäre Weise: Nicht zwei Gewinnsätze ein und derselben traditionellen Ballsportart werden hier gegeneinander ausgetragen, sondern jeweils einer, bis alle vier Ballduelle entschieden sind.

Am Ende zählt nicht der Satz-, sondern der Gesamtpunktegewinn. So ist es möglich, beim Racketlon auch mit einer 1:3-Niederlage als Sieger von den Plätzen zu gehen. Als weiterer Sieger erweist sich bei der Ausdauersportart in jedem Fall die Gesundheit: Wer vier Sätze hindurch Feder-, Filz-, Kunststoff- und Gummibällen hinterhergejagt ist, hat sein Herz-Kreislaufsystem zweifellos auf Trab gebracht.

Fechthieb, Ringschlag, Tor


Foto: Symbolbild/Adobe Stock/JuergenL

… so könnte eine mögliche Zusammenfassung der Trendsportart Jugger lauten, die sich fast täglich im Karlsruher Schlosspark beobachten lässt. Unter Zuhilfenahme von Elementen aus dem Fechten, Ringen und American Football muss mit einem Spielball – dem Jugg – von den Spielern – den Juggern – ein Tor erzielt werden. Gehindert werden sie durch die jeweils gegnerische Mannschaft und deren Pompfen. Die gepolsterten Schwerter werden von insgesamt zehn Feldspielern beider Geschlechter geschwungen: Der Aufbau von Muskeln und die Förderung der Reaktionsschnelligkeit sind hier garantiert!

Offen für Neues

Niemand weiß, was die Zukunft bringt. Andererseits lässt sich fast mit Sicherheit behaupten, dass die aktuell beinahe 175.000 registrierten Mitglieder eines Sportvereins sowie die zahlreichen Individualsportler dafür sorgen werden, dass die Fächerstadt Karlsruhe auch weiterhin der größte Sportkreis in der nordbadischen Region verbleibt. Ob sie sich dazu entschließen, einem kurzzeitigen Fitnesstrend zu folgen, einer anhaltenden Megatrendsportart oder doch einfach weiterhin einfach ihren Fußballverein anfeuern oder am Rhein entlang joggen.

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