Die Fußball-WM wird noch ein Stück kommerzieller

25. Juli 2018 , 09:05 Uhr

Die Vergabe der FIFA-WM und die Aufstockung der Teilnehmer-Mannschaften ist umstritten – alles für mehr Geld? Foto: flooy / pixabay

Die WM 2022 findet in Katar statt. Eingedenk dessen, dass dieses Land im Fußball nur unwesentlich etablierter ist als im Skispringen, tun sich viele schwer, sich mit diesem Umstand anzufreunden. Insbesondere da Ermittlungen gegen die FIFA erwiesen haben, dass diese WM vor allem durch umfassende Schmiergelder zustande kam. Und bei der anschließenden WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko soll das Teilnehmerfeld auf 48 Nationalmannschaften erhöht werden. Eine Reform, die auch nicht überall auf Begeisterung stößt. Die Kommerzialisierung im Fußball wird vor allem in den Top Ligen immer wieder angeprangert. Obskure Ablösesummen und Gehälter, Wettbewerbsverzerrung durch Geld, Stadionnamen, die durch Produktbezeichnungen ersetzt werden… zuerst kommt das Geschäft, dann der Sport. Eine Entwicklung, die auch den internationalen Fußball endgültig erreicht hat, wie kommende Weltmeisterschaften offenbaren.

Katar 2022

Für eine WM, die noch lange nicht angefangen hat, ist Katar 2022 bereits jetzt von Skandalen überschattet. Selbst wenn man davon absieht, dass kein Fußballfan die Wahl von Katar als Gastgeber unter sportlichen oder historischen Gesichtspunkten nachvollziehen kann, ist die schlechte Presse schon jetzt bemerkenswert. Dass die Bewerbung mittels umfangreicher Schmiergeldzahlungen zum Erfolg geführt wurde, gilt als gesichert. Und die Arbeitsbedingungen der Arbeiter, die im Mittel für einen Durchschnittslohn von kaum über einem Dollar am Tag die neue Infrastruktur errichten, sind eine absolute Katastrophe. Während dieser modernen Form der Versklavung sind bei Bauvorhaben etliche Unfälle passiert, die schon über 100 solcher Arbeiter das Leben gekostet haben. Die Missstände auf den Baustellen sind hinlänglich dokumentiert. In der Zwischenzeit gönnen sich die katarischen Besitzer von Paris St. Germain einen Neymar ….. für über 220 Millionen Euro. Wofür steht ein Sport, in dem eine solche Konstellation möglich ist? Und wofür ein Gastgeber, bei dem solche Ungleichheiten billigend in Kauf genommen werden?

Aus 32 mach 48

Bei der anschließenden WM im Jahre 2026, die von den USA, Kanada und Mexiko ausgerichtet wird, soll das Teilnehmerfeld auf 48 Nationen ausgeweitet werden. Die Vorrunde soll dabei aus 16 Gruppen zu je drei Mannschaften bestehen. Damit fällt die Vorrunde genauso lange aus wie bisher. Es gibt dann zwar doppelt so viele Gruppen, aber dafür umfassen diese jeweils nur noch halb so viele Spiele (drei statt sechs). Die Zweitplatzierten kommen jeweils weiter. Die KO Runde wird dementsprechend um ein 16tel-Finale erweitert. Der Anteil der KO Runde nimmt also zu. Nur 16 der 48 Teilnehmer werden in der Vorrunde eliminiert. Daher steigt die Gesamtzahl der Spiele auch nur vergleichsweise milde an, wenn man den Zuwachs von 50% mehr Mannschaften bedenkt: von 64 auf 80 Spiele – entsprechend dem 16tel-Finale.

Charme statt Siegchancen

Sportlich ergeben sich daraus sowohl Vorteile als auch Nachteile. Als nachteilig empfunden wird dabei vor allem, dass der Wettbewerb weiter verwässert wird. Schon jetzt hat man immer wieder exotische Teilnehmer, die zwar zum Charme der Veranstaltung beitragen, aber objektiv keinerlei Siegchancen haben. Man denke an Panama bei der diesjährigen Auflage. Eine Aufstockung auf 48 Mannschaften, von der vor allem die schwächeren Verbände profitieren, wird unweigerlich bedeuten, dass noch mehr solcher Truppen dabei sind, die keinerlei realistische Gewinnperspektive haben. Ob sich das mit dem Anspruch einer Weltmeisterschaft, in der sich die besten miteinander messen sollen, vereinbaren lässt, ist stark zu bezweifeln. Allerdings gibt es auch positive Auswirkungen:

Über die Aufstockung auf 48 Mannschaften, kann man also geteilter Meinung sein. Denn die daraus resultierende Reform des Turniermodus hat durchaus auch sehr positive Konsequenzen, die in Summe eigentlich überwiegen. Allerdings geht es fraglos auch bei dieser Reform wieder ums schnöde Geld. Denn 48 Teilnehmer bedeuten vor allem eins: 16 zusätzliche attraktive Absatzmärkte!

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