Bad Schönborn (pm/lk) – Der zehnjährige Eric aus Bad Schönborn hat Blutkrebs. Seine neuen Klassenkameraden hat er bis heute nicht kennengelernt. Freunde treffen, spielen, Sport treiben, rumalbern – all das gehört der Vergangenheit an. Nur eine Stammzelltransplantation kann sein Leben retten. Um ihm eine zweite Chance auf Leben zu schenken, organisieren seine Eltern und Freunde gemeinsam mit der DKMS eine große Online-Aktion. Wer helfen möchte, kann sich online ein Registrierungsset nach Hause bestellen und so vielleicht zum Lebensretter werden.
Eric aus Bad Schönborn ist ein lebensfroher und empathischer Junge. Offen, voller Energie und immer in Bewegung. Bei Wind und Wetter spielt er draußen mit seinen Freunden, fährt Fahrrad, geht schwimmen, spielt Tennis. Er ist ein echtes Naturkind. Wenn er groß ist, möchte er Dschungelforscher werden. Mit Mama kuscheln, mit Papa Lego bauen, mit der großen Schwester Trampolin springen, mit Freunden durch den Garten toben – das ist seine Welt. Er kommt aufs Gymnasium, freut sich auf seine neuen Klassenkameraden. Eigentlich könnte alles gut sein. Eigentlich.
Ende Mai hat Eric einen dicken Hals, aber er zeigt keine Schmerzen. Seine Eltern, Heiko und Tina, haben keinen Grund zur Sorge. Bereits am nächsten Tag haben sie einen regulären Termin beim Kinderarzt, weil die Geschwister geimpft werden sollen. Der Kinderarzt vermutet zunächst eine Mandelentzündung. Doch am gleichen Abend ist der Hals deutlich geschwollener als am Vortag. Deshalb suchen die Eltern den Kinderarzt erneut auf. Der nimmt sicherheitshalber Blut ab und wenige Stunde später erhalten die Eltern einen Anruf, der das Leben der Familie schlagartig verändern wird: Die Lage sei ernst, die Familie solle unverzüglich in die Uniklinik nach Heidelberg fahren. Nach vielen Untersuchungen und einer Knochenmarkpunktion die traurige Gewissheit: Eric hat Blutkrebs! Sofort wird mit einer Kortisontherapie begonnen, kurze Zeit später folgt der erste dreiwöchige Chemoblock. Wegen Corona darf nur ein Elternteil bei Eric im Krankenhaus bleiben. Besuche verboten.
„Ich kann mich kaum noch an den Moment erinnern, als wir die Diagnose bekamen. Zu groß war der Schock. Wir sind wie leere Hüllen rumgelaufen, haben uns nicht gespürt, nur noch funktioniert“, erinnert sich Vater Heiko. Es ist eine harte Zeit. So gut es geht, versucht Heiko seiner Frau über Telefon, Videos und Chats beizustehen. Er organisiert alles von zu Hause aus, arbeitet im Homeoffice, kümmert sich um seine 12-jährige Tochter Lena, die ebenfalls aus der Bahn geworfen wurde. Eric weiß um seinen Zustand, ist von einem auf den anderen Tag erwachsen geworden. „Er hat seine Kindlichkeit innerhalb weniger Tage verloren“, erklären die Eltern. Tina und Heiko sind extrem mitgenommen, weil sie sehen, wie ihr Kind leidet. Aber sie halten durch: „Wir funktionieren und das ist auch gut so. Wir haben einfach keine Zeit zu grübeln. Und es bringt nichts, ins Kopfkissen zu weinen. Damit können wir Eric nicht helfen“, erklärt Mutter Tina.
Nach den drei Wochen kommt Eric nach Hause, muss aber regelmäßig in die Tagesklinik, um Chemospritzen und Bluttransfusionen zu bekommen. Die Eltern versuchen trotz allem, soviel Normalität wie möglich zu erhalten. Ganz bewusst laden sie – unter allen Sicherheitsvorkehrungen – Erics Freunde nach Hause ein. Wenn der Körper schon so leidet, soll wenigstens die Seele versorgt sein. Es gibt gute und schlechte Tage. An guten und normalen Tagen gibt es Momente, in denen sie sogar lachen können. Aber es gibt auch die schlechten Tage, an denen die Schmerzen und Nebenwirkungen so massiv sind, dass Eric verzweifelt. „Das sind die schlimmsten Momente. Wenn Eric nicht mehr daran glaubt, dass er es schafft. Wenn er sich an uns klammert und sagt, dass er Angst habe. Das bringt uns an die unsere Grenzen“, sagen die Eltern.
Seit dem 6. Oktober wissen sie, dass die Therapie nicht wie gewünscht anschlägt. Eric zählt jetzt zu den Hochrisikopatienten. Fest steht: Nur eine Stammzelltransplantation kann sein Leben retten. Inzwischen ist er wieder stationär aufgenommen, bekommt eine hochdosierte Chemotherapie. Seine Schleimhäute sind angegriffen, seine Lippen sind offen, er kann kaum noch essen, erbricht sich immer wieder, ist vollkommen kraftlos. Doch alleine kann er es nicht schaffen. Nur ein passender Stammzellspender kann das Leben des Zehnjährigen retten. Und jetzt kommen Sie ins Spiel – denn Sie können zu Erics Lebensretter werden. Indem Sie sich online als Stammzellspender registrieren.
Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann helfen und sich mit wenigen Klicks die Registrierungsunterlagen nach Hause bestellen. Die Registrierung geht einfach und schnell. Besonders wichtig ist es, dass die Wattestäbchen nach dem erfolgten Wangenschleimhautabstrich zeitnah zurückgesendet werden. Erst wenn die Gewebemerkmale im Labor bestimmt wurden, stehen Spender und Spenderinnen für den weltweiten Suchlauf zur Verfügung.