(pm) Sie sind aus beruflichen Gründen nach Karlsruhe gezogen und bald beginnt der neue Job? Neue Kollegen, neue Vorgesetzte, ein neues Prozedere machen den Einstieg oft zu einem kniffligen „Eierlauf“. Doch das muss nicht sein, wenn man sich an einige simple Grundregeln hält, die in praktisch jedem Unternehmen und jedem Beruf gleich gut funktionieren. Der folgende Artikel zeigt die wichtigsten. Sie gliedern sich nach den ersten Tagen, Wochen und Monaten im Unternehmen und bauen aufeinander wie eine Pyramide auf.
Die ersten Tage
In den ersten Tagen entscheidet sich viel. Vor allem, wie man als Angestellter künftig von Vorgesetzen und Kollegen angesehen wird. Dabei immer bedenken: Nicht nur man selbst muss viel Neues lernen, auch die anderen müssen mit einem warmwerden.
Akzeptieren, dass man noch eine Belastung ist
Der vielleicht schwierigste Punkt für manche ist dabei die Erkenntnis, dass, ganz gleich welche Referenzen sie mitbringen, egal wie gut der Abschluss ist, sie zunächst eine Bürde für das Unternehmen sind.
Wer eine neue Stelle besetzt, tut das in der Regel, weil dort vorher zu wenige Leute beschäftigt waren. Doch selbst wenn die Firmenleitung alles richtig macht, einem jemanden zur Seite stellt, der einen an die Hand nimmt, dann bedeutet das, dass die vorher schon zu geringe Mannschaftsstärke noch weiter ausgedünnt wird – zumindest für die allerersten Tage.
Die Krux ist, dass man nichts dagegen tun kann. Denn um für ein Unternehmen effektiv zu sein, muss man die Abläufe kennen. Das einzige, was bleibt, ist, die Zeit zu verkürzen, indem man lernt. Aber mit dem Brecheisen Leistung zeigen zu wollen, führt schlimmstenfalls aus Unkenntnis zur Blamage. Und die will man angesichts der kurzen Probezeit-Kündigungsfristen vermeiden.
Bescheidenheit – jedem gegenüber
Vielleicht hat man einen magna cum laude Abschluss vorzuweisen, zehn Jahre Berufserfahrung in einem renommierten Unternehmen – wer das jedoch wie eine Monstranz vor sich herträgt, macht einen strategischen Fehler. Denn jeder der Kollegen, selbst Azubi und Co, ist länger im Unternehmen. Man kann nie wissen, wer mit wem gute Kontakte hat. Der Auszubildende, den man heute schnippisch behandelt, könnte der Protegé des Abteilungsleiters sein und ähnlich sieht es bei jedem anderen aus. Schlimmstenfalls hat man seinen Arbeitsplatz nur bekommen, weil ein anderer, vielleicht immens beliebter Vorgänger entlassen wurde – und nun mag man sich vorstellen, wie man sich selbst fühlen würde, wenn der Nachfolger sich wenig bescheiden gebiert. Bescheidenheit hat in dieser Anfangsphase nichts mit Katzbuckeln zu tun, sondern ist nur ein realistisches Eingestehen seines Standings. Und da stehen Noten und Erfahrung im Zweifelsfall immer hinter Vertrautheit zurück.
Bitte keine Parteinahme
In jeder Firma gibt es Cliquen. Im Sinne eines guten Arbeitsklimas sollte das zwar vermieden werden, in der Praxis ist es jedoch meist unmöglich. Und jede dieser Cliquen hat einen unterschiedlichen Stand gegenüber den anderen. Mit etwas Pech gerät man qua seiner Jobbeschreibung automatisch dort hinein. Ein grober Patzer wäre es, sofort mit den Wölfen zu heulen und ihr parteiisches Verhalten anzunehmen. Hier gilt das gleiche wie bei der Bescheidenheit: Man kennt die innerbetrieblichen Verhältnisse nicht. Deshalb erst einmal zurücklehnen und beobachten. Damit tritt man auf die wenigsten Zehen.
Frische Ideen ja, Besserwisserei nein
Wer von draußen kommt, von dem wird erwartet, dass er frischen Wind ins Haus bringt. Umgekehrt hat man vielleicht ebenfalls schon gewisse Ideen oder sieht anhand der Erfahrungen der ersten Tage, wo Änderungsbedarf besteht. Ja, das ist auch gut und am besten notiert man sich alles, was einem als verbesserungswürdig auffällt, um es zu gegebener Zeit der Firmenleitung zu unterbreiten.
Aber: „Besserwisser mag keiner“ sagt die anerkannte Karriereberaterin Anke Quittschau. Denn hier wirken gleich zwei Faktoren als Hebel:
1. Man wirkt auf die Alteingesessenen überheblich
2. Es wird suggeriert, dass die bisherigen Arbeitsweisen schlecht waren
Auf gut Deutsch möchte sich niemand von einem arroganten Neuling vorwerfen lassen, dass alles, was er bisher gemacht hat, falsch war – selbst wenn es tatsächlich so ist. Auch viele Chefs sehen dies so und erachten Besserwisserei als Kritik an ihrem Führungsstil. Und das ist der schnellste Weg in die Unbeliebtheit.
Maximale Pünktlichkeit
Tatort Werbeagentur. Locker-flockiges Laissez-faire Verhalten. Vorgegeben ist nur eine Kernarbeitszeit. Manche kommen früh um sieben, andere tauchen erst gegen neun auf. Wer hier als Neuling bestehen will, muss eine Mitte finden. Und die liegt im Chef-Büro: Normalerweise bekommt man vor dem ersten Arbeitstag gesagt, wann man zu erscheinen hat. Diesen Tag sollte man auch nutzen, um beim Vorgesetzten zu erfragen, zu welchen Zeiten man selbst anwesend sein muss. Und daran sollte man sich bedingungslos halten. Etwas zu früh ist okay – doch schon zwei Minuten zu spät können den Ruf, den man noch aufbauen muss, gründlich ruinieren, selbst in einem liberalen Arbeitsumfeld, denn Unpünktlichkeit ist nicht weniger als nach außen getragene Arroganz.
Wer neu ist, muss auch an der Zeitfront Leistung zeigen. Und das bedeutet, dass man Pünktlichkeit notfalls erlernen muss und zumindest in den ersten Wochen sein Zeitmanagement so umkrempelt, dass man selbst dann pünktlich am Arbeitsplatz erscheint, wenn man zur steigenden Zahl von Karlsruher Pendlern gehört, die „richtig weit draußen“ leben.
Augen und Ohren spitzen
Ein weiterer Fehler unterläuft auch denen, die sich an die bisher genannten Regeln halten. Der viele Input der ersten Tage macht sie blind. Natürlich ist es schwer genug, allein das Nötige für sein direktes Jobumfeld zu erlernen. Dennoch sollte man bei allem den stummen Zuhörer geben: Hier vielleicht der genervte Blick, den die Chefsekretärin einem Ingenieur nachwirft, dort die offensichtliche Freundschaft unter zwei Kollegen. Allein durch Beobachten und Zuhören bekommt man vieles über das Unternehmen und seine Strukturen mit, was einem garantiert kein Chef erzählt, das aber für die Arbeitsabläufe ebenso wichtig ist, wie alles andere.
Wer nicht fragt, bleibt dumm – aber wer zu viel fragt, fällt durch
Zugleich hilft eine geschärfte Aufmerksamkeitsgabe auch dabei, nicht zu viele Fragen zu stellen. Nicht falsch verstehen, wer nicht fragt, verpasst nicht nur Wissen, sondern gilt einmal mehr schnell als überheblicher Besserwisser. Dochzu viele Fragen, insbesondere wenn sie sich um Dinge drehen, die man problemlos selbst herausfinden könnte („Haben wir eigentlich Filialen im Ausland?“) verschwenden nicht nur die Zeit des Befragten, sondern lassen die eigene Kompetenz in einem wenig schmeichelhaften Licht erscheinen. Und generell sollte man jede Frage richtig stellen, also:
· Den Sinn der Frage erläutern
· Motivierend fragen
· Bestätigend fragen („ich habe das jetzt so und so verstanden, ist das korrekt?“)
· Keine Suggestivfragen stellen
Das ist zwar nicht ganz einfach, lässt sich aber zuhause mit einer vertrauten Person üben.
Dein Freund der Notizblock
Und weil man sich in den turbulenten ersten Tagen unmöglich alles merken kann, sollte ein Notizblock der ständige Begleiter sein. Dort hinein kommt alles – vom PC-Passwort bis zu Uhrzeiten und Namen der Kollegen. Denn das typische „Herr, äääähm, wie war noch der Name?“ verzeiht man ein- zweimal, aber spätestens dann wird es peinlich.
Die ersten Wochen
Nach einigen Wochen dürfte man die Basics drauf haben. Doch auch dann ist noch lange nicht Schluss. Es verschieben sich nur die Prioritäten, die man beachten sollte.
Einstand: Kollegial und strategisch
Etwa vier Wochen nach dem Eintritt ist es üblich, seinen Einstand zu geben – die Form ist zwar unternehmensabhängig und sollte von den Kollegen erfragt werden, aber umhin kommt man nicht. Auch, weil es eine hervorragende Gelegenheit ist:
· In gelöster Atmosphäre die Menschen hinter den Kollegen und Vorgesetzten kennenzulernen
· Sich selbst als kollegialen Charakter zu zeigen
Bisher unerkannte Verhältnisse und Aversionen der Kollegen untereinander zu beobachten
Auf den Punkt gebracht ist der Einstand Networking pur. Ihn auszurichten ist vergleichsweise einfach: Es braucht nur einen Raum, den üblichen Cola-Limo-Wasser-Mix, ein paar Laugenbrezeln, Muffins und vielleicht einen selbstgebackenen Kuchen. Mehr wird nicht erwartet und sollte auch nicht gebracht werden, weil es für Nachfolger die Messlatte höher legt.
Wer kommt, hängt von der Unternehmensgröße ab. In Kleinbetrieben müssen alle eingeladen werden, bis 30 Leute sollte man auch persönlich einladen. Arbeitet man jedoch in großen Unternehmen, reicht die Abteilung und es ist auch kein Fauxpas, alle zirka eine Woche vorher per E-Mail einzuladen.
Leistungswillen zeigen – und ein bisschen mehr
Nach einigen Wochen sollte man die betrieblichen Basics draufhaben. Und das ist die Gelegenheit, seinen Wert zu präsentieren. Die aufgetragenen Arbeiten 100% zu erledigen, ist dabei das Mindeste. Mehr zu geben ist indes ein Signal an die Vorgesetzten, dass ihre Entscheidung für den Bewerber richtig war und er dem Unternehmen echten Mehrwert bringt.
Vorstellung nach außerhalb
Kaum ein Unternehmen, das heute noch für sich alleine arbeitet. Ob nun Kunden oder betriebliche Kontakte, immer wird es nötig sein, auch außerhalb des Unternehmens zu brillieren. Nach einigen Wochen ist es Zeit, zumindest bei den wichtigsten davon ein kurzes Stelldichein zu geben. Das kann heute via E-Mail geschehen, in der man sich selbst präsentiert und sollte zumindest bei VIP-Kontakten durch ein Telefongespräch ergänzt werden.
Kommunikationsschemata lernen und einhalten
Vor allem in Bürojobs wird es nun auch langsam wichtig, sich für die Korrespondenz an die gängigen kommunikativen Normen der Bürowelt zu halten. Ganz wichtig dabei:
· Die Stilform beibehalten, also nicht zwischen formell und informell wechseln
· Höflich sein, aber keine Floskeln verwenden
· Keine „Textmauer“ auftürmen, sondern mit vielen Absätzen strukturieren
· Keine Superlative verwenden, sondern sachlich auf dem Teppich bleiben
· Kurze Sätze verfassen und das Wichtigste an den Anfang der Nachricht stellen
Das sind die absoluten Basics, die deutschlandweit gelten. Daneben ist es aber auch zwingend notwendig, die internen Kommunikations-Schemata des Unternehmens zu erlernen. Der eine Vorgesetzte wäre vielleicht gekränkt, wenn man Mails an ihn zu förmlich formuliert, die andere Kollegin möchte hingegen alle Infos so stichpunktartig wie nur möglich haben. Tipp: Wer E-Mails auch vom (Privat-) Handy aus versenden will, sollte die Signatur entsprechend seiner Firmen-E-Mail anpassen. Es wirkt unprofessionell, wenn am Ende einer geschäftlichen Mail etwas steht wie „Von meinem Samsung Galaxy S7 gesendet“. Besonders wichtig ist das bei iPhones, weil dort in jedem Fall eine vorgegebene Signatur besteht.
Kenne die Eigenheiten
Im ersten Abschnitt war zu lesen, dass man Augen und Ohren spitzen sollte. Nach einigen Wochen zahlt sich das aus. Denn nun weiß man um die kollegialen Eigenheiten, auch die eher unangenehmen. Man weiß, dass der Chef vor zehn Uhr in keinem Fall gestört werden möchte, weiß, dass der eine Kollege meist ein Türklopfen überhört und sich daher höllisch erschreckt, wenn man eintritt. Und ja, man kennt auch die „schwierigen“ Charaktere eines Unternehmens. Jetzt sollte man all diese Eigenheiten beherzigen, denn zurecht können die Kollegen nun erwarten, dass man sie kennt. Alles andere kann nun nicht mehr mit Unwissenheit entschuldigt werden, sondern gilt als Ignoranz.
Finger weg aus der Gerüchteküche
Doch auch wenn man nun schon einiges über seine Kollegen mitbekommen hat, was lustig und/oder privat ist, sollte man sich tunlichst hüten, die Gerüchteküche zu betreten. Zuvorderst, weil Gerüchte schlechter Stil sind und großmaßstäblich echtes Gift nicht nur für die Betroffenen, sondern das Unternehmen sein können.
Und aus einem weiteren Grund sollte man Klatsch und Tratsch anderen überlassen: Man ist zwar schon ein paar Wochen da, aber längst nicht lang genug, um sich Fauxpas in diesem Stil erlauben zu können. Alteingesessene Kollegen mögen sich gegenseitig mit „Weißt-Du-noch“-Geschichten vergangener Weihnachtsfeiern aufziehen können. Man selbst war jedoch nicht dabei und jegliche Teilnahme außer höflich-reserviertem Lächeln bei schweren Kalauern könnte in ein Fettnäpfchen führen.
Die ersten Monate
Bis zum Ende der Probezeit sind es nur noch wenige Wochen. Die gröbsten Patzer sollte man nun problemlos vermeiden können. Gleichsam ergeben sich durch die größere Vertrautheit zu den gar-nicht-mehr-so neuen Kollegen andere Problemstellungen.
Netzwerken, was das Zeug hält
Wer gut schmiert, der gut fährt – sagt der Volksmund. Im Unternehmen ist Netzwerken, oder Neudeutsch Networking die Umsetzung dieses Prinzips. Doch Vorsicht: Zwischen Netzwerken und Schleimen besteht oft nur ein hauchdünner Grat. Deshalb sollte man sich an die wichtigsten Punkte halten:
1. Helfen, ohne Gegenhilfe zu erwarten
2. Sich immer menschlich geben, nicht nur als bierernste Arbeitsmaschine
3. Ein gutes Verhältnis zu Assistenzen, Vorzimmerdamen und Sekretären von Entscheidern ist so wichtig, wie zu diesen Vorgesetzten selbst
4. Für jede Problemmeldung gleich eine Lösung anbieten
Immer ein interessantes Thema parat haben, um peinliches Schweigen zu überbrücken
Wer es dann noch schafft, immer ein Lächeln auf den Lippen zu haben, steigert nicht nur seine Laune, sondern auch die der Umstehenden und er wird als freundlicher Ansprechpartner wahrgenommen, der unbürokratisch hilft und mit dem man richtig gut zusammenarbeiten kann.
Höflichkeit und Distanz: Das Chef-Verhältnis
Ein Knackpunkt bleibt das Verhältnis zu den Vorgesetzten. Zwar bestimmt hier der firmeneigene Usus das Verhalten – wenn alle sich gegenseitig duzen, sollte man das auch tun – aber aus Sicht der Entscheider ist man auch nach vier, fünf Monaten nach wie vor Neuling. Zu jovial sollte man sich keinesfalls Fall geben, sondern immer höfliche Distanz wahren. Ganz besonders gilt das auch für betriebliche Dinge, die nach Feierabend stattfinden, etwa Firmenfeiern.
Liebe Liebelei – bloß nicht
Für sehr viele sind die Kollegen, was die verbrachte Zeit anbelangt, die engsten Vertrauten: Neun oder mehr Stunden täglich sind nun mal viel Zeit. Da verwundert es nicht, dass fast ein Viertel aller Deutschen schon mal eine Beziehung innerhalb der Firma hatten, die weit über das Betriebliche hinausging. Doch selbst wenn die vergangenen Monate aufdeckten, dass die Kollegin, der Kollege die ganz große Liebe sind, sollte man zumindest davon Abstand nehmen, dies ins Unternehmen zu transportieren.
Rechtlich kann zwar kein Chef Liebesbeziehungen zwischen Untergebenen verbieten. Aber: Man ist nach wie vor in der Probezeit, es gelten ganz andere, laschere Kündigungsregeln. Zumindest bis man „fest“ in der Firma ist, sollten Beziehungen Verschlusssache bleiben.
Was vorbei ist, ist vorbei
Übrigens gilt das auch in besonderem Maße für Beziehungen, die innerhalb dieser kurzen Zeitspanne schon wieder ihr Ende fanden. Das gilt auch wenn ein langjähriger Partner im Unternehmen arbeitet und die Beziehung erst ihr Ende fand, nachdem man ebenfalls in die Firma kam.
Liebesdinge können einem buchstäblich das Herz brechen. Jedoch sollten sie niemals das berufliche Verhältnis eintrüben oder die Arbeitsleistung schmälern. Natürlich ist es ein Kraftakt, wenn der oder die Verflossene, mit dem man vielleicht sogar im Streit auseinanderging, einem auf der Arbeit nicht nur täglich über den Weg läuft, sondern man sogar ein berufliches Verhältnis mit ihm aufrechtherhalten muss. Aber eingedenk der Tatsache, dass man sich keine Schnitzer erlauben kann, sollten Herzschmerz und verstockte Gefühle heruntergeschluckt werden.
Selbsterkenntnis: Man kann es nicht allen recht machen
Am Anfang dieses Artikels wurde geraten, jedem gegenüber bescheiden zu sein, alle mit der gleichen neutralen Freundlichkeit zu behandeln und sich aus der Gerüchteküche herauszuhalten. Spätestens jetzt sollte sich diese Maßgabe ausgezahlt haben, denn man kommt mit einer vergleichsweise großen Anzahl an Kollegen bestens aus.
Allerdings wird es immer Kollegen geben, deren Panzer man nicht durchdringt. Die Gründe sind mannigfaltig:
· Es gibt Menschen, die können sich ohne genaue Gründe schlicht nicht leiden.
· Manche Kollegen wollen einfach nicht kollegial sein
· Vielleicht ist man der Nachfolger einer Person, die für den Betreffenden der absolute Lieblingskollege war
· Der eigene Einstieg ins Unternehmen hat eventuell diesem jemand eine Beförderung verunmöglicht
Es gibt viele Gründe, warum man mit manchen Kollegen auch jetzt noch nicht warmgeworden ist. Die Erkenntnis sollte jedoch sein, dass es unmöglich ist, bei jedem beliebt zu sein. Und der Versuch, es solchen Kollegen trotzdem rechtzumachen, wird scheitern.
Routiniert werden, aber nie die Deckung fallen lassen
Routine ist gut, denn sie macht Arbeit leichter. Wer ohne Nachdenken seinen Job erledigen kann, muss weniger Zeit und Energie investieren und das ist erst einmal ein Gewinn, denn es zeigt, dass man nun angekommen und ein echtes Teammitglied ist.
Aber Routine kann auch ein gefährliches Gift sein. Nämlich dann, wenn sie sich zur Betriebsblindheit auswächst. Man bearbeitet alles nach Schema-F und bekommt nicht mehr mit, dass man Fehler macht. Und dass darüber auch all der Elan verloren geht, mit dem man noch vor wenigen Monaten in das Unternehmen eingetreten ist, dürfte auch nicht verwundern.
Gegenmittel gibt es nur eines: Konsequent jeden Tag als neue Herausforderung betrachten. Jede Routinearbeit so erledigen, als wäre sie ein Ausnahmefall. Und sich immer wieder die Frage stellen, ob man nicht etwas verbessern kann.
Zusammenfassung & Fazit
Neu im Unternehmen zu sein ist immer schwierig – allerdings für beide Parteien. Wer „der Neue“ ist, muss sehr gut Balance halten können: Er muss frischen Wind bringen, darf aber alte Strukturen nicht zu sehr demolieren, muss ein eigenständiger Charakter sein, sich aber gleichsam harmonisch ins Team einbringen. Es ist nicht so schwer, aber es braucht viel Aufmerksamkeit. Erst wenn die Probezeit hinter einem liegt, ist mit Fug und Recht zu sagen: Die schwierigsten Hürden sind genommen.
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