In Deutschland ereignen sich jährlich etwa 300 Morde. Die meisten davon werden mehr oder weniger zügig aufgeklärt. Doch ungefähr 5 Prozent dieser Fälle bleiben ungelöst. Über die Jahre haben sich daher bundesweit mindestens 1000 ungeklärte Mordfälle angesammelt. Dazu kommen diejenigen, bei denen ein Verbrechen nur angenommen wird, jedoch keine Leiche gefunden wurde. In vielen Bundesländern wurden daher sogenannte „Cold Case-Einheiten“ gebildet, die darauf spezialisiert sind, mithilfe neuer Ermittlungsansätze diese Verbrechen doch noch aufzuklären. Dadurch, dass Mord in Deutschland nicht verjährt, können Täter unter Umständen auch noch nach Jahrzehnten ihrer Strafe zugeführt werden. Aber auch für die Angehörigen der Opfer bedeutet ein erfolgreicher Abschluss der Ermittlungen, dass sie endlich Frieden finden können. Erfolge stellen sich hierbei häufiger ein als man annehmen könnte.
Natürlich ist nicht jede verschwundene Person einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Im Gegenteil, die allermeisten Vermissten tauchen innerhalb weniger Tage oder sogar Stunden wieder auf. Sofern es sich bei den vermissten Personen nicht um Minderjährige, Kranke oder Hilfsbedürftige handelt und keine Indizien auf ein Verbrechen vorliegen, wird die Polizei nicht tätig werden. Denn jeder volljährige Bürger darf grundsätzlich seinen Aufenthaltsort frei wählen. In diesem Fall sollten Angehörige versuchen, mithilfe einer professionellen Detektei wie Detektiv Karlsruhe den Vermissten aufzuspüren. Seriöse Detekteien haben eine Reihe von Möglichkeiten jenseits der polizeilichen Optionen, sodass deren Erfolgsquote beachtlich ist.
Einer der bekanntesten unaufgeklärten Kriminalfälle Deutschlands ereignete sich 1984 im Siegerland. Am 26. Oktober kam dort der 34-jährige Lebensmitteltechniker Günther Stoll unter völlig mysteriösen Umständen zu Tode. Diesen Fall kennt man unter dem Begriff „YOGTZE-Fall“, welcher über die Jahre immer wieder heiß in Kriminal- und Mysteryforen diskutiert wird. 1985 wurde er auch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ thematisiert.
Schon Wochen vor dem Vorfall erwähnte Stoll gegenüber seiner Frau wiederholt, dass er glaube, verfolgt zu werden, konnte jedoch seine Vermutungen nicht präzisieren. Er fürchtete jedoch um sein Leben. Am Vorabend seines Todes sprang Stoll plötzlich aus seinem Wohnzimmersessel auf und rief die Worte „Jetzt geht mir ein Licht auf“. Danach kritzelte er die Buchstabenfolge „YOGTZE“ auf einen Zettel, strich das Wort jedoch umgehend wieder durch. Kurz darauf fuhr er in seine Stammkneipe „Papillon“, bestellte ein Bier und kippte danach völlig unvermittelt von seinem Hocker, obwohl er kaum alkoholisiert war. Um 1 Uhr früh klingelte Stoll in seinem Heimatort Haigerseelbach eine ihm von früher bekannte ältere Dame aus dem Schlaf und prognostizierte ein schreckliches Ereignis für die kommenden Stunden. Verständlicherweise wurde er dort abgewiesen. Zwei Stunden später fanden zwei LKW-Fahrer das Auto von Stoll im Straßengraben neben der A45. Stoll wurde unbekleidet und schwer verletzt auf dem Rücksitz des Wagens gefunden und verstarb kurze Zeit später. Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass er an anderer Stelle von einem Wagen überfahren wurde und so die tödlichen Verletzungen erlitt.
Es wurde natürlich in verschiedene Richtungen ermittelt, auch in die niederländische Drogenszene. Jedoch bleibt auch heute noch so vieles unklar. Litt Stoll unter Verfolgungswahn? Was hat es mit dem Zettel auf sich, der noch in der Todesnacht angeblich von seiner Frau weggeworfen wurde? Warum war Stoll nackt als er starb? Als letzte Hoffnung bleiben den Ermittlern sichergestellte DNA-Spuren in Stolls Wagen und die vage Aussicht darauf, dass mit diesen irgendwann ein Treffer in der Datenbank gelandet wird. Solange wird der Fall YOGTZE immer ein Mysterium bleiben.