Enzkreis/Karlsruhe (svs/pm) – Der Enzkreis hat es in nur kürzester Zeit geschafft, die Notbremse wieder abzuschütteln. Da der Landkreis fünf aufeinanderfolgende Tage eine Inzidenz unter 100 vorweisen kann, gibt es ab heute wieder Lockerungen. Anders dagegen in der Stadt Karlsruhe. Die Fächerstadt war zwar kurz davor, fünf Tage in Folge unter der 100-er Inzidenz zu bleiben, doch am Donnerstag war der Wert dann wieder höher. Damit bleibt die Fächerstadt in der Notbremse und das zählen beginnt von vorne.
Nachdem das Landesgesundheitsamt an fünf Tagen in Folge für den Enzkreis eine 7-Tage-Inzidenz unter 100 pro 100.000 Einwohner vermeldet hat, hebt der Enzkreis die erst am Karfreitag erlassene Allgemeinverfügung zur sogenannten „Notbremse“ wieder auf. „Diesen Automatismus gibt uns die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg klar vor“, erklärt Landrat Bastian Rosenau die Amtshandlung. „Unsere Verfügung hat in beiden Fällen lediglich einen feststellenden Charakter. Als Landkreis haben wir hier keinen Spielraum.“ Dennoch sei die Feststellung, dass der Inzidenzwert im Enzkreis aktuell nicht weiter ansteige, sondern sogar leicht gesunken sei, natürlich erfreulich, kommentiert Rosenau die Entwicklung.
Ab Freitag darf daher bis auf Weiteres – in Abhängigkeit von der Entwicklung der Inzidenz – der Einzelhandel im Enzkreis wieder zum „Click&Meet“ , also Einkaufen nach vorheriger Terminvereinbarung, zurückkehren. Auch Museen und Galerien sowie Betriebe, die körpernahe Dienstleistungen anbieten, wie Kosmetik-, Nagel-, Massage-, Tattoo-, Piercing- oder Sonnenstudios dürfen wieder öffnen. Erlaubt ist ebenfalls wieder die Öffnung von Außen- und Innensportanlagen für den Amateur- und Freizeitsport und Musikschulen dürfen im Rahmen der geltenden Kontaktbeschränkungen wieder Präsenzunterricht anbieten.
„Damit wir diese Lockerungen in Kürze nicht wieder zurücknehmen müssen, sollten wir uns jedoch alle nach wie vor strikt an die AHA-Regeln halten“, appelliert der Kreischef: Das heißt Masken tragen, wo immer es enger zugeht, und die Kontakte auf das absolut Notwendige reduzieren. Erlaubt sind aktuell maximal fünf Personen aus nicht mehr als zwei Haushalten, Kinder bis einschließlich 14 Jahre ausgenommen. Paare, die nicht zusammenleben, gelten als ein Haushalt. „Nutzen Sie zudem die inzwischen in vielen Gemeinden und der Stadt Pforzheim vorhandenen Testmöglichkeiten“, rät der Landrat. „Damit können symptomfreie Menschen gefunden und Infektionsketten rasch unterbrochen werden. Dies wird uns helfen, einen Weg aus der Pandemie zu finden“, ist Rosenau überzeugt.
Keine Lockerungen gibt es dagegen in der Stadt Karlsruhe: Die Inzidenz in der Fächerstadt lag am entscheidenden Tag wieder bei 100, daher greift weiterhin die Notbremse und das zählen geht von vorne los. Dabei war Karlsruhe kurz davor, denn nur ein Tag hat noch gefehlt, dann hätte die Fächerstadt fünf aufeinanderfolgende Tage eine Inzidenz unter 100 gehabt und die erst am Dienstag in Kraft getretene Notbremse wäre aufgehoben worden.