Karlsruhe (pm/ame) Einen Ort, der Errungenschaften, Herausforderungen und relevante Fragen des demokratischen Rechtsstaats engagiert und spannend thematisiert, gibt es bislang in Deutschland nicht. Aber dazu sei es höchste Zeit, finden Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Politik, Justiz und Medien und setzen sich für ein Forum Recht in Karlsruhe ein. Die Stadt unterstützt dieses Vorhaben. Die Einrichtung könnte auf dem Gelände des BGH entstehen.
Wie das Forum Recht aussehen kann, was dort thematisch zur Diskussion gestellt werden sollte und wie sich dies baulich und stadtplanerisch realisieren lässt, zeigt die dreiteilige Machbarkeitsstudie, die am 4. Dezember im Bundesgerichtshof in Karlsruhe vorgestellt wurde. Erstellt haben sie das Institut für Zeitgeschichte IfZ, München – Berlin (Inhaltskonzept), das Büro bogner-knoll, Wien, und die Projektgesellschaft TRIAD, Berlin (Gestaltungsstudie), sowie der Architekt Professor Wolfgang Grether, Karlsruhe (Baustudie).
Demnach soll ein physisch-reales wie virtuelles Informations- und Kommunikationszentrum entstehen – mit Ausstellungen, Diskussionen, simulierten Gerichtsverhandlungen und Gamifikation-Angeboten. Realisiert werden soll ein Neubau, der als physische Räume InfoCenter, Diskursraum, Reflexions-, Produktions- und Präsentationszone sowie zwei Ausstellungsbereiche unter einem Dach vereint. Aber das Forum Recht will seine Aktivitäten nicht auf Karlsruhe beschränken, sondern durch einen virtuellen Vermittlungs- und Diskussionsraum im gesamten Bundesgebiet wirken und so multilokale Präsenz zeigen. Gebaut werden könnte das Forum Recht auf dem Areal des Bundesgerichtshofs (BGH), im Zentrum Karlsruhes.
Möglich sind laut Machbarkeitsstudie ein Solitärgebäude oder eine Blockrandbebauung mit einer maximalen Bruttogeschossfläche von rund 12.000 Quadratmetern. Vorgesehen ist ein öffentlicher Architekturwettbewerb. „Ein Forum Recht an der städtebaulich wichtigen Stelle am Karlstor wäre ein architektonisches Highlight für Karlsruhe“, betont Wolfgang Grether. Eine wichtige Zielgruppe des Forums Recht sind Schüler, Auszubildende und Studierende, aber auch Familien, in- und ausländische Organisationen der Zivilgesellschaft und Fachpublikum. Angesprochen werden sollen Menschen aus unterschiedlichsten Lebenszusammenhängen.
Thematisch im Zentrum stehen Grundbegriffe und -probleme des Rechtsstaats, die Geschichte des Rechts in Deutschland, Kernfragen der Demokratie oder auch Kulturen und Gestalter des Rechts.