Die Zahl der psychischen Erkrankungen ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Stress im Job ist für viele Arbeitnehmer inzwischen nicht mehr eine Ausnahmesituation, sondern leider Alltag. Damit entsteht ein ganzes Sammelsurium an Problemen. Der Druck sorgt am Ende dafür, dass Betroffene körperlich und psychisch krank werden. Stellt sich die Frage, warum gerade Stress solche extremen Auswirkungen haben kann? Viel wichtiger sind aber adäquate Lösungsstrategien, um die Folgen des Drucks am Arbeitsplatz aufzufangen. Ein Ziel, an dessen Erreichen eigentlich auch Unternehmen Interesse haben sollten.
Warum macht Stress krank?
Stress erfüllt in der Biologie eine Funktion. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Stress – ausgelöst durch Umweltfaktoren – dazu da ist, die Anpassung an Veränderungen zu verbessern. Prinzipiell wird zwischen Stress unterschieden, welche Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit steigert. Diesem Eustress steht negativer Stress gegenüber. Letzterer ist Dauerzustand und kann nicht mehr kompensiert werden. Das Problem: In Stresssituationen schüttet der Körper Stresshormone aus. Werden diese bei anhaltendem Stress nicht mehr abgebaut, leidet nicht nur die Psyche. Am Ende wirkt sich das Ganze auf den Körper – etwa die Gesundheit der Blutgefäße (und damit auf das Herz-Kreislauf-System) aus.
Ein gutes Zeitmanagement ist wichtig
Druck und Stress im Büro machen krank. Diese Erkenntnis ist nur bedingt neu. Es gibt aber nicht nur im Beruf stressige Situation. Mit dem Kind nach Feierabend durch den Supermarkt hetzen oder die „Jagd“ nach Weihnachtsgeschenken – zwei ganz alltägliche Beispiele. Stress hat letztlich unterschiedliche Ursachen.
Im Job kann es daran liegen, dass Vorgesetzte schlicht zu hohe Maßstäbe ansetzen. Durch Sparzwänge müssen in manchen Unternehmen einzelne Mitarbeiter 1,5 oder 2 Stellen füllen. Auf der anderen Seite ist Stress mitunter aber auch hausgemacht. Im Alltag wird sich verzettelt oder viel zu wenig organisiert. Das Ergebnis sind Situationen, in denen Betroffene sprichwörtlich von einem Termin zum nächsten Termin hetzen.
Den Tag am Abend vorher planen
Dabei lassen sich solche Situationen durchaus vermeiden – mit mehr Planung. Einfach am Abend vorher in einer ruhigen Minute hinsetzen und durchgehen, welche Termine bereits fest geplant sind. Hierbei fällt auf, welche Wege sich miteinander verknüpfen lassen. Wer einmal auf den Weg in den Discounter ist, kann auch gleich die Drogerie oder den Gang zur nächsten Postfiliale abhaken.
Natürlich wird sich nicht alles bis auf die Minuten eintakten lassen. Wo der Tag einer roten Linie folgt, lässt sich allerdings auch flexibler auf Unvorhergesehenes reagieren – und damit das Stresslevel etwas niedriger halten.
Etwas schwieriger ist die Organisation im Büro. Gerade Jobs, in denen sehr viel Dynamik im Tagesgeschäft steckt, wird Planen erheblich erschwert. Besonders stressig geht es dort zu, wo Arbeitnehmer feste Aufgaben haben, aber regelmäßig auch „Feuerwehr“ spielen. Lücken, welche durch Fehlzeiten von Kollegen oder ungeplante Abgänge entstehen, führen schnell zu einer erheblichen Belastung.
Slow Down: Jetzt bin ich dran
Geht es ums Planen des Alltags, ist der Terminkalender in vielen Haushalten inzwischen vollgestopft. Morgens heißt es:
nur um abends völlig fertig ins Bett zu fallen. Ist der Alltag so durchgeplant, wird ein wichtiger Punkt vergessen – Zeit zum Seele baumeln lassen. Dabei muss es nicht um einen entspannten Abend vor dem Fernseher gehen. Körperliche Aktivität, ein gutes Buch oder etwas mit Freunden unternehmen kann hervorragend Stress abbauen.
Tipp: In Familien mit Kindern ist es nicht ganz einfach, sich Zeit zu nehmen. Liegt der Nachwuchs im Bett oder ist schon etwas älter, bieten sich die Abendstunden für Hobbies an. Eine andere durchaus interessante Option, für die sich vielleicht auch die Kinder begeistern lassen, wäre der in Karlsruhe vereinsmäßig betriebene Flugsport.
Eine angenehme Umgebung schaffen
Neben einem guten Zeitmanagement gibt es jedoch noch andere Tricks, die bei der Stressbewältigung helfen. Die Einrichtung der Wohnung kann unterstützend eingesetzt werden. Ein Aspekt wäre die farbliche Gestaltung der eigenen vier Wände. Die Wirkung der Farben können entweder anregend oder beruhigend sein. Harmonie wird beispielsweise der Farbe Grün zugeschrieben, während Blau entspannende Wirkung hat. Wer ausspannen will, sollte auf der anderen Seite rote Farbtöne eher meiden. Hintergrund: Rot gilt als wichtige Signalfarbe für Gefahr.
Ein zweiter Aspekt betrifft Düfte. Inzwischen hat auch die Medizin erkannt, dass spezielle Duftstoffe (basierend auf ätherischen Ölen) stimmungsmodulierende Wirkung haben. Mit deren Hilfe kann zum Beispiel im Bad gezielt auf eine ruhige und relaxende Wirkung hingearbeitet werden. Zu diesen Düften (in der Aromatherapie) gehören unter anderem Melisse, Bergamotte oder Zitronengras.
Momente der Entschleunigung schaffen
Weihnachten oder die Urlaubszeit sind typische Zeiträume, in denen es mal stressiger zugehen kann. Irgendwann sollte der Druck aber wieder nachlassen. Es ist wichtig, sich Freiräume zu schaffen und Phasen zu etablieren, in denen kein Handy klingelt und auch E-Mails keine Rolle spielen.
Diese Momente nur auf den eigenen Urlaub zu beschränken, reicht am Ende nicht. Im Gegenteil: Um auf Dauer mit Stress umgehen zu können, braucht es deutlich mehr Phasen zum Ausspannen. Das Wochenende ohne Kinder ist nur ein Beispiel. Wer Brückentage geschickt nutzt, kann lange Wochenenden für einen Trip nutzen – in Spa- und Wellnessressorts. Aber auch Wandern ist eine schöne Alternative, die zum einen für Entspannung sorgt und auch dem Körper gut tut.
Wichtig ist außerdem, sich für den Alltag Momente zu schaffen, in denen Entschleunigung ganz oben auf der Liste steht. Welche Situationen können dies sein? Das einfachste Beispiel ist ein Spaziergang. Aber: Das Smartphone sollte auf jeden Fall zu Hause bleiben. Überhaupt ist darüber nachzudenken, ob der Chef die private Telefonnummer kennen muss.
Möglichkeiten zum Entspannen im Alltag:
Um Stress hinter sich zu lassen, bieten sich noch ganz andere Möglichkeiten. Eine beliebte Methode ist Yoga. Oder wie wäre es mit einer Meditationsübung. Im ersten Moment wird sich damit zwar noch schwergetan. Aber nach den ersten geführten Meditationen machen sich sehr schnell positive Effekte bemerkbar – wenn Gedanken ans Büro verschwinden und die Seele einfach ein wenig entspannen kann.
Übrigens: Auch ein Bad kann bereits für Ruhe sorgen. Die Wärme und Stille lassen Stress in den Hintergrund treten. Verknüpft mit einer Massage oder einem Peeling wirkt das Ganze natürlich noch viel besser.
An diesem Punkt nicht vergessen werden sollte Sport. Zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche machen den Papierstapel im Büro vielleicht nicht kleiner. Allerdings hat die Forschung in der Vergangenheit den Nachweis für den Abbau der Stresshormone durch Sport erbringen können. Damit tut die Bewegung nicht nur der seelischen Gesundheit gut. Sport wirkt sich auch auf die körperliche Gesundheit aus.
Fazit: Stress richtig bekämpfen
Stress und Druck vom Chef ist in vielen Büros heute leider Alltag. Die negativen Folgen spürt zwar nur der Einzelne. In Form hoher Behandlungskosten und Fehlzeiten im Büro müssen andere die Auswirkungen wieder mittragen. Und auch die Familie leidet unter dieser Entwicklung. Umso wichtiger ist es, sich Möglichkeiten zum Ausspannen zu suchen. Damit Stress langfristig nicht zu schwerwiegenden Problemen führt, muss er abgebaut werden. Heute bieten sich hierfür ganz unterschiedlichen Optionen. Die Palette reicht von Yoga und Meditation über Sport bis zum Home Spa, in dem die Seele einfach mal die Beine baumeln lassen kann.