Karlsruhe (dpa/lk) – Ab Freitag können Besucher im Badischen Landesmuseum per App mit Ausstellungsobjekten kommunizieren. Dann wird „Ping! Die Museumsapp“ zum kostenfreien Download in den App-Stores zur Verfügung stehen, wie das Haus in Karlsruhe am Montag mitteilte. „Vielleicht funkt es ja und diese Liebe hält für immer?!“
Die App funktioniert wie Dating-Plattformen à la Tinder: Nutzer können Objekte auswählen und Kontakt aufnehmen – oder wegwischen, was nicht gefällt. Besteht gegenseitiges Interesse – und Obacht, nicht jedes Objekt zeigt dies seinerseits – beginnt der Dialog. Für Dutzende Ausstellungsstücke vom Grabstein eines Legionärs über ein Glas mit eingemachten Tomaten bis zum Aquamanile, einem Tongefäß zum Händewaschen, haben die Macher mögliche Gesprächsverläufe geschrieben. Die Texte sind dabei fertig geschrieben, der Nutzer hat nur eine Auswahl an Antwortmöglichkeiten und kein freies Textfeld. Ein Algorithmus soll sich mit der Zeit aber merken, für welche Art von Objekten man sich interessiert und welcher Tonfall gefalle. Interessierte können auf diese Weise weit mehr über das ausgesuchte Objekt erfahren als beispielsweise über die Infotafeln im Museum.
Die App war schon im Frühjahr so gut wie fertig. Der Corona-Lockdown verschob dann den geplanten Start. Ursprünglich war sie für das Humboldt-Forum in Berlin entwickelt worden. Den Code zum Programmieren dürfen aber auch andere Einrichtungen zur individuellen Anpassung nutzen wie jetzt das Badische Landesmuseum. Die Anwendung erfordert lediglich ein WiFi im Eingangsbereich, weitere Infrastruktur ist nicht notwendig. Und Nutzer können sie schon von zu Hause aus – also vor dem Museumsbesuch – zum Erstellen eigener personalisierter Touren gebrauchen.