Der regionale Jahresrückblick:

Das war 2024 in der Region los!

27. Dezember 2024 , 04:37 Uhr

Region (pm/dk) – Das Jahr neigt sich dem Ende zu und auch 2024 ist in unserer Region wieder ganz schön viel passiert. Wir zeigen euch nochmal was euch und uns in diesem Jahr alles bewegt hat! Von Demos, Spontanhochzeiten, Streiks bis hin zu Elefanten-Dünger und Oberbürgermeisterwahlen ist in unserem Jahresrückblick alles dabei.

Januar: Demos und ein Mordprozess

Die Bauern legten Deutschland und damit auch die gesamte neue welle Region lahm und zwar am 8. Januar. Viele von euch brauchten am ersten richtigen Montag des Jahres viel länger zur Arbeit, denn in der gesamten Region waren die Bauern zu Protestzügen mit ihren Traktoren gestartet – allein durch die Karlsruher Innenstadt fuhren 350 Traktoren.im gesamten Zuständigkeitsbereich der Pforzheimer Polizei waren es 1000 Fahrzeuge, also da war schon einiges los. Die Landwirte protestierten damit gegen die Sparpläne der Bundesregierung, teils mit Erfolg. Aber nicht alle Kürzungen wurden zurückgenommen.

Hunderttausende Menschen sind am 20. Januar in ganz Deutschland für die Demokratie auf die Straße gegangen und haben friedlich gegen Rechts und die AfD protestiert…auch bei uns in der Region und soetwas hat Karlsruhe tatsächlich noch nie erlebt. 20.000 Menschen kamen zur Demo gegen Rechts auf den Marktplatz – der ist aus allen Nähten geplatzt. Das war richtig stark und ein klares Signal. Anlass der Demos war das Bekanntwerden eines Treffens von rechtsextremen Aktivisten mit Politikern der AfD und der CDU vergangenes jahr in Potsdam.

Es ist ein Fall, der die Region schon im Jahr 2023 beschäftigt hat  Mitte Januar diesen Jahres ist dann das Urteil im Philippsburger Mordprozess gefallen. Ein Vater muss 12 Jahre ins Gefängnis, weil er nach Überzeugung der Richter seine Ehefrau und  Mutter seiner beiden Kinder mit 26 Messerstichen getötet hat. Das öffentliche Interesse an dem Fall war groß, die Sitzungssäle am Langericht Karlsruhe an jedem Prozesstag überfüllt, so auch heute bei der Urteilsverkündung. Da der Angeklagte sich nie zur Tat geäußert hat und es auch keine konkreten Beweise gab, mussten die Richter anhand Indizien entscheiden – das Ergebnis: 12 Jahre Haft.

Februar: Spontanhochzeiten und Elefanten-Dünger

In Pforzheim gabs im Februar etwas, das es zuvor noch nie gegeben hat . Spontanhochzeiten vor dem Altar. Wer am Samstag den 24.2. kirchlich heiraten wollte, durfte ganz spontan in der Pforzheimer Schlosskirche St Michael vorbeikommen – ohne Anmeldung, ohne großes Tamtam. Einzige Voraussetzung war, dass die Paare eben schon standesamtlich verheiratet sind. Und der Andrang war groß – rund 30 Paare haben sich am 24.2.24 getraut.

Und vielleicht wart ihr ja am letzten Samstag im Februar auch im Karlsruher Zoo – denn da wurde ein ganz besonderer Dünger ausgegeben. Pferdeäpfel als Dünger für den Garten kennen ja die meisten – aber fast noch besser ist Elefantenmist. Und den gabs für alle Hobbygärtner in Karlsruhe Ende Februar gegen eine Spende für den Artenschutz.

März: Streiks und Staus

Streik, Streik und nochmal Streik – Ob das Bodenpersonal der Lufthansa, die Lokführer bei der deutschen Bahn oder die Beschäftigten der Verkehrsbetriebe Karlsruhe. So richtig normal lief im auch im März nichts. Gleich Anfang des Monats hat die Lokführergewerkschaft GDL bundesweit den Bahnverkehr lahmgelegt. Auch etliche Stadtbahnen rund um Karlsruhe waren betroffen und alle Bahnpendler mussten sich mal wieder eine Alternative suchen.

Und im März gabs hohen Besuch in der Region – der Kanzler höchst persönlich war 2 Tage lang auf Nordschwarzwald-Reise. Bundeskanzler Olaf Scholz hat Anfang März unter anderem Nagold, den Kreis Freudenstadt und auch Calw besucht. In Calw war er beim Kommando Spezialkräfte, kurz KSK. Scholz sprach bei seinem Besuch mit Soldatinnen und Soldaten, schaute sich die Ausstattung und Ausrüstung der Kommandozentrale an und besuchte ein Trainingszentrum und sagte am Ende den schönen Satz „Auf diese Truppe ist Verlass“

Erinnert ihr euch noch an das Stau-Drama an der B10? Das hat im März weit über Pfinztal-Berghausen hinaus viel Aufmerksamkeit bekommen – verzweifelte Bürger, genervte Autofahrer, weils kein Durchkommen mehr gab. Grund: Autos durften plötzlich nicht mehr auf dem Gehweg parken und haben daher die Straße blockiert – was zu laaaangen Staus geführt hat. Um das Problem zu lösen, wurde dann ein absolutes Halteverbot entlang der B10 eingeführt, das fanden die Anwohner dann wiederum nicht so toll. Eine richtige Lösung gibt’s bis heute nicht – ……

April: Ein Pferd im Moor und ein neuer OB im Rathaus

Eine Dramatische Rettungsaktion mit glücklichem Ende gabs Anfang April im Weingartener Moor: Ein Pferd ist in einen Bach gestürzt und kam nicht wieder raus. Nur mühsam konnte es seinen Kopf über Wasser halten. Die Feuerwehr rückte mit schwerem Gerät an – dabei lag die Unglücksstelle abseits, mehrere hundert Meter zu Fuß. Das erschöpfte Pferd konnte schließlich nach rund zwei Stunden gerettet und zurück an Land gezogen werden.

Es war fast schon ein historischer Tag am 10. April: Fast sieben Jahre nach der Tunnel-Havarie bei Rastatt hat die damals verschüttete und schließlich einbetonierte Tunnelbohrmaschine wieder das Tageslicht erblickt. Zunächst wurde das Schneiderad freigelegt. In den Monaten danach wurde der Tunnelbohrer dann nach und nach ausgebuddelt und abgebaut. Im Sommer 2017 war der neu gebohrte Tunnel unter der Rheintalbahn bei Rastatt eingestürzt. Die Gleise darüber sackten ab und der Verkehr auf einer der wichtigsten Schienenstrecken Europas lag wochenlang still.

Ein schnelles, eindeutiges Ergebnis gabs bei der Oberbürgermeister-Wahl in Freudenstadt Anfang April: Adrian Sonder gewinnt die Wahl mit 60,1 Prozent. Damit erreichte er gleich im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit. Seine zwei Gegenkandidaten hatten keine Chance. Der bisherige Rathauschef in Freudenstadt, Julian Osswald, ist nach 16 Jahren nicht wieder angetreten.

Riesen-Aufregung gabs am 16. April in Rastatt: im Industriegebiet Untere Wiesen war eine Bombe gesprengt worden. Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurde bei Bauarbeiten entdeck, sollte dann eigentlich entschärft werden, am Ende gabs aber eine Sprengung. Straßen rundherum, Geschäfte, Baumärkte, später auch Wohnungen im Stadtteilt Rauental wurden evakuiert und die A5 bei Rastatt-Nord gesperrt – mehr als 6 Stunden. Also auch für alle Autofahrer war das kein schöner Tag, aber am Ende ist zum Glück alles gut gegangen.

Mai: Ein verschwundenes Kind und ein neuer Tunnel

Anfang Mai gabs dieses Jahr eine kuriose Geschichte aus Germersheim. Stellt Euch vor, eurer kleines Kind ist plötzlich spurlos verschwunden. Einfach so, spätabends! Genauso ging es einer Mutter am 7. Mai in Germersheim, sodass sie panisch die Polizei alarmiert hat. Ihr vierjähriger Sohn war weg, obwohl er noch kurz zuvor auf der Wohnzimmercouch lag. Freunde der Familie waren schon draußen auf der Suche. Die Polizeibeamten durchkämmten schließlich das Haus…und fanden das vermisste Kind, friedlich schlafend zwischen großen Kissen der Wohnzimmercouch.

Am 13. Mai war ein großer Tag für Pforzheim – der erste Bauabschnitt der Westtangente und damit auch der Arlinger Tunnel wurden offiziell eröffnet. Seitdem kommt ihr mit dem Auto deutlich schneller Richtung Bad Wildbad und auch ins Enztal, ohne durch ganz Pforzheim zu müssen. Wann der geplante zweite Bauabschnitt, die Weiterführung bis ins Nagoldtal kommt, ist noch unklar.

Eine spektakuläre Rettungsaktion gabs Mitte Mai in der Nähe von Pforzheim. Ein Wanderer war in die Würm gestürzt und erst einen Tag später gerettet worden. Der Mann fiel nach eigener Aussage einen steilen Abhang runter ins Wasser. Er kam nicht mehr raus, konnte sich nur verzweifelt an einem Stein im Fluss festhalten, um nicht abzutreiben. So harrte er die ganze Nacht aus, bis ihn Passanten am nächsten Morgen entdeckt haben. Feuerwehr und Bergwacht retteten den Wanderer mit einer Seilwinde.

Juni: Freudenstadt ist hygge!

Wir alle warn im Fußballfieber: Im Juni war die Fußball-EM bei uns in Deutschland und eine Nationalmannschaft campierte über die gesamte die Zeit während der Europameisterschaft bei uns in der Region – und zwar waren die Dänen zu Gast in Freudenstadt. Das kleine Schwarzwaldstädtchen war ganz aus dem Häuschen, alles war in dänischen und deutschen Farben geschmückt und die dänische Nationalmannschaft hat die Menschen beeidnruckt – zum Beispiel beim öffentlichen Training am 11. Juni. Ausgerechnet gegen Deutschland war für die Dänen dann im EM Achtelfinale Schluss

Seit Ende Juni hat der KSC einen neuen Vizepräsidenten und er heißt: Mario Eggimann. Für die Fans kein Unbekannter, immerhin hat Eggimann von 2002 bis 2008 im Wildpark gespielt. Der 43-Jährige hat sich klar und deutlich gegen seine zwei Gegenkandidaten Rainer Schütterle und Uwe Maisch durchgesetzt. Die Wahl war notwendig, weil im Februar diesen Jahres Martin Müller nach vielen Diskussionen und Streit als damaliger Vereins-Vize abgewählt wurde.

Juli: Doppelter Abschied in Freudenstadt

Gleich einen zweifachen Abschied gabs Anfang Juli in Freudenstadt: Nach dem EM-Aus gegen Deutschland ist die dänische Fußball-Nationalmannschaft abgereist. Mit viel Dank und Gastgeschenken. Die Dänen haben sich während der EM im Nordschwarzwald pudelwohl gefühlt. Und die Abschiedszeremonie war zugleich die letzte Amtshandlung von Oberbürgermeister Julian Osswald. Er ist in Rente gegangen. Am 3. Juli wurde sein gewählter Nachfolger Adrian Sonder als neue OB von Freudenstadt vereidigt.

Ende Juli die große Meldung: der entflohene Mörder aus der JVA Bruchsal ist nach Monaten endlich gefasst. Kurz danach wurde auch sein Fluchthelfer verhaftet. Der 45-Jährige aus dem Kreis Germersheim soll im Oktober 2023 beim Ausgang des Häftlings am Baggersee mit dem Auto gewartet haben, bis der Mörder seinen zwei Bewachern entwischen konnte. Der konnte nach monatelanger Flucht Ende Juli in der Republik Moldau gefasst werden. Bei seinem Fluchthelfer klickten am Sonntag die Handschellen.

August: Horrornacht um Bruchsal

Großes Chaos war im August bei etlichen Bahnpendlern angesagt: Feuerwehr und Rotes Kreuz mussten zum Bahnhof Baden-Baden, um dort in der schweißtreibenden Sonne wartende Fahrgäste zu versorgen. Der Ersatzverkehr mit Bussen für die gesperrte Rheintalbahn lief einfach nicht rund. Zu wenige Busse im Einsatz, die Wartezeiten ewig. Zwischenzeitlich drängten sich über hundert Reisende auf dem Parkplatz, gut 200 Meter vom Bahnhof Baden-Baden entfernt; ohne Schatten bei rund 30 Grad.

Und Mitte August haben viele Menschen rund um Bruchsal, Heidelsheim, Helmsheim und Gondelsheim eine Horrornacht erlebt. In Gondelsheim trat die Saalbach über die Ufer und hinterließ im Ortskern eine dicke Schlammschicht, genauso in Heidelsheim. Menschen mussten mit Booten aus festsitzenden Autos oder ihren überschwemmten Häusern gerettet werden. Sturmböen haben Bäume auf die Straßen geworfen. Auch Tage später war der Strom teils noch weg und die Aufräumarbeiten haben Wochen gedauert – das Schöne war: Alle haben zusammengehalten, die Hilfsbereitschaft war riesig

September: Die WILDDOGS im Endspiel

Es war das Endspiel aller Endspiele – den 7. September werden etliche Football Fans so schnell nicht vergessen– seit Anfang September sind die Pforzheim Wilddogs erstklassig! Das Team hat sein Saison-Finale gegen die punktgleichen Montabaur Fighting Farmers mit 48 : 6 gewonnen. Die Wilddogs wurden damit Meister in der 2. Liga und sind in die German Football League aufgestiegen, die oberste deutsche Liga im American Football.

Das erleben die Karlsruher Polizisten auch nicht alle Tage: Auf der Durlacher Allee in Karlsruhe wurde im September eine Oma mit ihren Enkeln angehalten – soweit so gut – allerdings waren sechs Enkelkinder im Auto, fünf davon hatte die ältere Dame auf die Rückbank gepackt  – alle ohne Kindersitz und noch dazu nicht angeschnallt. Gegenüber den Polizisten war die 70-Jährige auch überhaupt nicht einsichtig, sodass sie ihr Auto stehen lassen musste – Die Kinder wurden von einer Verwandten abgeholt. Die uneinsichtige Oma musste ihren Führerschein abgeben.

Am 20.  September war ganz Karlsruhe-Rintheim in Aufruhr – am Ende ist zum Glück aber alles gut ausgegangen. Ein Mann hatte sich in einer Wohnung in Rintheim verschanzt und seine ExFreundin und deren Baby bei sich. Polizei, SEK, Rettungsdienst und die Hundestaffel warteten stundenlag vor dem Mehrfamilienhaus, es wurde verhandelt und letztendlich ist das SEK über einen anderen Balkon in die Wohnung gelangt, der Mann hat sich Widerstandslos festnehmen lassen, der Frau und dem Baby ging es auch gut

Oktober: Von Karlsruher Fledermäusen und Asiatischen Hornissen

Schreckmoment für viele Mitte Oktober in Walzbachtal-Wössingen. Sie bekamen Alarm aufs Handy: Das Zementwerk brennt! Durch ausgetretenes Heißmehl kam es zu einem Brand im OPTERRA Zementwerk Wössingen. Durch das Feuer wurden auch zwei Gasflaschen erfasst. Die Feuerwehr hat die Flammen gelöscht und kühlte die Gasflaschen. Die Bevölkerung wurde damals wegen der ausgetretenen Staubwolke über die Warnapp NINA informiert und die unmittelbar vorbeiführende Bahnstrecke wurde gesperrt.

Stellt euch mal vor ihr seid im Zoo und bringt am Ende ein Tier mit nach Hause – also völlig unbemerkt und unabsichtlich . So ist es einer jungen Frau Ende Oktober nach ihrem Besuch im Karlsruher Zoo gegangen. Zuhause hat sie ihre Weste ausgezogen, aus der eine kleine Fledermaus kam. Die hat sich in der Fledermaushöhle des Karlsruher Zoos offenbar unbemerkt an die Frau gehängt. Nach einem kurzen Schreck hat die Frau die Fledermaus zurück in den Zoo gebracht, es geht ihr gut

Asiatische Hornissen haben Mitte Oktober einen Großeinsatz in Waldbronn-Busenbach ausgelöst. Alles fing ganz harmlos an:  Ein Mitarbeiter der Gemeinde wollte ein Hornissennewst entfernen und wurde von der eingewanderte Asiatischen Hornissen gestochen, dadurch hat er einen lebensgefährlichen allergischen Schock erlitten und musste ins Krankenhaus. Danach rückte die Feuerwehr unter Beratung eines Insekten-Fachmanns den Hornissen zu Leibe. Während das Nest fachgerecht entfernt wurde, musste allerdings die Ortsdurchfahrt Busenbach stundenlang gesperrt werden

November: Willkommen im Endlager

Es klingt erstmal nach dem Traum aller Schüler, was da Mitte November in Ettlingen passiert ist: Ein Wasserschaden hat die Bertha-von-Suttner-Schule damals eine  Woche lahmgelegt. Das komplette Gebäude war überflutet. Doch der Unterricht der ist nicht etwa ausgefallen, sondern hat online stattgefunden. Betroffen waren fast 1.000 Schüler, die dürften Online Unterricht ja noch sehr gut aus der Coronazeit gekannt haben.

Am 20. November stand Philippsburg deutschlandweit im Fokus. Plakate mit „Atomkraft, nein Danke“, „Europa Kernkraftfrei“, „Wilkommen im Endlager“. Zierten den Bahnhof – ein Castortransport mit hochradioaktivem Atommüll aus Frankreich ist im November am Philippsburger Bahnhof angekommen. Dort haben auch etliche Atomkraftgegner ihren Unmut kundgetan. In Philippsburg lagern bereits über 100 Castor-Behälter im ehemaligen AKW – jetzt sind es 4 mehr

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