Die Bestandsmieten sind in einigen baden-württembergischen Städten in den vergangenen fünf Jahren besonders stark gestiegen. Das geht aus einer Auswertung von Mietspiegeldaten im Auftrag der Linksfraktion im Bundestag hervor. Dafür hat der Stadtforscher und ehemalige Berliner Staatssekretär Andrej Holm die Mieten in über 300 Städten in Deutschland untersucht. Unter den 20 Städten mit den höchste Bestandsmieten finden sich neun Städte aus Baden-Württemberg.
Besonders hoch war die durchschnittliche Warmmiete pro Quadratmeter der Untersuchung zufolge 2018 in Stuttgart und Leinfelden-Echterdingen (jeweils 9,96 Euro). Unter den zehn teuersten Städten finden sich außerdem Tübingen (9,48 Euro), Ditzingen, Ludwigsburg (jeweils 8,86 Euro) und Fellbach (8,65 Euro). Esslingen, Leonberg (beide 8,58 Euro) und Konstanz (8,51 Euro) sind unter den 20 Städten mit den höchsten Bestandsmieten. Bundesweit liegt der Durchschnitt bei 6,92 Euro je Quadratmeter.
Dabei gehörten einige baden-württembergische Städte mit besonders hohen Mieten auch zu den Orten, wo die Mieten in den vergangenen fünf Jahren besonders stark gestiegen sind. In Stuttgart und Leinfelden-Echterdingen waren das der Untersuchung zufolge mit 1,77 Euro je Quadratmeter fast 22 Prozent. Außerdem zogen die Preise in Tübingen (1,53 Euro) und Ludwigsburg (1,34 Euro) besonders stark an. «Die Einführung der Mietpreisbremse hatte keinen messbaren Effekt auf die Mietpreisentwicklung in den untersuchten Städten», so das Fazit der Untersuchung.
Die teuerste deutsche Stadt ist nach wie vor München mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 10,45 Euro, besonders günstig wurden Wohnungen im nordrhein-westfälischen Warstein mit 4,64 Euro pro Quadratmeter vermietet. Tendenziell sind Städte in Baden-Württemberg und Bayern besonders teuer, NRW und Städte unter anderem in Ostdeutschland sind günstiger. Dabei haben sich der Untersuchung zufolge die regionalen Unterschiede der Mietpreise in den vergangenen fünf Jahren weiter verschärft.