Das müsst ihr zur neuen Mehrwegpflicht wissen

12. Januar 2023 , 04:00 Uhr

Region (mö) – Seit dem 1. Januar ist sie da: Die Mehrwegpflicht. Restaurants, Bistros und Cafés sind nun dazu verpflichtet, ihren Gästen neben Einwegverpackungen auch Mehrwegalternativen anzubieten. So soll Plastikmüll vermieden werden. Wichtig ist zu beachten, dass trotzdem Einwegverpackungen bereitgestellt werden können. Die Kunden sollen selbst entscheiden, welche Verpackung sie bevorzugen. Viele Betriebe, auch bei uns in der Region, nutzen solche Systeme schon etwas länger und sind mit der Resonanz mehr als zufrieden.  Den Betrieben ist es erlaubt, für die Mehrwegverpackung ein Pfand zu verlangen. Allerdings dürfen die Mehrwegvarianten nicht teurer sein als die Einwegverpackungen. Die Pflicht gilt für fast alle Verpackungen, die einen Kunststoffanteil haben. Der Anbieter Vytal nutzt die Mehrwegalternative schon seit 2018 und konnte so bisher über fünf Millionen Einwegverpackungen ersetzen.

Was ist die Mehrwegalternativenpflicht?

Die am 1. Januar eingeführte Mehrwegalternativenpflicht umfasst die Pflicht, neben Einweg- auch Mehrwegverpackungen anzubieten. Wichtig ist zu beachten, dass trotzdem Einwegverpackungen bereitgestellt werden können. Die Kunden sollen so entscheiden, welche Verpackung sie bevorzugen. „Falls Verpackungen ohne Kunststoffanteil bereits angeboten werden, müssen keine Mehrwegalternativen angeboten werden“, so Daniel Ohl, Pressesprecher der DEHOGA Baden-Württemberg. Weiterhin ist es entscheidend, dass die Pflicht von den Kunden akzeptiert wird. Andernfalls erreicht die neue Regelung keine Wirkung. Außerdem dürfen die Mehrwegsysteme nicht teurer sein als die Einwegverpackungen.

Für wen gilt die neue Regelung?

Aber Achtung, die Pflicht gilt nicht für jeden. Hier sind nur Betriebe betroffen, die mehr als fünf Mitarbeiter angestellt haben und eine Verkaufsfläche von mehr als 80 Quadratmeter vorweisen. Kleinbetriebe haben dennoch die Möglichkeit, den Gästen die Alternative anzubieten, selbst Schüsseln und Behälter mitzunehmen und diese vor Ort befüllen zu lassen.

Betriebe nutzen schon länger Mehrwegsysteme

Tatsächlich ist das Mehrwegsystem für die ein oder anderen Betriebe nicht unbekannt. Viele nutzen die Verpackungsalternative schon seit längerer Zeit und verwenden sie teilweise auch als Instrument, um mehr Kundenbindung zu erlangen. Die Betriebe ziehen noch mehr Vorteile aus der Einführung. Während Gastronomen pro Benutzung haufenweise Verpackungsmüll sparen, sinken auch die Verpackungskosten. Denn pro Befüllung zahlen sie weniger als für die momentan gängige Einwegverpackung.

Die bisherigen positiven Resonanzen sprechen für sich

Die Umstellungen über die letzten Jahre haben sich ausgezahlt. Es gibt durchweg hauptsächlich positive Rückmeldungen. Das System scheint zu funktionieren. Tim Breker von Vytal begründet das in dem guten Gefühl, Verpackungsmüll zu sparen: „Nachdem die Kunden einmal über die Vytal App bestellt und Verpackungsmüll vermieden haben, bekommen sie ein gutes Gefühl und verwenden die Alternative künftig immer öfter.“ Mittlerweile arbeiten auch große „Foodbrands“ mit Vytal zusammen und springen auf den Trend mit auf. „Es zeigt sich, dass das Verhalten der Menschen immer mehr zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz übergeht“, betont Tim Breker. Allerdings wird es noch dauern, bis es große Verhaltensveränderungen gibt, da schließlich das Verhalten von Millionen Endverbrauchern geändert werden muss.

Wie funktioniert Vytal?

Die App Vytal funktioniert wie ein Bibliotheksystem. Der Nutzer meldet sich einfach kostenlos an. Durch die Anmeldung kann er sich nun so viele Mehrwegbehälter ausleihen, wie er momentan benötigt. Nach 14 Tagen müssen die geliehenen Behälter bei einem Partner von Vytal zurückgegeben werden. Erst wenn diese Frist nicht eingehalten wird, wird das System kostenpflichtig.

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