Karlsruhe/Landau (dpa/pm/dk) – Ein kleiner Panzerträger mit großer Bedeutung: Das Gürteltier wurde zum „Zootier des Jahres“ gekürt und setzt ein starkes Zeichen für den Artenschutz. Aber warum ausgerechnet das Gürteltier? Und was steckt hinter dieser wichtigen Auszeichnung?
Das Gürteltier hat in der „Zootier des Jahres“-Kampagne 2025 die Nachfolge von Tieren wie dem Gecko, dem Krokodil oder dem Ara angetreten. Diese besondere Auszeichnung wird von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) vergeben und dient der Förderung von Artenschutzprojekten für bedrohte Tierarten, die oft wenig Aufmerksamkeit erhalten. Das Gürteltier, das durch seine markante Panzerung auffällt, ist in Südamerika besonders bedroht, da es in vielen Regionen gejagt wird – nicht nur wegen seines einzigartigen Aussehens, sondern auch, weil es in einigen Teilen Südamerikas als Delikatesse gilt.
In der Natur sind Gürteltiere schwer zu zählen, da sie Einzelgänger sind und große Reviere besetzen. Diese Tiere sind dafür bekannt, dass sie tagsüber in Erdhöhlen schlafen und nachts auf Nahrungssuche gehen. Durch ihre Krallen graben sie Insekten oder kleine Wirbeltiere aus. Doch die jagdliche Bedrohung und der Verlust ihres natürlichen Lebensraums setzen ihnen zu. Besonders in Ländern wie Brasilien und Kolumbien sind sie vom Aussterben bedroht. Die „Zootier des Jahres“-Kampagne 2025 setzt sich daher mit großem Engagement für den Schutz der Gürteltierarten ein.
Die ZGAP arbeitet eng mit verschiedenen zoologischen Gärten zusammen, darunter auch der Zoo Landau in der Pfalz und der Zoo Karlsruhe. Gemeinsam wollen sie Projekte in Brasilien und Kolumbien unterstützen, die den Gürtelträgern helfen sollen. So werden beispielsweise Aufklärungsarbeit und Schutzmaßnahmen gefördert, um das Gürteltier in seiner natürlichen Umgebung zu schützen.
Zusammen mit den Faultieren und Ameisenbären bilden Gürteltiere eine der ältesten Gruppen heutiger Säugetiere. Ihr auffälliger, knöcherner Panzer schützt sie vor vielen Gefahren, und je nach Art variieren sie von der kleinen, 15 cm langen Gürtelmull-Art bis hin zum riesigen Gürteltier, das bis zu einem Meter lang werden kann. Manche Arten, wie das Kugelgürteltier, rollen sich bei Gefahr zusammen, während andere sich tief in die Erde eingraben, um sich zu schützen.
Mit dem Titel „Zootier des Jahres“ soll nicht nur das Bewusstsein für das Gürteltier geschärft, sondern auch direkt im Artenschutz etwas bewegt werden. Ziel ist es, durch diese Kampagne eine breite Öffentlichkeit zu erreichen und konkrete Projekte in Südamerika zu unterstützen, die den Gürtelträgern helfen sollen, ihre Lebensräume zu sichern und die Jagd auf sie zu stoppen.