Eggenstein-Leopoldshafen/Karlsruhe (lk) – Nach fünf Monaten Stillstand bei den Karlsruher Schaustellern eröffnet am Freitag das Budendorf von Willi Krusig in Eggenstein-Leopoldhafen. Dort gibt es bis zum 31. Oktober Leckereien zu essen, Spiel und Spaß für Kinder und wechselndes Live-Programm.
Am Freitag um 16 Uhr ist es soweit – dann öffnet Schausteller Willi Krusig „Das Dorf“ auf seinem Gelände in Eggenstein-Leopoldshafen. Täglich bis zum 31. Oktober gibt es von 11 bis 00 Uhr eine Auswahl an Essens- und Getränkeständen, ein Spielplatz für Kinder und ein wechselndes Programm. „Wir haben eine Adventure-Anlage, ein Klettergerüst und einen Sandkasten aufgebaut für Kiddies und am Freitag zur Eröffnung spielt eine Band“, erzählt Willi Krusig im Interview mit der neuen welle. Außerdem sollen Alleinunterhalter, Kasperletheater und Zauberer im Programm auftreten.
Die Idee zum Budendorf mit Biergarten hatte Krusig schon länger. Doch bis er dafür die Genehmigung bekommen hat, gingen fast zwei Monate ins Land. Schuld waren fehlende Genehmigungen, unter anderem um Alkohol ausschenken zu dürfen. „Wir haben eine komplette Gaststättenkozession gebraucht. Und da viele Ämter wegen Corona nur auf Teilzeit arbeiten, hat alles etwas länger gedauert. Letzte Woche Dienstag haben wir dann endlich die schriftliche Freigabe bekommen“, freut sich Krusig. Auch das Hygienekonzept mit Abstandsmarkierungen und Desinfektionsmittel-Spendern steht.
Die Schausteller sind von der Corona-Pandemie besonders hart getroffen worden. Seit fünf Monaten können sie nicht reisen, fast alle Veranstaltungen wie Messen und Jahrmärkte wurden bereits bis in den November hinein abgesagt. Mit dem Dorf auf seinem Privatgelände am Hagsfelder Weg 4 am Ortseingang von Eggenstein-Leopoldshafen wird Krusig auch nicht seine Kosten decken können, erklärt er: „Wir versuchen uns damit über Wasser zu halten. Denn es sind im März 15.000 Euro geflossen, seitdem nichts mehr. Und mit 8 Angestellten ist es auch mehr der Tropfen auf den heißen Stein. Aber wir versuchen das Beste draus zu machen und hoffen, dass das Dorf gut ankommt. Denn die Hoffnung stirbt zuletzt.“
Ohne Einnahmen und mit dem Berufsverbot kommen die Schausteller kaum über die Runden, viele Kollegen von Krusig kämpfen um ihre Existenzen. Krusig selbst bestreitet seinen Lebensunterhalt gerade über einen Kredit. Die Lastwagen zum Reisen sind bereits alle abgemeldet, um laufende Kosten einzusparen. Seine drei Söhne sind ebenfalls betroffen. Einer der drei Söhne hat erst vor zwei Jahren eine größere Anschaffung getätigt und letztes Jahr mit dem Reisen angefangen. Er bekommt momentan überhaupt keine Hilfe. „Daher hoffen wir auf die Unterstützung der Karlsruher und Eggensteiner“, so Willi Krusig.