Karlsruhe/Pforzheim / Baden-Baden (as) Die Silvesternacht ist für viele Menschen nicht nur der Start ins neue Jahr, mit verschiedenen Ritualen, Glücksbringern, besonderen Speisen, Lärm und Feuerwerk versucht man, die kommenden 365 Tage positiv zu beeinflussen. Schaut man sich verschiedene Bräuche für den Jahreswechsel an, könnte man fast ins Kopfschütteln kommen. die neue welle hat verrückte Rituale quer durch die Welt zusammen gestellt.
Das steckt hinter den Silvester-Aussprüchen
Woher kommt eigentlich der Ausspruch „Prosit Neujahr!“ am Silvesterabend? Schuld sind die alten Römer. Lateinisch bedeutet „prodesse“ so viel wie nützen oder nützlich sein. Mit „Prosit Neujahr!“ wünscht man dem anderen also, dass das neue Jahr etwas nützen oder bringen soll. „Guter Rutsch“ hat übrigens nichts mit Glatteis oder Schlittenfahren zu tun, der Wunsch kommt aus dem Jiddischen „Gut Rosch“, das heißt so viel wie „Guter Anfang“.
Nachbarn legen Wert auf Obst
Wenn die Uhr dann zwölf Mal schlägt in der Nacht von dem 31.12 auf den 1.1., begeht die Welt auf unterschiedlichste Weise den Jahreswechsel:
- In Spanien werden mit jedem der zwölf Glockenschläge zu Mitternacht Weintrauben verspeist – und alle 12 müssen verschluckt sein, wenn der letzte Glockenklang verhallt. Das soll Glück bringen.
- In Portugal macht man es sich einfacher und nimmt dafür Rosinen, die sind kleiner und besser runter zu schlucken.
- Die Tschechen bevorzugen Apfelkerne, allerdings nicht zum Essen. Die Äpfel werden zerteilt und bilden die Kerne im Gehäuse einen Stern, ist viel Glück im neuen Jahr beschieden. Liegen die Kerne im Gehäuse aber in Kreuzform, bedeutet das großes Unheil. Besser kann man sich die Silvesternacht nicht versauen.
Dänen haben es mit Sport und Brasilianer mit dem „Untendrunter“
In Dänemark gehört es zu einer gelungenen Silvesterfeier, dass sich die Gäste um Punkt 12 Uhr alle auf einen Stuhl stellen (mit einem Glas Sekt und einem Stück „Kransekage“, also Marzipankuchen) und Schlag 00:00 Uhr hinunterspringen. Der Sprung ins neue Jahr soll – natürlich – Glück bringen. Das haben auf jeden Fall Chirurgen, wenn beim Sprung der Knöchel dran glauben muss.
In Brasilien geht man weiß gekleidet ins Meer oder ins Wasser. Dabei wird das Hemd oder Shirt übrigens gerne mal durchsichtig – und das gewährt einen Blick auf die Unterwäsche.
- Weiß bedeutet der Wunsch nach Frieden und Reinheit fürs neue Jahr.
- Gelb untendrunter bekundet den Wunsch nach Geldsegen.
- Rote Unterwäsche ist eine Art Ansage: Der Träger wünscht sich Leidenschaft und Liebesglück im neuen Jahr.
Allerdings muss die rote Unterwäsche nigelnagelneu sein, darf erst in der Silvesternacht erstmals getragen und muss am Neujahrsmorgen weggeworfen werden. Böse Zungen behaupten, Dessous-Hersteller haben sich etwas von Floristen abgeschaut, um den Umsatz anzukurbeln.
- In Italien darf’s auch für Männer untenrum rot sein, allerdings mit Boxershorts und nicht mit String und Strapsen.
Der Wunsch nach Liebesglück ist in der Silvesternacht wohl international:
- Unverheiratete Frauen werfen in China Mandarinen ins Meer, das soll den richtigen Partner anlocken.
- In Polen streuen sich Single-Frauen Mohn in einen Schuh – je mehr, desto größer die Auswahl an potentiellen Partnern, nach dem Motto: Jedes Korn ein Verehrer.
- In Irland hat es zu Silvester Tradition, dass sich junge Frauen Efeu oder Mistelzweige vor dem Zubettgehen unters Kopfkissen stecken. Das soll im Traum einen Blick auf den zukünftigen Ehemann gewähren. Hoffentlich wird’s kein Alptraum!