Germersheim (pm/cmk/ass/bo) Die Deutschen, die wegen des Coronavirus aus Wuhan (China) von der Bundeswehr zurückgeholt werden, sollen in Germersheim in Quarantäne kommen. Auf einem dortigen Luftwaffenstützpunkt seien die notwendigen medizinischen Vorrichtungen vorhanden, so der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium Dr. Thomas Gebhart. Die Passagiere werden am Samstagmittag in Deutschland erwartet.
Laut Medienberichten ist die Maschine aus dem chinesischen Coronavirus-Gebiet mit etwas Verzögerung in Frankfurt gelandet. Das Flugzeug durfte nicht wie ursprünglich geplant in Moskau zwischenlanden. Stattdessen sei es nach Helsinki umgeleitet worden, um zu tanken und die Crew auszutauschen, so Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Was neben den mangelnden Kapazitäten am Moskauer Flughafen die Gründe sind, wird nächste Woche mit dem Auswärtigen Amt besprochen.
Deutsche, die sich derzeit in der besonders vom Coronavirus betroffenen Stadt Wuhan aufhalten, werden zurück nach Deutschland gebracht. Für den Transport soll ein Flugzeug der Bundeswehr nach China fliegen. Zurück in Deutschland sollen die Bundesbürger dann zunächst in Quarantäne gebracht werden, wie nun bekannt wurde, soll diese in Germersheim sein. Auf dem dortigen Luftwaffenstützpunkt soll die Betreuung für rund zwei Wochen möglich sein. So lange beträgt die Inkubationszeit des Virus.
„Ich bin sicher, dass die Mitbürgerinnen und Mitbürger nach Ihrer Rückkehr aus China in der Südpfalz-Kaserne sehr gut betreut werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bundeswehr und DRK werden alles dafür tun, ihnen den Aufenthalt so erträglich wie möglich zu gestalten. Ich bin davon überzeugt, dass die Südpfalz-Kaserne gut geeignet ist, um die betreffenden Personen in dieser besonderen Situation aufzunehmen“, so der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium Dr. Thomas Gebhart.
Ein weiterer Pluspunkt des Standorts stellt die Nähe zum Frankfurter Flughafen dar, von dort bis zur Kaserne sind es etwa 100 Kilometer. Die Teilnahme am Rückflug ist freiwillig, mitfliegen kann allerdings nur, wer symptomfrei ist. Nach Informationen des „SWR“ sollen die Deutschen voraussichtlich am Samstag ausgeflogen werden.
Das Flugzeug mit 128 Passagieren ist in Wuhan gestartet. Das berichtete das Einsatzführungskommando über Twitter. Es sind insgesamt 102 Deutsche an Bord. Der Airbus A 310 wird am Samstagnachmittag in Frankfurt erwartet. Es gebe unter den Passagieren niemanden, der infiziert sei, und auch keine Verdachtsfälle, sagte Außenminister Heiko Maas am Freitag in Berlin.
Die Menschen, die in Germersheim untergebracht werden, werden beobachtet und gut betreut. Der Gesundheitsstand wird täglich erfasst. „Ich will auch betonen: Unsere Experten sagen, dass der Virus um den es sich handelt, nicht so aggressiv ist, wie zunächst von vielen befürchtet. Der Krankheitsverlauf ist zumeist moderat“, erklärt Gebhart auf der Pressekonferenz am Samstagmorgen. In der Fotogalerie gibt es exklusive Bilder von der Bundeswehr Kaserne zu sehen.