Stuttgart (dpa/lk) – Corona-Schnelltests für alle sollen in Baden-Württemberg bereits bald auch bei privaten Testanbietern möglich sein.
Bislang gibt es solche Angebote nur bei einigen Apotheken, Arztpraxen und kommunalen Testzentren. Nach einer Verordnung des Landesgesundheitsministeriums müssen sich Privatanbieter beim örtlichen Gesundheitsamt zertifizieren lassen, die Schnelltests können sie über die Kassenärztliche Vereinigung abrechnen. Auch sogenannte Drive-Ins für den Test „im Vorbeifahren“ seien möglich, hieß es am Freitag.
„Damit können nun ohne weitere umfassende Antragsformalitäten Anbieter für Schnelltests unkompliziert tätig werden“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha. Anbieter sind aber an Qualitätsstandards gebunden. Sie dürfen unter anderem nur geschultes Personal einsetzen, das Angebot sollte auf Dauer angelegt sein, und es müssen alle Hygieneregeln eingehalten werden.
Mit Verzögerung hatten Hunderte von Apotheken am Dienstag mit den kostenlosen Corona-Schnelltests für jedermann begonnen. Bei 500 auf dem Portal der Landesapothekerkammer erfassten Apotheken können sich Menschen in Baden-Württemberg nun auf das Virus testen lassen. Bislang waren die Apotheken schon in die Tests von Schul- und Kitapersonal, engen Kontaktpersonen Infizierter und Personal nicht-medizinischer Heilberufe eingebunden. Im jüngsten Bund-Länder-Beschluss zur Corona-Krise wurde festgelegt, dass der Bund die Kosten für einen Schnelltest pro Bürger und Woche übernimmt.