Corona-Lage an Kreiskliniken Calw und Nagold angespannt

16. November 2020 , 15:48 Uhr

Calw (msch) – Die Lage in den Kreiskliniken Calw und Nagold spitzt sich zu. Es gibt aber auch gute Nachrichten während der zweiten Corona-Welle: bei der Kontaktnachverfolgung gibt es deutliche Verbesserungen. Das KSK Calw hilft jetzt im Gesundheitsamt aus.

Personal wird knapp

Die Lage an den Kreiskliniken Calw-Nagold ist weiterhin angespannt. Die steigende Anzahl an Patienten, die wegen ihrer Corona-Infektion intensivmedizinisch behandelt werden müssen, ist aber nicht das einzige Problem. Auch krankheitsbedingte Personalausfälle setzen die Kliniken zusätzlich unter Druck. „Es gibt in der Belegschaft viele Mitarbeiter, die zu Hause bleiben müssen. Nicht, weil sie selbst infiziert sind, sondern weil sie sich wegen eines Kontaktes mit einer infizierten Person in Quarantäne begeben müssen“, erklärt Hubert Mörk, ärztlicher Direktor der Kliniken. Im Gegensatz zur ersten Corona-Welle im Frühjahr seien Schutzausrüstung und Beatmungsgeräte in den Kliniken aber in ausreichender Anzahl vorhanden.

Fortschritte bei Kontaktnachverfolgung

Fortschritte gebe es unterdessen bei der Kontaktnachverfolgung von Menschen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Das Landratsamt schaffe es mittlerweile, die gemeldeten Kontaktpersonen in der Regel innerhalb eines Tages zu erreichen, erklärt der erste Landesbeamte Frank Wiehe. Dafür seien fast alle Konferenzräume, einige Büros umgebaut und viele Mitarbeiter umgeschult worden. Seit einigen Tagen wird das Landratsamt zusätzlich von zehn Soldaten des Kommando Spezialkräfte in Calw unterstützt. 

Vorbereitung für Impfinfrastruktur

Zusätzlich laufen aktuell auf Landkreisebene Vorbereitungen, um die Infrastruktur für Impfungen aufzubauen. Landrat Helmut Riegger ist zuversichtlich, dass ein wirksamer Impfstoff auf den Markt kommt. „Ich möchte vorbereitet sein, wenn es so weit ist und nicht erst im Dezember beginnen“, erklärt der Landrat am Montag. Besonders vielversprechend wirkt derzeit ein Impfstoff, der vom Mainzer Unternehmen Biontech entwickelt werde. Die besonderen Eigenschaften dieses Impfstoffes machen aber eine eigene Infrastruktur notwendig: er muss bei hohen Minusgraden gelagert und transportiert werden. Die Impfung beim Hausarzt kommt also aller Voraussicht nach nicht in Frage.

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