Karlsruhe/Ettlingen/Bretten/Calw (dnw/lk) – Es gibt vier bestätigte Corona-Fälle im Landkreis Karlsruhe: Ein Schüler aus Ettlingen befindet sich in häuslicher Quarantäne. Ein weiterer Mann aus Bretten ist ebenfalls in häuslicher Isolation. Ein Mann aus dem Elsass liegt zwischenzeitlich im Städtischen Klinikum. Und ein Prediger aus Nürnberg wird seit vergangener Woche im Städtischen Klinikum behandelt.
Ein Schüler der Albert-Einstein-Schule in Ettlingen hatte nach am Dienstagabend Symptome gezeigt und war daraufhin positiv auf Corona getestet worden. Zwei Schulklassen und ihre Lehrer müssen vorerst zu Hause in Quarantäne bleiben. Der Unterricht für die nicht betroffenen Klassen läuft aber regulär weiter. „Wir haben die Maßnahmen entsprechend der Anweisung des Gesundheitsamtes, mit welchem wir in engem Kontakt stehen, eingeleitet“, informiert die Schule auf ihrer Website.
Der Schüler war laut Medienberichten während der Fasnachtsferien im Skiurlaub in Südtirol und zeigte anschließend grippeähnliche Symptome. Ein Test bestätigte dann die Corona-Infektion.
Die Albert-Einstein-Schule vereint verschiedene Schularten, unter anderem ein technisches Gymnasium, eine Berufsschule für Eisenbahner und Elektroniker und ein technisches Berufskolleg. Auf dem selben Gelände befinden sich ebenfalls die Bertha-von-Suttner-Schule und die Wilhelm-Röpke-Schule.
Ein Mann aus Bretten, der auch vom Skifahren aus Südtirol zurückgekommen war, wurde ebenfalls positiv getestet. Er befindet sich in häuslicher Isolation.
Außerdem liegt ein Mann aus dem Elsass mit dem Coronavirus im Städtischen Klinikum in Karlsruhe. Der Mann ist Dienstleister im technischen Gewerbe und war beruflich in Karlsruhe unterwegs. Die Infektion hat er vermutlich aber aus Frankreich mitgebracht.
Bereits seit vergangener Woche liegt ein Prediger in Nürnberg auf der Isolierstation des Städtischen Klinikums. Der Mann war für ein Treffen seiner Religionsgemeinschaft in die Messe Karlsruhe gekommen. Da er dort auch Kontakt mit anderen Menschen hatte, sitzen zehn Kontaktpersonen bundesweit in häuslicher Quarantäne. Bei fünf verlief ein Test jedoch negativ.
Allen bislang Erkrankten geht es aber den Umständen entsprechend gut.
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz haben Karlsruhes Landrat Christoph Schnaudigel und Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup umfassend über die aktuelle Situation informiert.
„Momentan grassieren die Erkältungsviren noch weitaus häufiger hier in der Region als die Coronaviren. […] Wir wissen Stand heute (Freitag – Anmerkung der Redaktion) auch, dass die Verläufe der uns bekannten Personen milde sind, nicht besorgniserregend. […] Wir sehen keine Veranlassung jetzt irgendwelche Panikszenarien hier zu verbreiten“, sagte Landrat Schnaudigel.
„Corona wird nur übertragen, über eine Tröpfcheninfektion und kann auch über Flüssigkeiten übertragen werden. Von daher ist es wichtig, dass man gewisse Hygieneregeln einhält,. Sich auch überlegt, wie man sich selbst davor schützen kann, wenn man in große Menschenmengen geht und die Distanz wahren kann“, so Mentrup.
Auch aus dem Landkreis Calw wurde ein Infizierter gemeldet – der 29-jährige Mann aus Haiterbach hatte sich zuvor in einem Fußballtrainigscamp in Sirimone in der Lombardei in Italien aufgehalten. Er hatte Anfang der Woche im eingerichteten ambulanten Diagnosezentrum in Neubulach einen Abstrich nehmen lassen. Er und seine Familie befinden sich in häuslicher Quarantäne.
Vor diesem Hintergrund wird die Infohotline 07051 160-160 des Landratsamts Calw am Samstag (07.03.2020) von 9 bis 17 Uhr und ab der kommenden Woche montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr besetzt sein.