Auch Pforzheimer Rathaus ist betroffen

Computer-Probleme sorgten auch in der Region für Verzögerungen

19. Juli 2024 , 10:36 Uhr

Weil die Check-In-Systeme nicht funktionierten mussten Passagiere am Stuttgarter Flughafen und am Baden-Airpark längere Wartezeiten in Kauf nehmen. Von der weltweiten IT-Störung war offenbar auch die Stadt Pforzheim betroffen. Die IT-Firma, die die Probleme ausgelöst haben dürfte, gibt nun erste Entwarnung.

Update: Fehler behoben

Die IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike hat den Fehler behoben, der mutmaßlich zu weltweiten Computerstörungen geführt hat. Kunden würden nun auf ein Download-Portal für ein neues Update verwiesen, schrieb Firmenchef George Kurtz bei der Online-Plattform X.

Der Fehler habe in einer Aktualisierung der Crowdstrike-Software für Windows-Computer gesteckt, schrieb Kurtz. Das Problem sei erkannt und behoben worden. Es seien keine Cyberattacke und auch kein Sicherheitsvorfall gewesen.

Passagiere müssen warten

Wegen Computer-Problemen kam es an mehreren Flughäfen in Baden-Württemberg zu Verzögerungen bei der Abfertigung von Passagieren. Weil die Check-In-Systeme nicht funktionierten mussten am Flughafen Stuttgart und am Baden-Airpark in Rheinmünster der Check-In manuell durchgeführt werden, sagten Sprecher der Flughäfen. In Stuttgart waren von den Ausfällen zwei Airlines betroffen, so ein Sprecher. Durch die Probleme kam es zu längeren Wartezeiten, es gab aber keine Flugausfälle.

Computerprobleme führen weltweit zu weitreichenden Störungen

In Deutschland mussten unter anderem die Flughäfen Berlin und Hamburg zu Ferienbeginn zeitweise den Betrieb einstellen. Auch in anderen Ländern wurde laut Medienberichten neben dem Luftverkehr auch der Betrieb von Banken und Krankenhäusern gestört. Die australische Regierung berief wegen der weltweiten Computer-Probleme eine Krisensitzung ein.

Fehler in einem Programm-Update

Medienberichten zufolge wurde als Auslöser ein Fehler in einem Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike vermutet. Unter anderem führte ein Energieunternehmen in Australien die Probleme darauf zurück. Crowdstrike sprach in einer Mitteilung an die Kunden von Problemen, wie die Technologie-Website «The Verge» schrieb. Der Fehler bei Crowdstrike habe wiederum Software von Microsoft gestört, berichteten Medien wie der Finanzdienst Bloomberg. Der Software-Riese meldete zuvor Probleme mit seinem Cloud-Service 365.

Auch das Pforzheimer Rathaus war betroffen

Wegen Computer-Problemen war die Pforzheimer Stadtverwaltung derzeit nur eingeschränkt erreichbar. Als Grund nannte die Stadt auf ihrer Internetseite eine Netzwerkstörung. Besonders betroffen von der Störung seien das Bürgerzentrum, die Ausländerbehörde und die KfZ-Zulassungsbehörde. Sowohl der E-Mail-Verkehr als auch die Telefonanlage seien gestört.

Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) sagte auf der Plattform Instagram: «Weltweit gibt es momentan eine echt große IT-Störung, auch wir haben extreme Netzwerkprobleme.» Der Tag werde heute etwas sportlicher werden als sonst, so Boch.

USA betroffen

In den USA stoppte die Luftfahrtaufsicht FAA Flüge von Airlines wie United, American und Delta. Der europäische Billigflieger Ryanair sprach ebenfalls von Problemen. In Norddeutschland sagte das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Operationen ab. Mit der Konzentration in der Software-Industrie passiert es immer wieder, dass zahlreiche Unternehmen von Problemen bei einzelnen Anbietern getroffen werden. So war zum Beispiel eine Cyberattacke auf den amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya im Jahr 2021 bis nach Schweden zu spüren, wo die Supermarkt-Kette Coop fast alle Läden schließen musste.

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