CO2-Ausstoß im Südwesten sinkt auf Rekordtief

04. Juli 2024 , 09:04 Uhr

Stuttgart (dpa/tk) – 2023 wurden deutlich weniger Treibhausgase ausgestoßen. Die Umweltministerin sieht das als Erfolg – die Gründe für den Rückgang sind aber nicht nur erfreulich.

Geringster Ausstoß seit 1990

Im vergangenen Jahr ist der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen in Baden-Württemberg auf den niedrigsten Stand seit 1990 gefallen. Wie aus Schätzungen des Statistischen Landesamts hervorgeht, verringerten sich die Emissionen im Jahr 2023 auf 62,7 Millionen Tonnen – ein Minus von 9,3 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr oder knapp 13 Prozent. Zuerst hatte der SWR berichtet.

Schwache Wirtschaft senkt die Emissionen

Den deutlichen Rückgang führen die Statistiker jedoch nicht auf Klimaschutzmaßnahmen zurück. Ein großer Teil des Rückgangs sei 2023 von einer wirtschaftlichen Stagnation und hohen Energiepreisen geprägt gewesen, teilte das Landes-Statistikamt mit. Besonders stark war der Rückgang der Emissionen demnach im Bereich der Energiewirtschaft. Wegen der schwachen Konjunktur sei weniger Energie nachgefragt worden, weswegen weniger Steinkohle verbrannt worden sei.

Auch der CO2-Ausstoß der Industrie sank dem Bericht zufolge deutlich – aus Sicht der Statistiker vor allem wegen konjunkturbedingter Produktionsrückgänge. Als weitere Gründe für den Rückgang des CO2-Ausstoßes nennen die Statistiker mehr Stromimporte, weniger Stromexporte und mehr Strom aus erneuerbaren Energien.

Ministerin: Energiewende funktioniert

Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) nannte den deutlichen Rückgang der Emissionen einen großen Erfolg. «Die Bürgerinnen und Bürger bauen Solaranlagen an den Balkon oder auf ihr Dach, sie erneuern die Heizung, sie sparen Energie. Unternehmen stellen auf klimafreundliche Produktion um, Kommunen treiben die Wärmewende voran, Behörden machen Tempo bei den Genehmigungen von Anlagen erneuerbarer Energie», sagte Walker. Die Energiewende funktioniere.

Anzeige
Baden-Württemberg CO2-Ausstoß Emissionen Energiewende, Grünen Klimaschutz, Klimawandel Konjunktur Statistisches Landesamt Treibhausgase Umweltministerin Thekla Walker Wirtschaft

Das könnte Dich auch interessieren

02.08.2024 Ausbau der Solarenergie geht im Südwesten voran Region (dpa/dk) – Baden-Württemberg kommt beim Ausbau der Solarenergie voran. Die selbstgesteckten Ziele für 2024 wurden bereits Ende Juli erreicht. Von Januar bis Juli wurden 1.229 Megawatt neue Leistung installiert, wie Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) in Stuttgart mitteilte. Das Zubauziel für das laufende Jahr liegt bei 1.150 Megawatt. Diese Vorgabe stammt aus einer Sektorstudie, die 02.04.2025 Projekt „Zukunft in Fahrt“: So soll der Personalmangel im ÖPNV bekämpft werden Karlsruhe (pm/dk) – Mit einem symbolischen Startschuss ist heute das neue Gemeinschaftsprojekt „Zukunft in Fahrt“ gestartet. Die Landesinitiative bwegt und die Bundesagentur für Arbeit in Baden-Württemberg haben das Projekt im Rahmen des Bündnisses für Fachkräftegewinnung im ÖPNV auf den Weg gebracht. Ziel ist es, dem akuten Fachkräftemangel bei Bus und Bahn entgegenzuwirken. 24.03.2025 Mehr Trennungen im Südwesten: Warum das siebte Ehejahr weiterhin als verflixt gilt Baden-Württemberg (dpa/dk) – Der Mythos vom „verflixten siebten Jahr“ hält sich hartnäckig – und die Zahlen aus Baden-Württemberg geben ihm neue Nahrung: Im vergangenen Jahr wurden im Land 16.591 Ehen geschieden, das sind 5,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit ist ein jahrelanger Abwärtstrend vorerst gestoppt, wie das Statistische Landesamt mitteilt. Trotzdem zeigt die Statistik auch: Besonders jüngere Heiratsjahrgänge scheinen wieder etwas stabilere Beziehungen zu führen. 12.02.2025 Umfrage: Fast die Hälfte in Baden-Württemberg offen für Zusammenarbeit mit der AfD Baden-Würtemberg (dpa/dk)– Die Diskussion um eine Zusammenarbeit mit der AfD sorgt bundesweit für Schlagzeilen. Während Tausende Menschen auf die Straße gehen, um gegen eine Kooperation zu demonstrieren, zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap, dass in Baden-Württemberg fast die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger offen für eine Zusammenarbeit mit der AfD ist.