Bühl (mt) – Um Coronainfektionen einzudämmen ist Lüften besonders wichtig. Daher hat die Stadt Bühl ihre weiterführenden Schulen mit CO2-Ampeln ausgestattet. Diese Co2-Ampeln sollen angeben, wann gelüftet werden muss. Die Schüler bauen die Bauteile dafür selbst zusammen.
Regelmäßiges Lüften ist in Corona-Zeiten besonders wichtig. Anhand von Co2-Messgeräten kann man die Raumluft immer im Auge behalten. Denn es gilt, wenn viel ausgeatmetes Co2 in der Luft ist, sind auch viele Aerosole in der Luft. An diese kleinen Teilchen heften sich Sars-CoV-2-Viren aus den Atemwegen. „Es war der Wunsch aus der Elternschaft, dass man das Lüften in den Schulen regeln kann und da sind wir über die Sensorik auf die Möglichkeit gestoßen, Co2-Messgeräte mit den Schülern selbst zusammenzubauen“, so der Bühler Oberbürgermeister Hubert Schnurr am Dienstag. Der Vorteil der Co2-Ampeln sei die schnelle Umsetzbarkeit. Außerdem sei es billiger im Vergleich zu Lüftungsgeräten. Jedes Gerät koste zwischen 80 bis 100 Euro.
Dadurch, dass die Schüler selbst mit anpacken müssen, könnten sie auch eine Menge lernen: „Sie machen es selbst, sie erlernen das Löten, sie erlernen Elektronik und es gibt in allen Unterrichtsfächern dann auch Anwendungsfälle. Beispielsweise in der Informatik, wie programmiere ich einen Mikroprozessor und die Schülerinnen und Schüler erleben das hier dann durch einen konkreten Anwendungsfall hautnah und ganz praktisch“, so der Digitalisierungsbeauftragte der Stadt Bühl, Eduard Itrich. Der Bausatz sei außerdem nachhaltig, denn die Platinen könnten auch in pandemiefreien Zeiten weiterhin in den Mint-Fächern verwendet werden.
Der Bausatz sei ganz einfach in etwa 15 Minuten zusammenzugebaut. Außerdem werden keine brennbaren Materialien verbaut, die den Schülerinnen und Schülern schaden könnten. Die Ampel besteht aus einem Co2-Sensor sowie einer roten, einer gelben und einer grünen Birne. Steht die Ampel auf Rot, muss auf jeden Fall gelüftet werden. Das Gerät erleichtere den Ablauf: „Wir müssen jetzt nicht mehr strikten 20 Minuten-Regeln folgen […], sondern wir haben jetzt ganz objektive Werte, die auch vom Umweltbundesamt mehrfach bestätigt wurden“, so Itrich.