Karlsruhe (pm/mt) – Vor gut einer Woche haben die Arbeitgeber in der Manteltarifrunde für die Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg in der vierten Verhandlungsrunde die Verhandlungen abgebrochen und verlassen. Deswegen gibt es am Dienstag Warnstreiks in Karlsruhe. Für Mittwoch sind Arbeitskampfmaßnahmen bei Friedrich Müller Omnibusbetrieb GmbH in Waghäusel, Bruchsal und Linkenheim-Hochstetten geplant.
Wegen des Streiks kommt es am Dienstag bei der Karlsruher Hagro Transbus Reisen GmbH zu Arbeitsniederlegungen. Dies hat auch Auswirkungen auf den Fahrplan der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK), da bestimmte Verkehrsleistungen auf den VBK-Buslinien von Hagro erbracht werden. Während bei einigen Linien morgen nur einzelne Fahrten ausfallen, sind andere Linien wiederum stärker betroffen. Hier wird der Betrieb zeitweise ganz eingestellt werden.
Linie 21 (Grötzingen – Durlach): ab 20 Uhr bis Betriebsende
Linie 22 (Grötzingen – Durlach): ganztägig
Linie 23 (Stupferich – Durlach Turmberg): ab 20.30 Uhr bis Betriebsende
Linie 26 (Geigersberg – Durlach Turmberg): ab 20.30 Uhr bis Betriebsende
Linie 72 (Neureut – Kirchfeld): von Betriebsbeginn bis ca. 8.30 Uhr sowie von 15 Uhr bis Betriebsende
Linie 73 (Europaplatz – Neureut Kirchfeld): ab 20.30 Uhr bis Betriebsende
Linie 74 (August-Bebel-Straße – Rheinbergstraße): ganztägig
NL6 (Nightliner): ganztägig; hiervon ist allerdings nur eine Fahrt ab Durlach Turmberg betroffen
Genauere Informationen zum Fahrplan der VBK-Buslinien finden Sie in elektronische Fahrplanauskunft auf der Website des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV). Hier können Sie vor Fahrtantritt sehen, ob ihre individuelle Verbindung von dem Warnstreik betroffen ist.
ver.di fordert, dass während einer Dienstschicht nur die nach Arbeitszeitgesetz vorgeschriebenen Pausenzeiten unbezahlt bleiben. Die Arbeitgeber bestanden in den Verhandlungen darauf, dass mehr als das Vierfache der gesetzlichen Pausenzeiten unbezahlt bleiben kann. So wäre es weiterhin möglich, dass von mehr als acht Stunden Schichtzeit nur sechs Stunden bezahlt werden, ebenso wären mehr als zwölf Stunden Schichtzeit bei lediglich neun Stunden bezahlter Arbeitszeit möglich.
Zu den Streiks äußert sich Hanna Binder, die Verhandlungsführerin von ver.di : „Die Fahrerinnen und Fahrer in den Streikbetrieben stehen zu hundert Prozent hinter den Forderungen. Die Beteiligung an den Warnstreiks ist groß, die Enttäuschung über ihre Arbeitgeber auch. Wir sind jederzeit bereit, weiter zu verhandeln. Die Arbeitgeber müssen einfach an den Verhandlungstisch zurückkehren. Aber klar ist auch: Ohne ein ernsthaftes Angebot für die Bezahlung der Standzeiten wird es keine Lösung geben.“ Inzwischen haben die Arbeitgeber einer Sondierung über einen möglichen weiteren Verhandlungsverlauf zugestimmt, als Termin wurde der 12. Juli festgelegt.