Bühl (dpa/lsw) – Die Bürger von Bühl sind im Bestreben, den offiziellen Titel „Zwetschgenstadt“ zu bekommen, einen Schritt weitergekommen. Für ein entsprechendes Bürgerbegehren seien bisher mindestens 2000 Unterschriften gezählt worden, sagte der Zunftmeister der Bühler Narrenzunft Narrhalla 1826, Michael Vetter, am Montag auf Anfrage. Die meisten seien während des traditionellen Zwetschgenfestes am vergangenen Wochenende zusammengekommen. Weitere Listen mit geschätzten 500 bis 600 Unterschriften seien noch im Umlauf. Klar sei schon jetzt, dass die für das Bürgerbegehren notwendige Zahl von rund 1650 Unterschriften weit überschritten werde, sagte Vetter. Selbst wenn ein Teil ungültig sein sollte, werde man das Quorum problemlos schaffen.
Vetter und seine Mitstreiter, darunter viele Vereine, wollen erreichen, dass die Stadt den Titel „Zwetschgenstadt“ ganz offiziell erhält. Das hatte der Gemeinderat im Juni knapp abgelehnt. Daraufhin wurde die Unterschriftenaktion gestartet. Ende September endet die Frist. Sollte das Bürgerbegehren zulässig sein, wäre danach ein kostenaufwendiger Bürgerentscheid zwingend – es sei denn, der Gemeinderat stimmt vorher nochmals ab und votiert diesmal für den Titel.
Um 1840 wurde die Bühler Frühzwetschge nach früheren Angaben der Stadt entdeckt. Der Frucht zu Ehren wird seit 1927 in Bühl das Zwetschgenfest als Erntedankfest gefeiert. Seitdem repräsentiert auch eine Zwetschgenkönigin die blaue Frucht in der Region.