Bühl (dpa/lsw) – Ob die Stadt Bühl den offiziellen Titel «Zwetschgenstadt» beantragt, könnte sich schon in einem Monat entscheiden. Oberbürgermeister Schnurr will dem Gemeinderat erneut einen Vorschlag vorlegen. Gleichzeitig wurden Unterschriften für ein Bürgerbegehren übergeben.
Am 26. Oktober wolle Oberbürgermeister Hubert Schnurr dem Gemeinderat noch einmal einen entsprechenden Vorschlag zur Abstimmung vorlegen, sagte der Leiter der Abteilung Gremien und Kommunales, Reinhard Renner, am Montag. Schnurr halte es für vorstellbar, dass das Ergebnis dann infolge einer Unterschriftensammlung in der Bevölkerung anders ausfalle als Ende Juni. Damals fehlten drei Stimmen, um die offizielle kommunale Zusatzbezeichnung «Zwetschgenstadt» beantragen zu können.
Bürger hatten daraufhin Stimmen für ein Bürgerbegehren gesammelt, um den Beschluss so zu erwirken. Am Montag wurden die Listen mit rund 3300 Namen übergeben, wie Renner sagte. Allerdings hätten manche doppelt und dreifach unterschrieben, auch Auswärtige seien dabei. Das werde nun überprüft. Am Ende brauche es rund 1640 gültige Stimmen. «Wir gehen davon aus, dass genügend übrig bleiben», sagte Renner. Über das Bürgerbegehren werde planmäßig Mitte November entschieden. Sollte der Gemeinderat dem zuvorkommen, hätte sich das erledigt. «Dann hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst», sagte Renner. Die Kosten für einen Bürgerentscheid sind hoch. Das könnte das eine oder andere Gemeinderatsmitglied umstimmen.
Bühl bezeichnet sich schon lange als Heimat der Zwetschge. Um 1840 wurde die Bühler Frühzwetschge laut Stadt entdeckt. Der Frucht zu Ehren wird seit 1927 das Zwetschgenfest als Erntedankfest gefeiert. Seitdem repräsentiert auch eine Zwetschgenkönigin die blaue Frucht in der Region. Bei dem Titel «Zwetschgenstadt» geht es um eine Zusatzbezeichnung auf den Ortseingangsschildern, die Städte seit wenigen Jahren in Baden-Württemberg einfacher bekommen können.