Bruchsal (pm/lk) – Den Bruchsaler Einzelhändlern reicht es mit dem Lockdown, sie wollen, wie viele andere auch, endlich wieder öffnen. Um auf sich aufmerksam zu machen, verschicken sie jetzt Pakete mit wertlos gewordener Ware an Kanzlerin Merkel und Ministerpräsident Kretschmann.
Jeden Tag ein Paket bis zum Ende des Lockdowns – das ist der Plan der Einzelhändler vom Branchenbund Bruchsal. „Während Fußball spielende Millionäre über Impfung spekulieren bleiben zig tausende Mitarbeiter im Verkauf in Kurzarbeit und tausende Existenzen stehen auf der Kippe“, heißt es in dem Brief an die Kanzlerin und den Ministerpräsidenten. Außerdem kritisieren die Bruchsaler die fehlende finanzielle Unterstützung der Regierung. Während große Unternehmen wie TUI eine Finanzspritze bekommen, warten die kleinen Geschäfte noch immer auf die Überbrückungshilfen.
Gepackt werden die Pakete von frustrierten Mitarbeitern aus dem Bruchsaler Einzelhandel. In den Päckchen finden sich Produkte, die aktuell nicht verkauft werden können. Die ersten Pakete sind Anfang der Woche verschickt worden. Initiatorin der Aktion ist Bärbel Mangei vom Bettenhaus Mangei in Bruchsal. Sie fordert eine Beendigung des Lockdowns oder eine angemessene Entschädigung durch die Politik. Mangei sorgt sich um das Wohlergehen der Kulturlandschaft Innenstadt und fragt sich, wer am Ende für die Kosten bezahlten muss. Sie hofft, dass sich zahlreiche Einzelhändler an der Aktion beteiligen.