Bruchsal (pm/mt) – In Bruchsal werden weitere Flüchtlinge aus der Ukrainer erwartet. Deswegen hat die Stadt jetzt die Kapazitäten für die Unterbringung aufgestockt.
„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Wir haben auf den zu erwartenden Unterbringungsbedarf für Geflüchtete aus der Ukraine reagiert und jetzt gemeinsam mit dem Landkreis alle notwendigen Maßnahmen auf den Weg gebracht, um unsere Kapazitäten aufzustocken“, sagt Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine haben über 5,6 Millionen Menschen die Ukraine verlassen. In Deutschland wurden zuletzt rund 600.000 Flüchtlinge gezählt. Das ist der Stand Anfang Mai. Es werden aber noch weitere erwartet.
Um die Auswirkungen der Flüchtlingsströme für die Kommunen zahlenmäßig abschätzen zu können und damit vorbereitet zu sein, rechnet das Landratsamt Karlsruhe mit einem Zustrom von zunächst einer Million Flüchtlingen nach Deutschland. Unter Anwendung der üblichen Verteilungsschlüssel würde das für Bruchsal bedeuten, dass rund 600 Plätze für ukrainische Flüchtlinge benötigt werden. Unabhängig davon laufen natürlich weiterhin auch die Zuweisungen aus den Landeserstaufnahmeeinrichtungen sowohl von Kriegsvertriebenen als auch von sonstigen Kontingentflüchtlingen (Ortskräfte Afghanistan) und Asylbewerbern.
„Und all diese Menschen brauchen ein Dach über dem Kopf“, so die Oberbürgermeisterin. Deshalb hat die Stadt Bruchsal zusammen mit dem Landkreis nach kurzfristigen Lösungen gesucht, um die benötigten Unterkunftsplätze bereitstellen zu können, möglichst ohne Massenlager in städtischen Sporthallen einrichten zu müssen. Bereits zum 1. Juni können nun zwei Containeranlagen im Stadtgebiet mit Flüchtlingen belegt werden. Eine wird derzeit „Im Fuchsloch“ bei der Lebenshilfe aufgebaut. Dort werden insgesamt 32 Container gestellt. Davon sind 24 Unterkunftscontainer für etwa 48 Personen. Die zweite Containeranlage wird auf dem Grundstück Stegwiesenstraße 16 entstehen. Dort werden 37 Container, davon 17 Unterkunftscontainer für etwa 34 Personen errichtet.
Unter tatkräftiger Mitwirkung des Stadtbauamtes, des Baubetriebshofes und der Stadtwerke werden die Container im Auftrag der Kommunalanstalt für Wohnraum im Landkreis Karlsruhe (KWLK) gestellt. Beide Containeranlagen werden im sogenannten Kombimodell aus der vorläufigen Unterbringung in der Zuständigkeit des Landkreises und der Anschlussunterbringung in der Zuständigkeit der Stadt Bruchsal betrieben. Sechs Monate nach Inbetriebnahme geht der für 24 Monate abgeschlossene Mietvertrag von der KWLK an die Stadt Bruchsal über. Bisher sind in Bruchsal rund 450 Menschen aus der Ukraine aufgenommen worden. „Doch wir wissen nicht was kommt. Deshalb haben wir uns frühzeitig die erforderlichen Aufnahmekapazitäten gesichert und sind auch auf eine weitere Welle von Hilfsbedürftigen vorbereitet. Damit können wir den Menschen, die vor diesem verheerenden Krieg in ihrer Heimat fliehen ein Obdach und damit ein wenig Schutz und Sicherheit bieten“, so die Oberbürgermeisterin.