Kraichtal (dpa/lk) – Ein Loch klafft im Dach des Hauses, Balken sind vom Ruß schwarz gefärbt. Ein Feuer hat hier in Kraichtal-Unteröwisheim gewütet und vier Menschen das Leben gekostet. Am Tag danach gibt es aber zumindest eine gute Nachricht: ein Ersthelfer ist außer Lebensgefahr.
Nach dem Brand mit vier Toten in Kraichtal-Unteröwisheim haben die Ermittler weiter nach der Ursache gesucht. Bis diese abschließend geklärt ist, können nach Angaben der Polizei vom Mittwoch noch einige Tagen vergehen. Auch die Obduktion der Leichen könnte sich zwei bis drei Tage hinziehen, sagte eine Sprecherin. Ein Ersthelfer, der bei dem Feuer schwere Brandverletzungen erlitt, sei aber inzwischen außer Lebensgefahr.
Bei dem Feuer im Dachstuhl eines Hinterhauses waren am Dienstag eine 41-jährige Frau und ihre drei Söhne ums Leben gekommen. Zwei der Kinder sind den Angaben zufolge sechs Jahre alt, das dritte acht Jahre. Der verletzte Mann ist der Polizeisprecherin zufolge ein Bekannter der Familie. Ein Hubschrauber hatte ihn in eine Klinik geflogen, nachdem er sich beim Löschen schwere Brandwunden zugezogen hatte. Über den Vater der toten Kinder machte die Sprecherin keine Angaben. Er lebte ersten Erkenntnissen zufolge getrennt von Frau und Kindern.
Nach dem Brand hatten die Beamten mitgeteilt, bezüglich der Ursache sei von einem technischen Defekt bis zu vorsätzlicher Brandstiftung alles möglich. Mehr als 150 Kräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst waren im Einsatz gewesen. Den Sachschaden an dem älteren Haus gab die Polizei mit mehreren zehntausend Euro an. Nachbarn zufolge stand das Gebäude lange Zeit leer. Die Familie dürfte erst vor kurzem hier eingezogen sein.
In einer Mitteilung der Kommune hieß es: „Bürgermeister Tobias Borho sowie die gesamte Stadt Kraichtal sind tief erschüttert und in Gedanken und Gebeten bei den Angehörigen der Familie.“ Die Stadt trauere um die Mutter und ihre Kinder. Ein Dank gehe an alle Helfer, „die bei diesem tragischen Unglück im Einsatz waren“. Kraichtal liegt nordöstlich von Karlsruhe und hat rund 15.000 Einwohner. Im Stadtteil Unteröwisheim, in dem das Haus steht, leben etwa 3.500 Menschen.
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