Blitzer und Radarfallen sollen für die Einhaltung der geltenden Geschwindigkeitslimitierungen, und damit für Sicherheit, sorgen. Ein Überschreiten kann teuer werden. Allerdings stellt sich die Frage, ob alle Blitzer gleich richtig messen. Daran anschließend stellen sich die Fragen, was man tun kann, falls dies nicht der Fall ist und wie man gegen falsche Blitzergebnisse vorgehen kann.
In Deutschland gelten unterschiedliche Tempolimits, welche verbindliche Höchstgeschwindigkeiten angeben. Ihr Ziel ist es, einen Verkehrsfluss zu ermöglichen, der weitestgehend frei von Unfällen ist. Darüber hinaus gibt es mobile Ampelblitzer, welche erfassen, ob ein Rotlichtverstoß vorliegt.
Bei Missachtung der geltenden Höchstgeschwindigkeit und/oder Verkehrsregelung müssen Fahrer mit Sanktionen rechnen, die gemäß des Bußgeldkatalogs erteilt werden.
Stationäre Blitzer werden als dauerhaft installiert bzw. Radarfallen sowohl innerhalb von Ortschaften als auch auf der Autobahn verwendet. Dabei unterscheidet man zwei Typen: die Abschnittskontrolle (Section Control) sowie den Blitzer in Säulenform.
Bei der Section Control wird die Durchschnittsgeschwindigkeit innerhalb des festgelegten Messbereichs ermittelt. Dabei werden mittels zwei Kameras Aufnahmen des Mobiles angefertigt, wenn dieses in den Messbereich eintritt und jenen verlässt. Aufgrund der benötigten Zeit, die das Fahrzeug zum Passieren der beiden Punkte benötigt, wird das durchschnittliche Tempo berechnet.
Bekannter als diese schrittweise eingeführte Geschwindigkeitsmessung ist die Messung mittels Laser, auch Lidar genannt. Bei dieser werden elektromagnetische Signale ausgeworfen. Treffen sie auf ein Fahrzeug, reflektiert jenes die Signale und wirft sie zum Messgerät zurück. Während der Messung ändert sich der Abstand zwischen Fahrzeug und Blitzer. Somit kann die Geschwindigkeit ermittelt werden.
Zudem gibt es mobile Radarfallen. Jene arbeiten häufig ebenfalls mit elektromagnetischen Wellen. Andere Funktionsweisen nutzen spezielle Lichtsignale, welche ebenfalls vom Fahrzeug reflektiert und an das Messgerät zurückgesendet werden.
Interessant ist, dass nicht alle Blitzer auch wirklich blitzen. Beispielsweise in einem Tunnel könnte dies fatale Folgen haben. Daher werden unter anderem dort Schwarzlichtblitzer genutzt. Falls Polizeibeamte die Geschwindigkeit aus ihrem Fahrzeug heraus messen und dem Raser nachfahren, wird ebenfalls auf einen Blitzer verzichtet. Stattdessen wird Videomaterial als Beweismittel verwendet.
Geringe Abweichungen der Messung werden grundsätzlich durch den sogenannten Toleranzabzug ausgeglichen: Dabei wird bei einem Tempo über 100 km/h automatisch 3 km/h abgezogen. Bei Geschwindigkeiten unter 100 km/h werden 3 Prozent der gemessenen Geschwindigkeit abgezogen. Wenn es sich um Videomessgeräte handelt, bei denen die Überwachung der Geschwindigkeit mittels Nachfahren stattfindet, müssen entsprechend 5 Prozent beziehungsweise 5 km/h Toleranz abgezogen werden.
Bei der Messung eines Blitzers können darüber hinaus sowohl bei stationären als auch bei mobilen Geräten Probleme mit den Messwerten auftreten. Technische Probleme beispielsweise können das Messergebnis nachteilig für den Kfz-Fahrer verfälschen. Zudem kann es vorkommen, dass ein Blitzer nicht vorschriftsgemäß geeicht wurde, wodurch die Messung ungültig wird.
Nichts ist vollkommen. Wenn man der Meinung ist, dass die Messung eines Blitzers nicht der tatsächlichen Geschwindigkeit entsprochen hat, kann man Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einlegen. Hierzu muss innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt des Bußgeldbescheids ein Schreiben an die zuständige Behörde verfasst und verschickt werden.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, einen Anwalt zu konsultieren, der sich auf Verkehrsrecht spezialisiert hat. Jener kann beratend tätig sein und die Chancen auf einen Erfolg einschätzen. Darüber hinaus ist der Rechtsbeistand dazu befugt, Einsicht in die Akten zu verlangen und somit das Messprotokoll einzusehen. Auf diese Weise kann eine fehlerhafte Messung erkannt werden.
Grundsätzlich wird beim Verkehrsrecht zwischen Verkehrsstraftaten, wie beispielsweise Fahren unter dem Einfluss von Drogen, und Ordnungswidrigkeiten, wie beispielsweise Geschwindigkeitsüberschreitungen unterschieden. Letztere werden nach den Vorgaben der Straßenverkehrsordnung und der Bußgeldkatalog-Verordnung ermittelt.
Wenn man geblitzt wird, können unterschiedliche Sanktionen erfolgen. Jene variieren zwischen einem Bußgeld und/oder Punkten in Flensburg, können aber auch ein mehrmonatiges Fahrverbot mit sich bringen. Dies hängt von der Geschwindigkeit sowie dem Ort ab, an dem man geblitzt wurde. Dabei wird zwischen Verstößen innerorts und außerorts unterschieden.
Besonders innerhalb geschlossener Ortschaften und dort überwiegend in verkehrsberuhigten Bereichen wie Spielstraßen und 30er Zonen sind die Strafen für Tempoverstöße höher. So kann beispielsweise das Überschreiten der Geschwindigkeit innerorts mit über 20 km/h 80 Euro, einen Punkt in Flensburg sowie ein Fahrverbot für einen Monat als Sanktion nach sich ziehen.
Gerade als Fahranfänger hat man mit härteren Konsequenzen zu rechnen. Überschreitet man in der Probezeit die Geschwindigkeit um 21 km/h oder mehr, kann neben den üblichen Sanktionen die Teilnahme an einem Aufbauseminar eine der Folgen sein. Zudem wird die Probezeit um weitere zwei Jahre verlängert, da es sich in diesem Fall um einen A-Verstoß handelt.
Haben Sie weitere, ähnliche Fragen oder allgemein Interesse dazu. Der Blitzer Ratgeber von bussgeldkatalog.org beantwortet Ihnen jegliche Fragen rund um das Thema Blitzer und Radarfallen.