Brüssel/Stuttgart (dpa/as) Mit mehr als 1 Gigabit pro Sekunde surfen in absehbarer Zeit – der Traum für viele User außerhalb der Ballungsgebiete im Südwesten. Die grün-schwarze Landesregierung von Ministerpräsident Kretschmann hat aber genau das Ziel. Das wurde bei der Sitzung in Brüssel am Dienstag deutlich. Dabei hat die Landesregierung ihre Wünsche an die EU mitgeteilt.
Besonders schnelle Internetverbindungen soll es nach den Plänen der grün-schwarzen Landesregierung bis zum Jahr 2025 flächendeckend in Baden-Württemberg geben. Dieses Ziel formulierte der auch für die Digitalisierung zuständige Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Dienstag bei der auswärtigen Kabinettssitzung in Brüssel. Dabei geht es den Angaben zufolge um Verbindungen mit mehr als 1 Gigabit pro Sekunde. Die Landesregierung will beim Ausbau nicht nur auf Glasfaser, sondern auf alle denkbaren Technologien setzen.
Mitte 2018 hatten nach Angaben des Innenministeriums 83,5 Prozent aller Haushalte eine Internetversorgung mit Verbindungen, die mindestens 50 Megabit pro Sekunde übertragen. Damit liege das Land über dem Bundesdurchschnitt und im Spitzenfeld der Flächenländer. Allerdings gibt es viele ländliche Gebiete, in denen die Bürger nach wie vor auf schnelles Internet warten. Finden sich keine Telekommunikationsfirmen für den Ausbau, kann der Staat tätig werden und den Ausbau mit Bundes- und Landesmitteln fördern.
Das Innenministerium geht mit Verweis auf Berechnungen des TÜV davon aus, dass für den flächendeckenden Ausbau gigabitfähiger Netze im Land Investitionen in Höhe von rund 6,1 Milliarden Euro nötig sind. Die Landesregierung will dafür sorgen, dass dazu künftig mehr Bundesmittel abgerufen werden. Zudem soll auch die Landesförderung steigen – von einem Finanzierungsanteil von 20 auf 40 Prozent. Zusammen mit dem Bund seien damit künftig Förderquoten von bis zu 90 Prozent möglich. Wie hoch die Mehrkosten für den Landeshaushalt sind, konnte die Regierung aber zunächst nicht beziffern. Dies hänge davon ab, wie sich die Nachfrage konkret entwickele.