Landau (pm/dk) – Immer noch landet in der Biotonne zu viel was da nicht rein gehört. Kontrolliert doch sowieso keiner, könnte man da denken. Doch – in Landau wird jetzt genau das überprüft. Und außerdem wird gleich noch eine Challenge daraus gemacht.
Am Dienstag, 29. August, startet der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL) mit der sogenannten „Chargenanalyse“ in die große „Biotonnen-Challenge“. Bei diesem bundesweiten Projekt der „Aktion Biotonne Deutschland“ lassen alle teilnehmenden Abfallentsorgungsbetriebe an einem bestimmten Tag ihre gesammelten Bioabfälle vom Witzenhausen-Institut auf Fremdstoffanteile, das heißt, auf Materialien, die nicht in die Biotonne gehören, überprüfen. „Ziel der Challenge ist es, dass sich bei einer zweiten Chargenanalyse genau zwölf Monate später die Zahl der Fehlwürfe stark reduziert hat“, erläutert Tomy Kiptschuk, Leiter der Abteilung Abfallwirtschaft beim EWL. Am Ende der Challenge im kommenden Jahr wird die „Aktion Biotonne Deutschland“, ein Netzwerk aus Politik, Wirtschaft und Umweltschutz, dann diejenigen Kommunen und Abfallwirtschaftsbetriebe mit den besten Verbesserungsquoten auszeichnen.
„Leider landet in der Biotonne noch immer zu viel Kunststoff. Der baut sich in Vergärungs- und Kompostanlagen nicht ab und ruiniert so die aus dem Biogut gewonnene Kompost- und Blumenerden“, sagt EWL-Abfallberater Andreas Fischer. Ein großes Problem seien dabei auch die sogenannten „kompostierbaren“ Abfallbeutel. „Denn sie verrotten nicht schnell genug, müssen deshalb frühzeitig aus dem Prozess aussortiert werden und reduzieren so die Recyclingeffizienz erheblich.“
Bioabfälle sind ein wertvolles Biogut – sie dienen nicht nur zur Produktion von Komposterden, sondern aus ihnen kann man auch klimafreundliche Energie gewinnen. „Mehr als 5100 Tonnen gesammelte Bioabfälle lieferte der EWL 2021 an die Vergärungsanlage Westheim bei Germersheim“, berichtet Tomy Kiptschuk. In der Anlage entsteht aus den Küchen- und Gartenabfällen zunächst Biogas, das anschließend als gereinigtes Biomethan ins Erdgasnetz eingespeist werden kann. „Insgesamt produzierten die Landauer Bürgerinnen und Bürger auf diese Weise im Jahr 2021 mit ihrem Biogut eine Energiemenge von rund 3,4 Millionen Kilowattstunden (Quelle: Anlagenbetreiber).“
Je mehr Bioabfälle in der Biotonne landen und je „sauberer“ sie sind, desto mehr Energie und Kompost können also aus ihnen entstehen. „Obwohl die Stadt Landau bisher bei Fehlwürfen im Biogut nachweislich schon gut abschneidet, will der EWL die Biotonnen-Challenge nun als Chance nutzen, dass die Landauer Quoten noch besser werden“, sagt Abfallberater Andreas Fischer. Mit zahlreichen Aktionen sowie über Presse und Social Media sollen die Bürgerinnen und Bürger regelmäßig mit Infos zur Abfalltrennung versorgt werden. Hilfreiche Tipps bieten auch der EWL-Entsorgungsratgeber oder die EWL-Abfallberatung unter der Telefonnummer 06341/13 -8643.