Bildungsallianz für den Südwesten - Parteiübergreifende Gespräche

11. Januar 2024 , 15:17 Uhr

Region (dpa/dk) – Eine Bildungsallianz muss her – zumindest wenn es nach Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper geht. Dabei sollen auch Strittige Themen nicht ausgeklammert werden.

Parteiübergreifende Gespräche

Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) will mit den Fraktionschefs von Grünen, CDU, SPD und FDP über eine mögliche Bildungsallianz für Baden-Württemberg sprechen. Sie wolle die Signale für eine solche Allianz gerne aufgreifen, schreibt Schopper in einem Brief an die Fraktionschefs Andreas Schwarz, Manuel Hagel, Andreas Stoch und Hans-Ulrich Rülke, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuerst hatte die «Heilbronner Stimme» über den Brief berichtet.

Ein parteiübergreifender Konsens über die zukünftige Entwicklung der Schulen wäre «von weitreichender Bedeutung für unser Land», schreibt Schopper – und ein Erfolg für die gesamte Landespolitik, weil er über das Ende der Legislaturperiode hinaus tragen könne. Ein Konsens könne den Schulen die nötige Ruhe und Klarheit geben, um sich weiterzuentwickeln, schreibt die Kultusministerin.

Auch Strittiges besprechen

Bei den parteiübergreifenden Gesprächen will SPD-Fraktionschef Andreas Stoch keine strittigen Themen ausklammern.

Wenn das eine längerfristige Übereinkunft sein soll, dann kann ich ja nicht gerade die schwierigen Fragen ausklammern,

sagte Stoch am Donnerstag in Stuttgart nach der Winterklausur seiner Fraktion. Stattdessen müsse über diese Fragen ohne ideologische Vorfestlegungen diskutiert werden. Als Beispiele für schwierige Themen nannte Stoch die verbindliche Grundschulempfehlung oder das dreigliedrige Schulsystem. «Ich glaube, da müssen sich jetzt alle bewegen.»

Kompromisse nötig

Grundsätzlich seien solche Gespräche sinnvoll, um zu verhindern, dass nach jeder Landtagswahl «eine Rolle rückwärts» gemacht werde, sagte Stoch. Er rechne mit harten Gesprächen, sehe aber auch mögliche Kompromisslinien: «Bei einem Thema wie frühkindlicher Bildung sollten Einigungen möglich sein. Bei Themen wie der besseren Ausstattung der Grundschulen sollten Einigungen möglich sein», sagte Stoch.

Zuletzt hatte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke eine Allianz von CDU, SPD und Grünen mit den Liberalen vorgeschlagen. Mitte Dezember hatten auch CDU- und SPD-Sprecher bereits bei einer Landtagsdebatte die Bereitschaft zur Kooperation gezeigt.

Anzeige
Baden-Württemberg Bildungsallianz CDU FDP GRÜNE Kultusministerin SPD Südwesten Theresa Schopper

Das könnte Dich auch interessieren

23.07.2024 G9-Volksbegehren - Baden-Württemberg lehnt Zulassung ab Stuttgart (dpa/tk) - In der Debatte um das neunjährige Gymnasium machen Eltern im Südwesten weiter Druck. Ein Volksbegehren ist aber vom Innenministerium nicht zugelassen worden. 18.07.2024 Bündnis scheitert mit Antrag für weniger Flächenverbrauch Stuttgart (dpa/tk) - Wohngebiete, Industrieflächen, Straßen: Mit einem Volksantrag will ein Bündnis erreichen, dass im Südwesten nur noch eine begrenzte Menge an Fläche verbraucht wird. Der Landtag sieht das anders. 14.02.2024 Ein großer Stammtisch: Politischer Aschermittwoch im Südwesten Stuttgart (dpa/lsw) – Während bei den Narren am Aschermittwoch Katerstimmung herrscht, laufen die Politiker am ersten Tag der Fastenzeit traditionell zur Hochform auf: Beim politischen Aschermittwoch kommen die großen Parteien in Baden-Württemberg mit ihren Anhängern zum «größten politischen Stammtisch des Landes» zusammen. Verbaler Rundumschlag und Bier Auch in diesem Jahr dürfte wieder bei Bier und deftigem Essen derbe 30.01.2024 Grün-Schwarz findet Lösung im Streit um Verbot von Gender-Sprache Region(dpa/dk) – Ist das Gendern beim Schriftverkehr der Landesverwaltung jetzt verboten? – Ja, irgendwie schon. Ministerpräsident Kretschmann betont aber, dass das grundsätzlich nichts neues ist. „Amtliches Regelwerk der deutschen Rechtschreibung“ Die grün-schwarze Landesregierung hat im Streit um ein Genderverbot für Landesbehörden eine Lösung gefunden. Das Kabinett habe mit einem Beschluss klargestellt, dass die Landesverwaltung im