Miami (ame) „Es ist ungefähr acht Tage her, dass uns klar wurde, dass Irma auf direktem Weg auf uns zusteuert“, erzählt Robin Lohse im Interview mit der neuen welle. Der einstige Karlsruher lebt mit seiner Frau und seinem Hund in Miami und hat sich mit dem Umzug in die Staaten seinen Jugendtraum erfüllt. Nun musste die kleine Familie ihr Zuhause verlassen, weil Hurrikan Irma über die Stadt gefegt ist.
Die Gefühle wechselten von Tag zu Tag: „Erst redet man sich ein, dass sich mit Sicherheit alles zum Guten wendet. Bestimmt kommt das „Ding“ nicht auf uns zu, es wird schon abschwächen. Dann kommt aber der Punkt an dem man merkt, dass der Hurrikan so stark bleibt und dann wird man nervös“, so Lohse. Der Auswanderer erzählt, dass seine Frau lieber an einen zerstörten Ort zurückkehren wollte, als mit einer Matratze über dem Kopf im Kleiderschrank festzusitzen und demnach mitzubekommen wie alles zerstört wird. Montag vor einer Woche ist er dann direkt in den Supermarkt gegangen, um sämtliche Vorräte aufzufüllen und das Auto vollzutanken.
Man habe gemerkt, dass in Miami eine besorgte Betriebsamkeit herrschte, jeder war etwas angespannt, versuchte aber so ruhig wie möglich seine To Do’s zu erledigen. Lohse und seine Frau entschieden sich für einen Rückzug in ein Hotel in North Carolina – heute kehrt die kleine Familie in ihr verwüstetes Haus zurück. Die Bilder ihres Zuhauses schickten ihnen Nachbarn, die zur Zeit des Hurrikans in Miami geblieben waren.
Robert Lohse hat vor seiner Auswanderung in die USA in Karlsruhe gelebt. Dort zu leben, war ein Traum des ehemaligen Karlsruhers seitdem er 19 Jahre alt war. Zu dem Zeitpunkt war er das erste Mal in Miami gewesen – 24 Jahre später hat es dann mit dem Umzug in die Staaten geklappt. Nun arbeitet er dort auf internationaler Basis als Projektmanager und lebt gemeinsam mit seiner Frau und seinem Hund seit zwei Jahren in Miami. Für die Familie war Hurrikan Irma das erste Erlebnis eines so gewaltsamen Naturereignisses: „wir müssen jetzt einfach mal schauen wie es sich anfühlt nach Hause zu kommen, ich denke wir sind da noch etwas sensibel.“