Baden-Baden (pol/lk) – Mit immer dreisteren Maschen bringen Betrüger Senioren um ihre Ersparnisse. In Baden-Baden hat ein Rentner zunächst den Anruf einer angeblichen Nichte erhalten, die Geld forderte. Wenig später meldete sich dann ein Polizeibeamter, der vorgab, kurz vor der Festnahme von Enkeltrickbetrügern zu stehen. Dem Senior wurde vorgegaukelt, er könne bei der Überführung der Täter helfen. Dadurch verlor das Rentner-Paar 20.000 Euro.
Am Montagmittag erhielt ein Senior aus Baden-Baden den Anruf einer angeblichen Nichte. Sie teilte mit, dass sie sich bei einem Notar befinden und für eine Immobilienersteigerung noch 30.000 Euro benötigen würde. Die Bank könne ihr das Geld aber erst am nächsten Tag übergeben. Nachdem der ältere Herr der vermeintlichen Nichte mitteilte, dass die finanziellen Angelegenheiten seine Frau regelt und diese nicht zu Hause sei, wurde das Gespräch beendet. Nur wenige Minuten später erhielt der Senior den Anruf eines Mannes, der sich als Polizeibeamter des LKA 32 ausgab. Der Anrufer teilte mit, dass er Ermittlungen wegen Enkeltrickbetrügereien durchführe und kurz vor einer Festnahme stünde. Im Zuge der Ermittlungen habe man festgestellt, dass der Mann zuvor kontaktiert wurde.
Durch geschickte Gesprächsführung gelang es dem angeblichen Polizist, sein Opfer zu überzeugen, dass er bei der Überführung der Täter mithelfen könne. Ein Mitarbeiter seiner Hausbank sei in diese Betrügereien auch involviert, gab der Anrufer an. Daraufhin hob der Senior zusammen mit seiner Frau Geld bei seiner Hausbank Geld ab. Anschließend fuhren die beiden Rentner gegen 15:00 Uhr zu einem Supermarkt-Parkplatz in der Ooser Bahnhofstraße, warfen dort zwei Umschläge mit 20.000 Euro aus dem Fenster und fuhren weiter. Angeblich wollte die Polizei die Enkeltrickbetrüger beim Einsammeln der Umschläge festnehmen. Als das Ehepaar nach wenigen Minuten zum Parkplatz zurückkam, waren beide Umschläge verschwunden. Die Polizei sucht dringend Zeugen.