Karlsruhe (jl/lk) – Einem Fußballfan ist sein Verein heilig. Er ist das Wichtigste was es gibt. Für ihren Verein machen die Fans wirklich alles. Sie nehmen stundenlange Auswärtsfahrten auf sich, legen viel Zeit in die Choreo Vorbereitungen im Stadion und feuern das Team über 90 Minuten an. Ein Fan ist mit Herz und Seele dabei. Und genau diese treuen Fans können momentan beim Karlsruher SC nur zuschauen – denn dort wird in der Führungsetage ein Krieg geführt.
Nachdem die neu gegründete Organisation mit dem Namen „Bündnis KSC“ Forderungen an den KSC-Präsident Ingo Wellenreuther gestellt hat (u.a. seinen Rücktritt bis Sonntag 10.05.2020 12 Uhr), meldete sich heute der Anwalt Wellenreuthers zu Wort. Die Frist für den Rücktritt ist inzwischen abgelaufen – jetzt dreht Wellenreuther den Spieß um und stellt Forderungen an das Bündnis. Alle Mitglieder des „Bündnis KSC“ sollten demnach benannt werden. Es wird gefordert, dass die „Letters of Intent über den Gesamtbetrag von 6 Millionen Euro“ vorgelegt werden. Das Geld soll dann auf ein Treuhandkonto einbezahlt werden. Außerdem soll das Konzept des „Bündnisses KSC“ für den Verein offen gelegt werden.
Wenn alle diese Punkte erfüllt würden – wäre der Präsident auch offen für faire Gespräche. Denn bereits am Freitag ließ Wellenreuther wissen: „Oberste Prämisse in meiner Funktion als Präsident des KSC war und ist es stets, dass das Wohl des Vereins an erster Stelle zu stehen hat. In diesem Sinne wäre ich grundsätzlich auch bereit, zum Wohle des KSC mein Amt als Präsident niederzulegen, wenn dies Voraussetzung dafür wäre, dringend benötigte und anderweitig nicht rechtzeitig zu erlangende finanzielle Mittel für den KSC zu erhalten und ein geeigneter Nachfolger bereit stünde.“
Am Freitag werden die KSC-Mitglieder über eine Planinsolvenz abstimmen. Viel Zeit bleibt daher nicht mehr, das Hin und Her zwischen den beiden Parteien zu einem positiven Ende zu bringen. Hier wird wohl noch ein Weilchen weiter diskutiert und von den jeweiligen Anwälten Forderungen gestellt werden. Zu allem Überfluss wird dieser Konflikt in der Führungsebene dann auch noch breit in den Medien ausgetragen. Wie es am Ende für den KSC weitergeht, steht jetzt noch in den Sternen. Und eines sollten alle Beteiligten nicht vergessen – es geht immer noch um das Wohl des Vereins. Das scheint aber gerade aufgrund der Machtspielchen in den Hintergrund gerückt zu sein – zum Leid der Fans!