Rastatt (pm/dk) – Mehr Komfort und Barrierefreiheit – das gibt es ab sofort am Rastatter Bahnhof. Am Ende sind sich die Beteiligten einig – die 21,3 Millionen Euro Investitionen haben sich gelohnt – aber wofür wurden diese eigentlich getätigt und was gibt es Neues?
Fahrgäste können am Bahnhof der Barockstadt Rastatt ab jetzt barrierefrei an- und abreisen. Die Deutsche Bahn (DB) hat den Bahnhof umfassend modernisiert. Reisende gelangen stufenfrei bis zum Zug dank erhöhter Bahnsteige und einer neuen Fußgängerbrücke mit vier Aufzügen, die die Bahnsteige miteinander verbindet. Mit der heutigen Einweihung können die Fahrgäste die Aufzüge rund sechs Wochen früher nutzen als ursprünglich geplant. Der Bund, das Land Baden-Württemberg, die Stadt Rastatt und die DB investierten gemeinsam 21,3 Millionen Euro in den Ausbau des Bahnhofs.
Die Modernisierung ist lange überfällig – findet auch Rastatts Oberbürgermeister Hans-Jürgen Pütsch:
Jahrzehntelange Bemühungen um einen barrierefreien und modernen Bahnhof liegen hinter uns. Heute können wir mit Stolz sagen: Der barrierefreie Bahnhof ist endlich Realität geworden. Er ist ein Zeugnis unseres gemeinsamen Engagements und unserer Entschlossenheit, Barrieren zu beseitigen und die Mobilität für alle zu gewährleisten.
Eine wichtige Maßnahme – findet auch Michael Theurer, der Beauftragte der Bundesregierung für Schienenverkehr:
Jede Zugfahrt beginnt und endet am Bahnhof. Um mehr Menschen vom Bahnfahren zu überzeugen oder es ihnen überhaupt erst zu ermöglichen, investiert der Bund massiv in attraktive und barrierefreie Bahnhöfe. Hier in Rastatt allein mit knapp 17 Millionen Euro. Denn für rund 10 Millionen Menschen in Deutschland ist die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel aufgrund von Mobilitätseinschränkungen keine Selbstverständlichkeit. Für uns ist klar: Wir wollen beim Thema Barrierefreiheit dringend vorankommen, um allen Menschen in unserem Land Mobilität zu ermöglichen.
Seit Beginn der Bauarbeiten im Dezember 2020 hat die DB die vier Bahnsteige in Rastatt sukzessive umgebaut und in Betrieb genommen. Dafür wurden die Bahnsteige auf 55 bzw. 76 Zentimeter erhöht. Das ermöglicht einen komfortablen Einstieg in unterschiedliche Zugtypen. Blickfang der Modernisierung ist eine überdachte und verglaste Brücke mit vier Aufzügen und Treppenanlagen, die alle Bahnsteige verbindet und stufenfrei erreichbar macht. Damit die Reisenden vor Regenwetter geschützt bis zu den neuen Aufzügen gelangen, hat die DB die bestehenden Dächer auf den Bahnsteigen 2 bis 4 entsprechend verlängert. Ein taktiles Leitsystem unterstützt Menschen mit Sehbehinderung bei der Orientierung am Bahnhof. Für mehr Reisendenkomfort hat die DB die Bahnsteige zudem mit neuen Sitzbänken, Vitrinen und Mülleimern ausgestattet und mit einer energiesparenden LED-Beleuchtung ausgerüstet. Durch moderne, digitale Zugzielanzeiger und eine neue Beschilderung werden die Reisenden umfassend informiert. Die Treppenanlagen zur bestehenden Personenunterführung wurden von der DB erneuert und an die neuen Bahnsteighöhen angepasst. Abschließend wird die DB bis April 2024 noch die Beleuchtung in der Personenunterführung austauschen.