Karlsruhe (lk) – Täglich kommen am Hauptbahnhof in Karlsruhe Flüchtlinge aus der Ukraine an, vor allem Frauen mit Kindern, alte oder gebrechliche Menschen. Um diesen Leuten einen warmen Empfang in unserer Region zu ermöglichen, stehen Mitarbeiter der Bahnhofsmission Karlsruhe mit Willkommenstüten bereit. Außerdem bittet die Bahnhofsmission um Geldspenden, um den Menschen das Nötigste zu ermöglichen.
Eine Gruppe Ehrenamtlicher unterstützt momentan die Bahnhofsmission in Karlsruhe bei der großen Herausforderung die geflüchteten Menschen aus der Ukraine in Empfang zu nehmen. Susanne Daferner leitet die Karlsruher Bahnhofmission und hat alle Hände voll zu tun. „Es kommen natürlich viele Flüchtlinge an, aber wir wissen nicht wann oder wie viele. Wir stehen daher mit vielen freiwilligen Helfern in der Halle und haben Schilder in der Hand. So versuchen wir die Ukrainer zu finden, oder sie uns.“
Bislang seien etwa einhundert Flüchtlinge von der Bahnhofsmission Karlsruhe betreut worden. Doch in ganz Karlsruhe seien es bereits deutlich mehr. Alleine am vergangenen Wochenende seien 400 Flüchtlinge in der LEA aufgenommen worden. „Entweder die Menschen haben Privatunterkünfte und werden am Bahnhof abgeholt. Oder die erste Anlaufstelle ist die LEA, von der aus die Weiterverteilung veranlasst wird“, erläutert Daferner. Die LEA habe auch noch genügend Kapazitäten, so dass niemand ohne Schlafplatz auf der Straße stehen müsse.
Wenn die Flüchtlinge am Bahnhof auf die Schilder der Ehrenamtlichen aufmerksam geworden seien, würden sie zunächst mit einer kleinen Willkommenstüte begrüßt. „Wir haben welche für Kinder, mit ein paar Spielsachen, Seifenblasen einem Malbuch und Süßigkeiten drin. Für Erwachsene Hygieneartikel wie Zahnbürsten, Zahnpasta, Taschentücher, frische Masken, Snacks für den ersten Hunger oder Wasserflaschen enthalten“, so Leiterin Daferner. Die Spenden dafür kommen derzeit vom Verein Ukrainer in Karlsruhe, wo die Tüten gepackt wurden.
„Die größte Schwierigkeit ist momentan, dass die ankommenden Menschen ziemlich durch den Wind sind. Gestern hatten wir eine dreiköpfige Familie, die mit Katze unterwegs waren. Die waren so aufgelöst, gestresst und traumatisiert, dass sie nicht mal in der Lage waren, Hilfe anzunehmen.“ Auch die Sprachbarriere stelle ein gewisses Problem dar. „Die meisten können weder Englisch noch Deutsch. Allerdings stellen wir gerade eine Liste mit Muttersprachlern zusammen, die man anrufen kann. Die könne dann übersetzen. Außerdem geben wir den Menschen Flyer mit, wo sie weitere Hilfe finden.
Die Spendenbereitschaft hierzulande ist weiterhin ungebrochen. Susanne Daferner ist davon fast schon überwältigt: „Die Spendenbereitschaft ist viel viel größer, als jemals zuvor. Alle stehen in den Startlöchern, möchten helfen und etwas machen. Ich habe das Gefühl, dass es in Karlsruhe keinen Menschen gibt, der sich nicht engagiert. Das ist toll, dass so viele Menschen zusammenstehen.“ Auch für die nächste Zeit werden noch Hilfe und auch Spenden benötigt.
„Allerdings nur Geldspenden. Mit Sachspenden oder Kleidung können wir gar nichts anfangen. Die Menschen brauchen jetzt erstmal finanzielle Unterstützung. Von den Geldern können dann auch wir neue Tüten packen. Aktuell sind bei den ankommenden Menschen auch SIM-Karten fürs Handy sehr gefragt, mit denen sie nach Hause telefonieren können.“ Spenden können Sie direkt auf das Konto der Bahnhofsmission Karlsruhe mit der IBAN DE64 6605 0101 0022 7911 07 bei der Sparkasse Karlsruhe-Ettlingen.