Karlsruhe/Pforzheim (pm/lk) – Trotz der Corona-Pandemie wollen die badischen Vesperkirchen in Karlsruhe, Mannheim und Pforzheim in der kalten Jahreszeit für Essen sorgen. Aufgrund der Vorgaben zum Schutz vor der Pandemie wird das sonst erweiterte Angebot fast gänzlich reduziert. Das Angebot konzentriert sich auf Essen, Aufwärmen, Sozialberatung und Seelsorge. Weitere Angebote, wie Tierarzt, Basteln, Kleiderflohmarkt, Andacht und Friseur werde es 2021 aber nicht geben. Spenden zur Unterstützung der Essensausgabe sowie ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind jederzeit willkommen und möglich.
Die Vesperkirche in Karlsruhe plant für die Zeit vom 10. Januar bis zum 07. Februar 2021 die Ausgabe von warmem Essen und auch, dass man sich in der Kirche am Werderplatz – mit dem vorgeschriebenen Mindestabstand – aufwärmen kann. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so die Organisatoren, würden eine Maske tragen, die Gästeanzahl werde auf 70 Personen begrenzt. Für alle, die nicht in die Kirchen hineinkommen wollen, würden zusätzlich Vesperbrote am Hoftor verteilt.
Auch die Vesperkirche in Mannheim wird geöffnet – in der Citykirche Konkordien vom 06. bis zum 31. Januar 2021 zwischen 10:30 Uhr und 15:20 Uhr. Allerdings lägen dazwischen immer wieder halbstündige Pausen zum Lüften und Desinfizieren, so die Organisatoren. Vor der Kirche wollen sie ein Zelt für wartende Gäste aufbauen. In der Kirche werde das warme Essen in drei Schichten ausgegeben. Die Bänke würden so aufgebaut, dass pro Schicht 80 Menschen Platz finden. Um die Vesperkirche während der Corona-Pandemie überhaupt zu ermöglichen, sei das Team „mehr denn je“ auf ehrenamtliche Hilfe und Spenden angewiesen. Bereits jetzt werden in Mannheim über den Diakoniepunkt Konkordien täglich Lebensmitteltüten an Bedürftige ausgegeben.
Neben der Essensausgabe sind sowohl in Mannheim als auch in der Vesperkirche Pforzheim zwar eine Sozialberatung und Seelsorgeangebote geplant. Weitere Angebote, wie Tierarzt, Basteln, Kleiderflohmarkt, Andacht und Friseur werde es 2021 aber nicht geben, heißt von Seiten der Organisatoren. Die Vesperkirche Pforzheim, die vom 17. Januar bis zum 14. Februar geöffnet sein wird, werde zudem coronabedingt Essen und Trinken für einen Euro nur zum Mitnehmen anbieten. Für Gespräche mit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter wird in der Pforzheimer Stadtkirche ein Platz eingerichtet.
Die corona-bedingten Beschränkungen sind eine schwere Belastung für das Konzept der Vesperkirche, das vor allem auf persönliche Begegnung setzt. Trotzdem finden viele Gemeinden Lösungen, mit denen sie auch in diesem Winter arme und benachteiligte Menschen unterstützen können. Spenden zur Unterstützung der Essensausgabe sowie ehrenamtliche Helferinnen und Helfer werden nach Auskunft aller Organisatoren in den evangelischen Kirchengemeinden umso wichtiger. Online-Spenden sind unter www.ekiba.de/coronaspenden jederzeit möglich.
Vesperkirchen bieten bedürftigen Menschen Verpflegung und ein warmes Plätzchen in der kalten Jahreszeit, medizinische und praktische Hilfe sowie menschliche Zuwendung. Ehrenamtlich arbeitende Ärzte sind im Einsatz; vor Corona konnten sich Besucher kostenlos die Haare schneiden lassen, Tierärzte kümmerten sich um die Haustiere der Gäste. Andachten und kulturelle Angebote, beispielsweise kostenlose Konzerte, machen die Vesperkirchen zum Ort der Begegnung für Menschen aller Altersgruppen und Gesellschaftsschichten. Die erste Vesperkirche öffnete Mitte der 1990er Jahre in der Stuttgarter Leonhardskirche.