Region (pm) – Obwohl die Baden-Württemberger im Dezember ihre persönliche wirtschaftliche Situation ‚deutlich schlechter‘ oder ‚schlechter‘ bewerten als noch vor einem Jahr, fühlt sich die Mehrheit der Menschen aktuell ‚gut‘. Trotz Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten sagen 58 Prozent der Baden-Württemberger, es geht ihnen aktuell großartig oder gut. Jeder Dritte sagt, es läuft ok. Nur 10 Prozent fühlen sich derzeit nicht so gut oder schlecht. Der Optimismus im Land also steigt wieder. Und das obwohl die zwei großen Sorgentreiber ’steigende Lebenshaltungskosten‘ und ‚Inflation‘ im Dezember weiterhin bei 79 Prozent liegen. Es sind übrigens vor allem die Frauen, die sich um die wirtschaftliche Situation besonders Sorgen machen.
Der letzte Baden-Württemberg-Report mit inzwischen 3500 Interviews von September bis Dezember 2022 bringt versöhnliche Ergebnisse. Trotz Krieg, Pandemie und Finanzentwicklung, blicken die Menschen im Südwesten optimistischer in die Zukunft, obwohl 69 Prozent sagen, dass sie ihre eigene wirtschaftliche Situation deutlich schlechter bewerten als im Vorjahr, sagen 58 Prozent, es ginge ihnen großartig oder gut.
Das ist das Ergebnis des neuen Baden-Württemberg-Reports aus dem Dezember. Trotz der beiden Sorgentreiber Nummer Eins, der Inflation, sowie den steigenden Lebenshaltungskosten, sagen 31 Prozent, „es läuft ok“ und nur 10 Prozent fühlen sich nach den aktuellen Dezemberwerten „nicht so gut“ oder „schlecht“. Der Optimismus in Baden-Württemberg ist mit 54 Prozent auf dem höchsten Niveau seit Erhebung der Studie angekommen, beispielsweise zum Vergleich, Anfang Oktober waren es nur 46 Prozent, die optimistisch in die Zukunft geblickt haben. Die steigenden Lebenshaltungskosten und die Inflation machen hier im Dezember insbesondere den Frauen große Sorgen.
Das Bemühen der Bundesregierung, Schaden von der Bevölkerung abzuwenden, wird zwar gesehen und steigt im letzten Quartal des Jahres auf 23 Prozent, aber einzelne Maßnahmen werden von den Menschen in Baden-Württemberg stark in Frage gestellt. So wollen beispielsweise gerade mal 19 Prozent das 49 Euro Ticket nutzen. Die meisten Menschen begründen ihre Ablehnung in der mangelnden Infrastruktur des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs in ihrer Region.
Die Abschaffung der Isolationspflicht in Baden-Württemberg halten 50 Prozent für falsch. Auf die Frage nach den eigenen Maßnahmen zum Entlasten des eigenen Haushalts nennen die Baden-Württemberger auf dem ersten Platz weiterhin, den Gas- und Stromverbrauch zu reduzieren (57 Prozent).
Interessanter Effekt, die Zahl der Warmduscher steigt wieder – vor allen bei den Männern. Nur 28 Prozent sagen, sie können sich jetzt im Dezember vorstellen, kalt oder kürzer zu duschen. Im September lag der Wert noch bei 40 Prozent.
Der Baden-Württemberg Report ist eine repräsentative Befragung im Auftrag aller privaten Radiosender im Lande, mit inzwischen mehr als 3500 Befragten. Seit Herbst werden die Menschen im Südwesten zu ihrer Einschätzung der Maßnahmen der Bundesregierung und ihrer aktuellen Stimmungslage befragt. Die repräsentative Onlinestudie wird quotiert nach Alter, Geschlecht, sowie Stadt und Landbevölkerung und wird von dem Marktforschungsinstitut KANTAR, ehemals Emnid/Infratest durchgeführt.